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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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etwas von der Fensterbank und hielt es mir auf der Handfläche entgegen. Es war eine daumendicke, zirka sieben Zentimeter durchmessende Scheibe aus schwach rötlich leuchtendem Material, deren Oberfläche mit erhabenen Symbolen bedeckt war.
    Sagullia zog die halb durchsichtige hellgrüne Kette auseinander, die an der Scheibe befestigt war, und streifte sie sich über den Kopf. »Sieht hübsch aus, nicht wahr?«, fragte er lächelnd.
    »Dann behalten Sie es doch. Es scheint keinen Besitzer mehr zu haben. Wahrscheinlich ist es eine Art Amulett.«
    »Es wird mich immer an unseren Kampf gegen das Meer erinnern«, erwiderte Sagullia erschaudernd.
    »Kommen Sie!«, drängte ich. »Wir müssen weiter. Offenbar hat niemand den Krach gehört, den Sie verursacht haben. Aber passen Sie künftig besser auf! Ich möchte nicht eine Horde Feyerdaler am Hals haben.«
    Ich öffnete die einzige Tür. Dahinter war es fast völlig dunkel. Dennoch erkannte ich die Konturen einer weiter nach unten führenden Treppe. Leise stiegen wir hinab. Als wir einen flüsternden Laut hörten, erstarrten wir und lauschten. Doch es blieb danach still.
    Draußen herrschte ein fahles Halbdunkel. Die Luft erschien zum Schneiden dick.
    Auch drüben, in der zweiten Siedlung, herrschte eine drohend wirkende Stille. Als wir die Brücke betraten, schien sie zu schwanken. Doch das konnte nur Einbildung sein, denn die Konstruktion wirkte sehr stabil. Trotzdem verfielen wir in einen Laufschritt, als fürchteten wir mit einem Mal um unsere Sicherheit.
    Als wir drüben ankamen, war es schon fast dunkel. Der Torweg, der auch hier ins Innere der Anlage führte, wirkte wie ein finsterer Schlund. Ich glaubte plötzlich, eine lauernde Gefahr zu spüren, aber ich schüttelte das Gefühl ab. Langsam gingen wir in den Torweg hinein.
    Der Eindruck einer Bedrohung wurde stärker, und schließlich erkannte ich, dass ich besser daran getan hätte, auf meinen Instinkt zu hören. Dunkle Gestalten versperrten uns jäh den Weg. Als wir uns umwandten, sahen wir, dass uns auch der Rückweg abgeschnitten war.
    »Was wollt ihr von uns?«
    Der Translator übersetzte meine Frage ins Feyerdalische, aber die Gestalten reagierten nicht darauf. Schweigend näherten sie sich.
    »Wir werden kämpfen«, raunte Sagullia Et.
    »Wir müssen kämpfen!«, erwiderte ich. »Wir brechen nach vorne durch. Gelingt das nicht, müssen wir eine Tür finden und aufs Dach des nächsten Hauses fliehen.«
    Langsam gingen wir weiter. Ich hielt Sagullia am Arm fest, damit er nicht zu früh losstürmte. Als die schweigende Mauer der Feyerdaler nur noch drei Schritte entfernt war, ließ ich ihn los.
    Wir sprangen vor und rannten zwischen den Feyerdalern hindurch, schlugen uns den Weg mit Fäusten und Ellenbogen frei. Die ehemaligen Regelerschaffer wurden von unserem Angriff überrascht. Bevor sie reagieren konnten, hatten wir ihre Front durchbrochen und hasteten weiter. Hinter uns erschollen Rufe, die Enttäuschung, Wut und Ärger ausdrücken mochten.
    Wir stürmten auf den Platz und liefen ungefähr zwanzig Meter weit, bevor wir erkannten, dass wir noch längst nicht in Sicherheit waren. Ringsum standen an den Hauswänden schweigende Feyerdaler und Feyerdalerinnen. Ihre teils von Narben entstellten Gesichter waren unbewegt. Nur ihre Augen glitzerten unerträglich grell. Hier traten Aggressivität und Vitalität des großen Volkes offen zutage, die bei den Feinsprechern und amtierenden Regelerschaffern unter der Tünche formaler Verhaltensweisen begraben lagen.
    Ich blickte zum gegenüberliegenden Torweg. Durch ihn mussten wir, wenn wir die Brücke zum Plateau erreichen wollten. Ob dort ebenfalls Feyerdaler lauerten, war nicht zu erkennen. Aber wir hatten gut fünfhundert Meter zu überwinden.
    »Flugaggregate müssten wir haben«, bemerkte Sagullia trocken.
    Ich entdeckte in seinen Augen etwas, das ich als Galgenhumor definierte. So war es oft gewesen, wenn eine Lage aussichtslos erschienen war.
    Ferner Donner grollte. Als wäre er ein Signal gewesen, setzten die Feyerdaler sich in Bewegung. Die Situation wirkte unheimlich und grotesk zugleich.
    Das Amulett auf Sagullias Brust schien stärker aufzuleuchten und schuf in den düsteren Schatten der Gewitterwolken einen kleinen Kreis rötlicher Helligkeit. Das war niemals nur ein Schmuckstück, sondern wahrscheinlich ein Gerät, dessen Funktion wir allerdings nicht kannten. Sagullia bemerkte meinen Blick und schaute an sich hinab. Danach blickte er mich verblüfft

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