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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurückgelegt, als das Unglaubliche geschah. Von einem Augenblick zum nächsten wurde es wieder taghell.
    Skan Mavrees stieß einen entsetzten Schrei aus und blieb wie angewurzelt stehen. Fassungslos blickte er sich um. Es war kein natürliches Licht, das auf einmal über dem Land lag. Er konnte durch die Wände der Häuser blicken. Und er sah durch den Belag der Straße hindurch den felsigen Untergrund.
    Als er an sich selbst hinabblickte, erkannte er, dass er ebenfalls durchsichtig geworden war. Wie auf einem Röntgenbild sah er sein Skelett, und dazwischen zeichneten sich die Umrisse der Organe ab.
    Das war zu viel für ihn. Skan Mavrees sank zu Boden, schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte hemmungslos.
    Tingmer und Bluff Pollard waren ebenfalls auf den Beinen. Das Seltsame an dem Licht war, dass es nicht nur durch die Fenster, sondern auch durch Decken und Wände hereinfiel. Es durchdrang alles – aber dennoch war es wohl unschädlich, denn Walik Kauk fühlte nicht das leiseste Unbehagen. Auch die anderen äußerten keine Klagen.
    Kauk trat auf den Balkon hinaus, auf dem Augustus Wache gehalten hatte. Er versuchte, die Quelle der ungewöhnlichen Helligkeit auszumachen, aber er hatte keinen Erfolg. Das bleiche Licht war über das ganze Firmament ausgebreitet. Gespenstisch schwarz zeichneten sich nur die Silhouetten der Berge ab. Es schien, als wären sie dicht genug, ein Durchdringen des fahlen Scheins zu verhindern.
    Augenblicke später stand die Funkverbindung nach Terrania City. »Es geht los«, eröffnete Walik Kauk.
    »Ist es dasselbe Licht, von dem Wouznell berichtet hat?«, wollte Kanthall wissen.
    »Scheint so zu sein.«
    »Deine Leber ist in Ordnung«, bemerkte Kanthall trocken angesichts der Bildübertragung. »Gerade die richtige Größe. Ich wette, bei Baldwin ist es anders.«
    Irritiert sah Walik an sich hinab. Ich werde mich daran gewöhnen müssen, dass ich durchsichtig bin, dachte er.
    »Kann Douc Langur nichts erkennen?«, fragte er.
    Kanthall deutete mit dem Daumen über die Schulter. »Wenn Langur etwas bemerkt hätte, wäre er längst aus seinem Schiff herausgekommen.«
    »Ich nehme an, dass das schwarze Raumschiff irgendwo über uns steht«, sagte Kauk schwer. »Falls das Licht wirklich die Ausstrahlung eines Detektors ist, wie Bilor vermutet, dann hat man uns vielleicht schon ausgemacht.«
    Kanthall nickte. »Vergiss nicht: Ihr seid dort zum Beobachten und nicht, um zu kämpfen!«
    Walik Kauk lachte bitter. »Mann, daran brauchst du mich nicht zu erinnern. Dazu ist mir die eigene Haut zu wertvoll.«
    »Halte die Ohren steif!«, riet ihm Kanthall, bevor er abschaltete.
    Die Nacht verging langsam. Zwei Stunden vor Sonnenaufgang erklangen aus der Stadt seltsame Laute. Sie erinnerten an das Grölen eines Betrunkenen.
    »Das ist Skan«, sagte Bluff Pollard. »Er hat Angst und ruft um Hilfe.«
    Walik Kauk und der Roboter gingen Mavrees entgegen. Der Mann kauerte an einer Haarnadelkurve der Serpentinenstraße und schrie und wimmerte abwechselnd. Sie griffen ihm unter die Arme und zogen ihn in die Höhe. Skan zitterte wie Espenlaub.
    »Die Hölle hat sich aufgetan …«, jammerte er.
    Die Sonne ging auf, und ihr Schein vermischte sich mit dem fahlen fremden Licht zu einer unwirklichen Helligkeit, in der die Dinge nur noch halb durchsichtig waren. Bilor Wouznell hatte den Verdacht geäußert, dass das ›Röntgenlicht‹ den Fremden in dem schwarzen Raumschiff für Untersuchungen und Analyse diente. Wenn das stimmte, gingen sie äußerst vorsichtig zu Werke. Immerhin war es sechs Stunden her, dass die bleiche Helligkeit Walik Kauk geweckt hatte.
    Erst gegen neun Uhr morgens erlosch das bleiche Licht abrupt. Kauk blickte an sich hinab und stellte erleichtert fest, dass die Transparenz verschwunden war. Im nächsten Moment schaute er über den Himmel.
    Das schwarze Raumschiff war zunächst ein kleiner, verwaschener Fleck. Es erweckte den Eindruck eines alle Helligkeit absorbierenden Loches. Dessen Ränder waren in pulsierender Bewegung, als atmete das Fahrzeug. Lautlos senkte sich das finstere Gebilde herab. Walik Kauk sah die Gipfel der Berge verschwinden, als die Schwärze sie einhüllte, und später wieder auftauchen. Das Gebilde landete in der Ebene im Nordosten der Stadt. Es lag da – nicht wie ein Raumschiff, sondern wie ein Stück Finsternis, ein schwarzes Etwas, das die Welt verdunkelte.
    Sie starrten das Ding an. Dass sie sich in Gefahr befinden könnten, kam ihnen nicht in den

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