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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sendboten der Kaiserin eingegriffen. Als solche betrachtete der Stellvertreter die Wesen an Bord dieses Raumfahrzeugs. Sie waren Fremde, und er glaubte zu wissen, dass sie bis vor kurzem nicht der Mächtigkeitsballung der Kaiserin angehört hatten.
    Der Stellvertreter hatte an Bord ihres Raumschiffs sofort alle zur Durchführung seines Auftrags erforderlichen Schritte eingeleitet.
    Zunächst hatte er mit dem Zentralrechner Verbindung aufgenommen. Das äußerst komplexe Gebilde, das aus zwei völlig unterschiedlichen Einheiten bestand, hatte sich willig seiner Macht gebeugt. Es hatte Kommunikationsschwierigkeiten gegeben, das war zu erwarten gewesen. Aber sehr schnell waren dem Stellvertreter die Zusammenhänge des Lebens an Bord klar geworden.
    Das Raumschiff hatte sich von der Materiewolke zunächst eine kurze Strecke weit entfernt und war dann auf Warteposition gegangen. Der Stellvertreter verstand, dass die Wesen, die dieses Schiff steuerten, auf eine Mitteilung von ihm warteten. Er sah jedoch die Notwendigkeit einer solchen Mitteilung nicht. Mit den Hilfsmitteln, die er sich inzwischen verschafft hatte, konnte er seinen Auftrag aus eigener Kraft zu Ende führen. Er brauchte die Wesen nicht – ›Menschen‹ nannten sie sich –, um dieses Fahrzeug zur Residenz der Kaiserin zu steuern.
    Der Rechner warnte ihn. Die Menschen, behauptete SENECA, würden sich eine solche Eigenmächtigkeit nicht gefallen lassen. Der Stellvertreter verstand diese Warnung nicht. Wollten sich die Menschen gegen den Willen der Kaiserin auflehnen? Er traf Vorkehrungen, die Schwierigkeiten verhindern sollten.
    Welche Vorkehrungen nötig waren, sagten ihm die gespeicherten Informationen. Das Verhalten der Menschen wies ein Muster auf, von dem sie nur selten abwichen. Wer sich an dieses Muster hielt, bekam die Menschen in den Griff und beugte Überraschungen vor.
    Schließlich machte sich der Stellvertreter ans Werk. Über den untergebenen Rechner griff er nach dem Triebwerkssystem, um das Fahrzeug auf den richtigen Kurs zu bringen.
    Da allerdings erlebte er eine Überraschung. Die Menschen setzten sich zur Wehr. Und die Methode, die sie benutzten, war nicht in dem Verhaltensmuster enthalten, das er so sorgfältig studiert hatte.
    In dem kleinen Kontrollraum unmittelbar neben der Hauptzentrale der SOL herrschte atemlose Spannung. Takvorian, der Zentaur, stand in der Mitte des Raumes. Das knabenhafte, unfertig wirkende Gesicht, umrahmt von blauem Haupt- und Barthaar, ließ tiefste Konzentration erkennen. Takvorians Aufgabe war, den Zeitablauf zu verlangsamen, und SENECA stellte das Ziel seines Angriffs dar.
    »Da tut sich was!«, sagte Geoffry Waringer urplötzlich. Seine Stimme klang überrascht. Was er beobachtete, musste in der Tat ungewöhnlich sein, sonst hätte er geschwiegen und Takvorians Konzentration nicht unterbrochen.
    »SENECA gibt STPS!«, meldete Reginald Bull, der die Kontrollen überwachte. STPS war der Kode, der das Haupttriebwerk initialisierte und startbereit machte.
    »Der COMP wird aktiv.« Besorgt glitt Rhodans Blick zu dem Mutanten hinüber. »Takvorian, bist du bereit?«
    Ein Zug wie von Schmerz erschien im Gesicht des Mutanten, als er die besonderen Energien seines Bewusstseins entfesselte.
    »Er versucht, die Fusionsmeiler zu zünden!«, meldete Bull.
    Die Meiler sollten die Triebwerksreaktion in Gang setzen. Einmal gezündet, waren die Schwarzschild-Nugas-Reaktoren autark und bedurften keiner weiteren Energiezufuhr von außen.
    »Befehlsfolge aufblenden!«, sagte Rhodan.
    Ein Holoschirm im Hintergrund leuchtete auf. Steuerkodes wurden sichtbar, mit denen SENECA versuchte, das Triebwerk der SOL zu starten. Die Meiler liefen warm, die Plasmaventile öffneten sich. Ströme sonnenheißen Plasmas ergossen sich ins Innere der Reaktionszone.
    »Nur noch Sekunden, dann hat er das Triebwerk unter Kontrolle«, knurrte Bully.
    Endlich zeigte sich die erste Wirkung von Takvorians Eingriff. Die Befehlsfolge wurde langsamer. Eben noch in Abständen von Zehntelsekunden aufleuchtend, blieben die Zeichen nun schon eine Sekunde lang sichtbar, bevor der nächste Steuerbefehl folgte.
    »Gut, Takvorian, sehr gut!«, lobte Perry Rhodan.
    Schon verharrten die Befehle vier Sekunden lang in der Wiedergabe, und damit wurde die Abfolge zu langsam. Die Sicherungsautomatik sprach an und blockierte den Vorgang. Die Magnetfelder in den Reaktionszonen der Meiler wurden heruntergefahren. Das Plasma verwandelte sich in harmloses Wasserstoffgas und

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