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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unwillkürlich innehielt. »Mensch!«, fauchte Walik ihn an. »Wir fliegen hinüber. Ist das klar – oder nicht?«
    Sie eilten die Treppe hinab. Die früheren Eigentümer des Hauses hatten Komfort wie Aufzüge oder Antigravschächte verschmäht.
    Kauk bedauerte nur, dass er nicht über ein kleineres Fahrzeug verfügte. »Wir schließen so nahe auf, wie es geht«, bestimmte er. »Den Rest werden wir allerdings zu Fuß gehen müssen.«
    »Ist mir recht«, knurrte Tingmer. »Ich brauche ohnehin Bewegung.«
    Mit beachtlichem Tempo schwebten sie durch den Südteil der Stadt. Den Fluss überquerten sie einige hundert Meter nördlich der Brücke. Der Gestank wurde intensiver, das Atmen fiel mit jeder Minute schwerer.
    »Hast du dir schon mal überlegt, dass wir vielleicht gar nicht weit genug herankommen können?«, fragte Tingmer.
    »Dann kehren wir um und fordern aus Terrania City Atemmasken oder Schutzanzüge an«, antwortete Kauk sarkastisch.
    Dichter Dunst wogte durch die Straßen und beschränkte die Sicht auf wenige Meter, als der Gleiter endlich aufsetzte.
    »Hast du ein Tuch bei dir?«, fragte Kauk. »Bind's dir über Mund und Nase … und dann komm mit!«
    Das düsterrote Licht erhellte den Dunst, so dass sie sich einigermaßen orientieren konnten. Die Luft war nur schwer atembar. Jedes Atemholen reizte zum Husten. Es war heiß, und schon nach den ersten Schritten waren die Männer schweißgebadet.
    Ein eigenartiges Summen lag in der Luft, ein immer währendes Fauchen. Walik Kauk hielt den Strahler schussbereit.
    Schließlich erreichten sie den Stadtrand. Das rote Glühen wuchs vor ihnen auf. Im Dunst sahen sie die Gestalten fremdartiger Roboter. Und sie erblickten Maschinenkolosse, von denen das rote Leuchten ausging, das wie eine Kuppel über dem Gelände zwischen der Stadt und den Bergen lag.
    Aber das waren nur Beobachtungen am Rande. In eine Vertiefung außerhalb der Stadt fuhren die glühend roten Strahlen der riesigen Maschinen hinein. Aus der Grube stieg der Dunst auf, der die Sicht nahm und die Luft verpestete.
    Die Fremden verdampften den Boden! Ihre Maschinen arbeiteten auf Desintegratorbasis, die roten Energiestrahlen lösten die molekularen Bindungen auf. Unersättlich fraßen sie sich immer weiter vor.
    Wortlos beobachteten die beiden Männer. Scharen von Robotern installierten kleinere Maschinen am Stadtrand. Diese Maschinen glühten nach kurzer Zeit ebenfalls auf, und dann verschwammen die Häuser unmittelbar am Stadtrand hinter einem Vorhang aus rötlichem Licht. Als sie wieder sichtbar wurden, da waren aus den Gebäuden fremdartige Gebilde geworden, flach und lang gestreckt und schimmernd in ihrer neu geschaffenen Kontur.
    »Mein Gott …«, ächzte Baldwin Tingmer.
    Walik Kauk achtete nicht auf ihn. Besessen von einer unheimlichen Faszination, beobachtete er die Verwandlung der Häuser. Die Wirkung der kleinen Maschinen schien wie eine Walze über sie hinwegzurollen. Sie glühten auf, verschwanden in der Lichtwand … und kamen wieder zum Vorschein: fremde Gebilde, aus irdischen Werkstoffen erstellt.
    Das alles ist nur eine gigantische Baustelle, schoss es Walik durch den Kopf. Genau das hatte Bluff schon am Nachmittag gesagt. Wie Recht der Junge doch hatte! Die Fremden bauten etwas. Den Boden desintegrierten sie, und um ihre eigenen Gebäude zu erstellen, benutzten sie vorhandenes Material: die Häuser der Stadt Namsos.
    Der Vorgang war gespenstisch und faszinierend zugleich. Walik Kauk konnte den Blick nicht abwenden. Alle Macht und Überlegenheit der Fremden kam in diesem Prozess zum Ausdruck.
    Baldwins Stimme riss ihn aus seinen Überlegungen. Tingmer deutete in die Grube. »Wir müssen weg …!«, schrie er. »Der Rand kommt auf uns zu!«
    Walik bemerkte erst jetzt, dass der Dunst dichter geworden war. Eine neue Phase der Bauarbeiten hatte begonnen. Die Maschinen emittierten grellere Strahlen als bisher. Einen Augenblick lang reagierte Walik verwirrt – und dieser eine Augenblick hätte beinahe sein Leben gekostet.
    Eine brodelnde Dunstwand näherte sich. Walik fühlte, wie der Boden unter ihm mit einem Mal heiß wurde, dann gab das Erdreich nach.
    Er sprang auf. Auf dem ins Rutschen geratenen Untergrund hätte er das Gleichgewicht verloren und wäre in die brodelnde Senke gestürzt, wäre da nicht Baldwins zupackende Hand gewesen, sie zog ihn hastig zurück.
    »Danke!«, keuchte Walik. »Nichts wie weg von hier!«

14.
    Es war unglaublich, wie schnell die Maschinen den Boden

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