Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wurde abgesaugt, die Plasmaventile schlossen sich. Das Triebwerkssystem kehrte zum Zustand der Untätigkeit zurück.
    Schweißtropfen perlten auf Takvorians Stirn.
    »Bleib dran!«, ermutigte Rhodan ihn halblaut. »Wir sind auf den Weg zum Sieg!«
    Perry Rhodans Vorhaben stand nicht unter dem besten Stern. Eile war oberstes Gebot. Auf der anderen Seite waren umfangreiche Vorbereitungen notwendig, um ein Chaos zu verhindern, wenn SENECA in seinen Funktionen um den Faktor fünfzig verlangsamt wurde. Abermals erwies sich der Nachteil des Zentralrechners, der – direkt oder indirekt – sämtliche Vorgänge steuerte.
    Innerhalb von zehn Minuten wurden alle unmittelbar betroffenen Stationen von der bevorstehenden Verlangsamung des Zentralrechner in Kenntnis gesetzt und aufgefordert, sich auf die veränderte Situation einzustellen. Vor allen Dingen die medizinischen Zentren wurden zu scharfer Überwachung aller Vorgänge aufgefordert.
    In ihrem Quartier hatte sich Vylma Seigns, nachdem es ihr nicht gelungen war, Vigo Hynes zu erreichen, stundenlang den Kopf darüber zerbrochen, an wen sie sich mit ihrer fast unglaublichen Beobachtung wenden solle. Sie beschloss, sich dem Mann anzuvertrauen, der während ihres Einsatzes in der Abteilung Hyperphysik-1 ihr Vorgesetzter war: Geoffry Waringer. Sie aktivierte ihren Interkomanschluss. Doch weder entstand der energetische Mikrofonring, noch erschien auf dem Monitor das Rufkodeverzeichnis.
    Erst nach endlos langen Sekunden sah Vylma Seigns, wie quälend langsam ein sanft leuchtender Energiefaden entstand und mit entnervender Langsamkeit Ringform annahm. Auf dem Monitor erschien endlich der Beginn des Verzeichnisses.
    Mit einer Handbewegung dirigierte sie den Sprechring zu sich heran. »Warum dauert das alles so lange?«, murmelte sie ungeduldig im Selbstgespräch.
    Vylma versuchte, das Verzeichnis zu aktualisieren. Erst nach zehn oder fünfzehn Sekunden veränderte sich das Bild, und schließlich erwachte auch das Akustiksegment zum Leben. Aber anstatt der fein modulierten positronischen Stimme ertönte ein lang gezogenes, tiefes Grunzen.
    Vylma begriff – und begriff doch wieder nicht. Sie verstand, dass irgendein Umstand die Systemgeschwindigkeit deutlich verlangsamte. Seufzend schaltete sie den Interkom ab.
    Unter diesen Umständen blieb ihr nichts anderes übrig, als ihr Quartier zu verlassen. Sie stand auf und bemerkte zum ersten Mal, dass die Luft dumpf und stickig geworden war.
    Wenn der Stellvertreter der Kaiserin unwirsch wurde, bediente er sich bei der Kommunikation mit ihm unterstellten Wesenheiten eines besonderen Kodes. Überall in der Mächtigkeitsballung der Kaiserin von Therm reagierten die dem Stellvertreter untergeordneten Wesenheiten auf diesen Kode, indem sie ihre Anstrengungen vervielfältigten.
    Der Stellvertreter war daran gewöhnt. Deshalb beunruhigte ihn zutiefst, was ihm jetzt widerfuhr.
    Auf die im Schaltkode formulierten Impulse reagierte der untergebene Rechner zunächst überhaupt nicht. Die innere Uhr des Stellvertreters führte mehrere Milliarden Zyklen aus, bevor der Untergebene das erste Anzeichen dafür lieferte, dass er die Botschaft überhaupt empfangen hatte.
    »Das Triebwerkssystem reagiert nicht auf meine Befehle«, las der Stellvertreter.
    Durch irgendeinen Effekt, den der COMP vorerst nicht zu ergründen vermochte, war SENECA erheblich verlangsamt worden. Ohne Zweifel war dies der Grund dafür, weshalb das Triebwerk nicht auf die Steuerbefehle angesprochen hatte.
    Die Gefahr, der er sich hatte entziehen wollen, bestand also nach wie vor. Zumal er nicht wusste, wie die Menschen – die ihn anscheinend als Gegner betrachteten – die Verlangsamung bewerkstelligt hatten.
    Er musste abwägen. Aber jeder Zyklus vergrößerte die Gefahr, dass das Raumschiff von BARDIOCs Schergen massiv angegriffen wurde.
    Schließlich entschloss sich der Stellvertreter, den alternativen Kontakt aufzunehmen. Ein Mensch war Träger seines Kristalls und damit zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet. Ihm Untertan waren außerdem zwei Maschinenwesen, die Stücke von Kristallgespinst auf ihren metallenen Oberflächen trugen. Auch sie würden bedingungslos gehorchen.
    Der erste Versuch der gezielten Kommunikation erwies sich als für beide Seiten verwirrend. Bislang hatte sich der Stellvertreter darauf beschränkt, Eindrücke im Bewusstsein des menschlichen Kristallträgers entstehen zu lassen. Er hatte ihm den Gedanken an die Allmacht der Kaiserin von Therm nahe

Weitere Kostenlose Bücher