Silberband 092 - Das MODUL
weitergeleitet, die ich aus dem Universum erhalten habe. Irgendwo in der Nähe verbirgt sich jemand, der mir etwas mitteilen kann, ohne über technische Geräte zu verfügen. Er spricht durch meinen Mund. Das hat nichts mit meinem geistigen Zustand zu tun.«
»Da ist tatsächlich ein Planetoid!«, rief einer der Offiziere.
Toorkensch-Xayos drehte sich um. Der Ortungsoffizier zeigte erregt auf die Schirme, auf denen sich deutlich ein großer, keilförmiger Körper abzeichnete.
»Aber … das ist unmöglich«, stammelte Kaarmansch-Xes. »In dieser Materiewolke kann es keinen Planetoiden geben.«
»Da ist dennoch etwas!«, sagte Toorkensch-Xayos triumphierend. »Die Ortung zeigt es deutlich an. Wollen Sie behaupten, dass das ein Raumschiff ist? Ein so großes Raumschiff kann es nicht geben. Also muss es der Rest eines Planeten sein. Oder es ist ein Asteroid, der nach der Explosion in die Materiewolke eingedrungen ist.«
Kaarmansch-Xes ging verstört zu dem Ortungsoffizier hinüber. Er schüttelte den Kopf, als traue er seinem eigenen Auge nicht. »Das konnte niemand wissen«, sagte er.
»Ich habe es gewusst!«, rief Toorkensch-Xayos. Kaum waren die Worte heraus, als er sie auch schon bereute. Er wusste, wie ehrgeizig Kaarmansch-Xes war. Der Kommandant kämpfte mit allen Mitteln darum, in die Geschichte der Hulkoos einzugehen. Auf der einen Seite brauchte er dabei Männer, die ihm mit ihren besonderen Fähigkeiten halfen. Auf der anderen Seite musste er alle aus dem Weg räumen, die durch ihre Fähigkeiten bessere Chancen hatten als er selbst.
»Wir sehen uns den Brocken näher an!«, bestimmte der Kommandant mit eiskalter Stimme. Er ignorierte Toorkensch-Xayos. »Vielleicht sind die … Terraner ja wirklich da. Wenn wir sie finden, schlagen wir sofort mit aller Kraft zu. Dieses Mal dürfen sie uns nicht entkommen.«
Er ging zu seinem Sessel zurück, beugte sich vor und berührte einen kleinen Sensor. Toorkensch-Xayos schluckte mühsam. Er wusste, dass der Kommandant damit seine Sicherheitsoffiziere in die Zentrale beordert hatte.
Kaarmansch-Xes hatte soeben ein Todesurteil gefällt, und die Offiziere sollten es vollstrecken.
Poser und Kaveer
Im unteren Drittel des kugelförmigen Raumschiffs öffnete sich eine Schleuse. Darin erschienen zwei fremdartige Gestalten, von denen die eine außerordentlich massig und gewaltig wirkte.
»Sie sehen ganz anders aus als wir«, stellte Poser überrascht fest. »Ihre Körper sind lang gestreckt, und ihre Sinnesorgane scheinen primitiv zu sein.«
»Diesen Eindruck erhält man«, bestätigte Kaveer. »Überhaupt sehen sie nicht bedrohlich aus.«
»Das kann täuschen.«
Poser fiel auf, dass der Felsboden neben dem Kugelraumer aufgerissen und zum Teil geschmolzen und wieder erstarrt war. Er rief Kaveer zu sich zurück, der sich schon abgewendet hatte.
»Das sind deutliche Spuren einer Destruktionsschleuder«, bemerkte Kaveer überrascht. »Also muss noch einer von uns in der Nähe sein.«
Das kugelförmige Raumschiff stieg einige Meter weit auf und flog über einer Felsrinne davon. Die beiden Fremden, die das Schiff verlassen hatten, eilten auf Poser und Kaveer zu. Die Forscher erschraken, sie wandten sich um und flohen über die Felsen. Plötzlich fühlten sie sich doch bedroht. Hin und wieder blickte einer von ihnen zurück.
Staub wirbelte unter ihren Füßen auf, sank jedoch rasch zu Boden, sodass für die Fremden aus dem Kugelraumer keine deutliche Spur blieb. Dennoch schienen sie keine Mühe zu haben, den Forschern zu folgen.
»Sie kommen näher!«, rief Poser entsetzt, als sie etwa einen Kilometer weit gelaufen waren. Er sah, dass der größere der Verfolger aufgeholt hatte, während der andere etwas zurückblieb.
»Sie wollen uns fangen«, sagte Kaveer voll Panik. Er war nicht feige und fand es im Grunde genommen unwürdig, die Flucht zu ergreifen, aber irgendetwas in ihm hinderte ihn daran, einfach stehen zu bleiben und zur Waffe zu greifen. Diese Möglichkeit blieb ihm immer noch, wenn er sich nicht durch eine Flucht retten konnte.
Er hastete hinter Poser einen steilen Hang hinauf und übersprang geschickt zwei tiefe Spalten. Dabei blickte er zurück. Der massige Verfolger stürmte nun auf allen vieren heran. Kaveer schrie auf und machte einen weiten Satz nach vorn.
Er prallte mit Poser zusammen. Dieser verlor das Gleichgewicht und rutschte über eine Felskante hinaus. Erst jetzt stellte Kaveer fest, dass sie an eine steil abfallende, etwa fünfzig Meter
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