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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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getrennt und hatte eine torbogenähnliche Öffnung. So hatte uns Addumia Yuurmischkohns Südwestzipfel beschrieben.
    »Wir sind zu weit abgetrieben worden«, sagte ich.
    Sagullia verzog sein Gesicht, das trotz seiner Jugend schon scharfe Falten aufwies, zu einem optimistischen Lächeln. »Dann müssen wir eben nach Norden rudern«, sagte er. »Bis jetzt haben wir uns doch gut gehalten.«
    »Zeigen Sie mir mal Ihre Handflächen, Sagullia!«
    Et nahm die Hände von den Holmen, drehte sie um und zeigte sie mir. Anscheinend sah er sie dabei selbst zum ersten Mal genau an, denn er verzog ein wenig erschrocken das Gesicht. Kein Wunder, er hatte bestimmt noch nie Blasen an den Händen gehabt.
    »Das ist nur natürlich«, beruhigte ich ihn. »Erstens sind Ihre Hände solche Beanspruchungen nicht gewohnt, und zweitens haben Sie mit nassen Händen gerudert.«
    Ich zog die flache Sprühdose mit Wundplasma aus der Beintasche meiner Kombination und sprühte eine dünne Schicht über Sagullias Handflächen.
    »Das wird wenigstens verhindern, dass Sie sich die Blasen aufreiben«, erklärte ich. »Wir haben nämlich noch ein hartes Stück Arbeit vor uns.«
    Wir nahmen die Riemen wieder auf, drehten das Boot mit dem Bug nach Nordosten und pullten mit langen, kraftvollen Schlägen. Nach einer halben Stunde hielt ich inne und wandte den Kopf.
    »Verflixt!«, entfuhr es mir.
    »Was ist los?«, fragte Sagullia.
    »Inzwischen hätte sich die Entfernung zum Festland deutlich verringern müssen«, antwortete ich. »Aber das Gegenteil ist der Fall. Die Strömung ist so stark geworden, dass es sinnlos wäre, noch länger gegen sie anzukämpfen.«
    »Also treiben wir immer weiter hinaus«, erkannte Sagullia.
    Ich nickte. »Wir können nur darauf hoffen, dass die Strömung wieder in Richtung Festland abbiegt. Falls es Sie beruhigt – vor uns ist es schon Millionen Seefahrern ähnlich ergangen, und die meisten sind zurückgekommen.«
    Das war ein schwacher Trost. Wir zogen die Riemen ein und ließen uns treiben. Schräg hinter uns stieg die Sonne über die Berge von Yuurmischkohn und vertrieb die letzten Nebelschleier.
    Als der Bug des Bootes sich langsam nach Norden drehte, stieß Sagullia einen Jubelruf aus.
    Wir tauchten die Riemenblätter ein und legten uns kräftig ins Zeug. Aber schon bald merkten wir, dass das Boot sich immer noch drehte. Die Bugspitze wies nach Nordosten, wanderte weiter nach Osten, nach Süden und zeigte innerhalb von rund zwanzig Minuten wieder nach Westen, also in die ursprüngliche Richtung.
    »Wir kommen nicht dagegen an«, brachte Sagullia gepresst hervor. »Was ist das bloß für eine seltsame Strömung? Ha, wir drehen wieder nach Norden ab!«
    »Das ist keine normale Strömung«, argwöhnte ich. »Wir sind in einen großen Strudel geraten.« Ich konzentrierte mich und deutete schließlich auf einen imaginären Punkt, den wir offenkundig wieder und wieder umkreisen würden. »Der Meeresspiegel sinkt von allen Seiten gleichmäßig zu diesem Mittelpunkt ab. Es ist der Schlund des Strudels, der uns in die Tiefe ziehen wird, wenn wir nicht herauskommen.«
    »Aber wir haben es doch versucht«, erwiderte Sagullia. »Es geht nicht.«
    »Da wussten wir noch nicht, dass wir in einen Strudel geraten sind«, sagte ich. »Wir warten ab, bis der Bug wieder nach Norden zeigt, dann müssen wir um unser Leben rudern.«
    »Könnten wir nicht mit unseren Funkgeräten Hilfe herbeirufen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Unsere Freunde können uns nicht helfen, und die Feyerdaler würden keinen Finger für uns rühren, wie ich sie einschätze. Entweder helfen wir uns selbst – oder Schluss. Gleich ist es so weit!«
    Ich gab einen kurzen, harten Takt an, und wir setzten unsere ganze Kraft ein. Für wenige Sekunden sah es aus, als würde es uns schnell gelingen, dem Strudel zu entkommen, aber für einen ungeübten Ruderer wie Sagullia war die Anstrengung einfach zu viel. Er kam aus dem Schlagtakt. Sofort fielen wir wieder zurück und wurden von diesem Sog in die alte Bahn gezwungen.
    Die Distanz zum Mittelpunkt des Strudels war etwas geschrumpft. Bald würden wir uns im Zentrum rasend schnell um uns selbst drehen. Dann musste entweder die Obya zerbrechen oder in einem Stück in die Tiefe gerissen werden. Mit Raumanzügen hätten wir wahrscheinlich eine gute Chance gehabt, uns auf dem Meeresboden zu befreien, aber so …
    »Wir müssen etwas unternehmen!«, schrie Sagullia Et in aufkeimender Panik. »Die SOL kann uns retten!«
    »Wir

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