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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Beschädigungen waren ebenso eindeutig nicht auf Einflüsse aus dem Schiffsinnern zurückzuführen.
    Der Durchleuchter summte leise. Aufmerksam betrachtete Kibat Gafed die Gesichter der Hulkoos, die ihn unter das Gerät gezerrt hatten.
    Naturgemäß kannte er sich in der Mimik der Hulkoos nicht aus, aber aus ihrer gesamten Reaktion folgerte er, dass sein Körper für die Hulkoos eine Überraschung darstellte. Folglich sah er den Zeitpunkt gekommen, die Initiative zu ergreifen.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung entriss Gafed einem der Hulkoos die Waffe und richtete sie auf die anderen. Für einen Sekundenbruchteil wussten die Schwarzpelze nicht, ob sie zur Seite springen oder sich verteidigen sollten. Für Gafed reichte diese kurze Spanne aus: mit gezielten Schüssen streckte er die Hulkoos nieder. Einer der Schwarzpelze stieß noch einen gellenden Schrei aus, bevor er zusammenbrach, dann wurde es wieder ruhig im Durchleuchterraum.
    Gafed zögerte nicht lange, sein Ziel stand ohnehin fest. Er wollte versuchen, sich zu wichtigen Maschinen durchzuschlagen und mit der erbeuteten Waffe möglichst viel Schaden anzurichten. Vielleicht gelang es ihm sogar, einen Hauptreaktor so zu beschädigen, dass er das Schiff in eine Gaswolke verwandelte.
    Gafed pfiff spöttisch. Der Gedanke war paradox, dass er, der gerade erst einer tödlichen Staubwolke entronnen war, kein anderes Ziel kannte, als eine neue Wolke zu schaffen, die zwar kleiner ausfallen, ihm dafür aber mit absoluter Sicherheit den Tod bringen musste.
    Langsam schritt er durch das Dunkel. Er hatte nicht die geringste Ahnung, in welchem Bereich des Schiffes er sich aufhielt, denn die spezifischen Konstruktionsmerkmale der schwarzen Scheibe kannte er nicht. Das machte die Aufgabe schwierig. Normalerweise lagen die Antriebsaggregate eines Raumschiffs im Heck. Wo aber war bei diesem Scheibenraumer mit seiner merkwürdigen Einknickung das Heck zu suchen?
    Vor ihm schälte sich allmählich eine schwarze Wand aus der alles überlagernden Finsternis. Lag die Maschinenzentrale in dem geknickten Bereich des Raumers? Auch diese Überlegung half dem Forscher nicht weiter. Zunächst musste er herausfinden, in welchem Teil des Schiffes er sich überhaupt befand.
    Gafed hob die Waffe und schuf sich eine genügend große Öffnung in der Wand. Auf der anderen Seite war es ebenfalls finster. Rasch schob er sich durch die Öffnung und entfernte sich. Solange er nicht in unmittelbarer Nähe der getöteten Hulkoos oder der defekten Wand gesehen wurde, hatte er vielleicht eine Chance, nicht aufzufallen. Voraussetzung war, dass die Hulkoos an Bord nicht allein lebten. Auf eine Weise, die für seine Lage bezeichnend war, erinnerte sich Gafed an den Brauch vieler Raumfahrer, harmlose Exoten als Maskottchen oder zur Unterhaltung mitzuschleppen. Wenn es ihm lange genug gelang, das merkwürdige Schoßtier irgendeines prominenten Hulkoos zu mimen, war seine Haut sicher.
    Am liebsten hätte Gafed sich nur auf diese Weise durchgeschlagen. Es widerstrebte ihm, auf womöglich unbewaffnete Hulkoos schießen zu müssen. Er wusste zwar, dass die Hulkoo-Besatzungen der Scheibenraumer erbarmungslos Jagd auf seine Kollegen machten und die Keulenschiffe abschossen. Aber es war etwas anderes, an Bord eines solchen schwarzen Raumers herumzuschleichen.
    Wenn ein Keulenschiff beschossen wurde, feuerte es zurück. Zwischen den Schiffen lag der Raum. Schütze und Getroffene kannten einander nicht. Wenn ein Raumflugkörper zerstört wurde, sah man für gewöhnlich nur das Wrack, nicht die Intelligenzen, die darin starben.
    Die Hulkoos waren, das stand für den Forscher fest, organische Wesen und demzufolge sicherlich mit Emotionen ausgestattet. Der Hulkoo, der ein Forschungsschiff erbarmungslos beschoss und sich so den Hass der Betroffenen einhandelte, war in den Augen seiner Artgenossen vielleicht ein ungeheuer sympathischer Zeitgenosse, dessen Tod den anderen Hulkoos zu schaffen machen würde.
    Kibat Gafed fand nicht länger Zeit, sich mit diesem moralphilosophischen Problem zu befassen. Seine Lage war alles andere als aussichtsreich. Vorsichtig bewegte er sich durch die Gänge.
    Vorerst begegnete ihm niemand. Als sich endlich der Umriss eines Hulkoos aus der Dunkelheit schälte, ging dieser achtlos an Gafed vorbei. Der Forscher bewegte unrhythmisch Arme und Beine und pfiff dazu. Ab und zu blieb er stehen und betrachtete neugierig irgendein Detail, das an einer Wand sichtbar wurde.
    Allmählich geriet Gafed in

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