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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aufwiesen. Das war nicht weiter verwunderlich. Da sich Materie und Raum gegenseitig beeinflussten, musste auch die spezifische Raumkrümmung in die höheren Dimensionen ihre Spur im materiellen Gefüge eines Himmelskörpers hinterlassen. Vor allem bei jenen Teilchen, die aus Sonnenmaterie stammten, ließ sich diese spezifische Konstante vergleichsweise leicht anmessen.
    Was Poser störte, war die verblüffende Tatsache, dass die Konstante bei den Teilchen, die er gefunden hatte, ungeheuer stark war. Als er die Daten von einem mikroskopisch kleinen Stück Sonnenmaterie hochrechnete, kam er zu dem Ergebnis, dass die Sonne, aus der die Materie stammte, unmöglich stabil sein konnte. Eine derart im 5-D-Bereich aufgeladene Sonne hätte unmöglich länger als ein paar Nanosekunden bestehen können.
    An diesem Punkt der Berechnungen aktivierte Ranc Poser seinen LOGIKOR.
    »Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Sonne, die, aus welchen Gründen auch immer, im 5-D-Bereich instabil geworden ist, sich genau in dem Augenblick auflöst, in dem ein … Raumfahrzeug das System erreicht hat?«
    Unwillkürlich hatte er versucht, statt des Eigennamens MODUL einen abstrakten, beschreibenden Begriff zu verwenden. Was aber war das MODUL? Poser wusste es nicht. Er fand in seinem Gedächtnis kein einziges Synonym, nur das Wort MODUL. In Gedanken ersetzte Poser das verschwommen vorgestellte MODUL durch ein beliebiges Raumschiff, und diesmal hatte er keine Schwierigkeiten mehr.
    LOGIKORs Antwort kam rasch. »Die Wahrscheinlichkeit ist fast gleich null!«
    »Aber«, wandte Poser ein, »wenn das Universum unendlich groß ist, dann muss es zu jedem Zeitpunkt ein solches Sonnensystem geben. Zusätzlich muss zu jedem beliebigen Termin ein Raumfahrzeug ein Sonnensystem erreichen …«
    »Deine Überlegung ist im Ansatz falsch«, unterbrach der LOGIKOR. »Das Universum ist nicht unendlich!«
    Poser pfiff entgeistert.
    »Wäre das Universum unendlich groß, müsste es unendlich viele Sonnen enthalten. Nach den Regeln der Entropie müssten diese Sonnen sich gleichmäßig über das Universum verteilen.«
    »Einspruch: Es gibt Sternhaufen, Galaxien und Galaxisgruppen mit großen Zwischenräumen.«
    »Der Einspruch ist falsch. In einem unendlich großen Universum sind die Distanzen zwischen Galaxien oder Galaxiengruppen vernachlässigbar klein. Weiter: In einem unendlich großen Universum ist kein Leben möglich, mit Sicherheit kein Leben auf organischer Basis. Da sich robotisches Leben meist erst aus organischem Leben entwickelt, ist Leben in der bekannten Form unmöglich.«
    »Gib mir eine genauere Begründung!«, forderte Poser aufgeregt.
    »Dazu ist ein Gedankenexperiment nötig«, behauptete LOGIKOR. »Gegeben ist ein Planet. Er wird außer von seiner eigenen Sonne auch von anderen Sternen bestrahlt. Zwar wird diese Strahlung entfernter Sterne mit zunehmender Entfernung schwächer, sie nimmt mit dem Quadrat der Distanz ab – aber die Zahl der Sterne, die diesen Planeten bestrahlen, wächst mit der dritten Potenz. Jede Welt des Universums müsste von einer unendlich starken Flut von Strahlung aller Art überschüttet werden, die jede denkbare Lebensform verhindern würde. Da aber die meisten Planeten einen Tag und eine dunkle Nacht kennen, kann das Universum nicht unendlich groß sein!«
    Ranc Poser brauchte eine Weile, bis er diese Information verdaut hatte. Wenn es stimmte, dass die Wahrscheinlichkeit eines zufälligen Zusammentreffens des MODULs mit einem auf seiner fünfdimensionalen Basis instabilen Stern annähernd gleich null war …
    Er wagte nicht, den Gedankengang fortzusetzen, weil er sich in Spekulationen verlor. Alle Mutmaßungen über das Zusammentreffen des MODULs mit diesem ehemaligen Sonnensystem ergaben nur dann einen Sinn, sobald er ausreichend stichhaltige Informationen über das MODUL besaß. Aber mehr als dessen Existenz war ihm nicht bekannt. »… ist mir nicht mehr bekannt«, stellte Poser leise fest.
    Es war sinnlos, noch länger zu forschen. Nur dann ließen sich aus den Wechselwirkungen zwischen Forscher und Forschungsgegenstand brauchbare Folgerungen ziehen, wenn genügend Daten über den Forscher vorlagen. Poser wusste einfach auch zu wenig über sich selbst.
    Als er wieder durch die Frontkuppel der SCHWIMMER blickte, erstarrte er. In der Nähe seines Schiffes trieb ein zweites Forschungsschiff durch den Raum. Ranc Poser erkannte auf den ersten Blick, dass jenes Schiff beschädigt war – und diese

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