Silberband 092 - Das MODUL
Männer auf die Seite. »Ihre Körper sind ebenfalls unversehrt! Sie scheinen nur total paralysiert zu sein!«
Die Zeichen des Kampfes sprachen eine deutliche Sprache. Die vier Hulkoos hatten offenbar das Feuer auf die Fremden eröffnet. Wie es den Angegriffenen gelungen war, diesen Überfall zu überstehen und die Hulkoos scheinbar ohne Mühe mit einem Schlag auszuschalten, blieb jedoch ein Rätsel, das Kaarmansch-Xes schwer zu schaffen machte.
»Einer von uns bleibt bei den Paralysierten und wartet, bis sie zu sich kommen«, entschied der Kommandant. »Wir benötigen dringend Informationen über die Taktik unserer Gegner.«
Er sah sich um. Wohin konnten sich die Fremden gewandt haben? Welche Ziele verfolgten sie? Je länger er darüber nachdachte, desto stärker gewann seine Überzeugung die Oberhand, dass es sich bei den Fremden um ein Rettungskommando der Kaiserin von Therm handelte.
Kaarmansch-Xes konnte sich nicht vorstellen, dass es dieser kleinen Gruppe möglich sein würde, das in BARDIOCs Falle gefangene Objekt aus dem zerstörten Courstebouth-System zu holen. Er glaubte auch nicht, dass die Unbekannten einen solchen Auftrag hatten. Sie waren aus anderen Gründen gekommen.
Eigentlich gab es nur zwei Möglichkeiten für ihre Anwesenheit: Entweder sollten sie einen wertvollen Bestandteil der Station retten oder die vollkommene Zerstörung der Anlage vorbereiten. Welcher der beiden Gründe auch in Frage kam – für Kaarmansch-Xes ergab sich daraus die zwingende Notwendigkeit zur erhöhten Eile.
Bjo Breiskoll hatte das Gefühl, dass die Forscher die Gruppe immer tiefer in das MODUL führten. In diesem Sektor gab es keine so großen Hallen mehr wie unmittelbar unter der Oberfläche, dafür aber eine unüberschaubare Anzahl verschlungener Gänge, die merkwürdig ausgestattete Räume miteinander verbanden. Oft mussten sie einen anderen Weg einschlagen, weil es für den riesenhaften Haluter kein Durchkommen durch einen engen Korridor gab und Rhodan sich weigerte, auf Kosten weiterer Zerstörungen ans Ziel zu kommen.
Zu Bjos Verwunderung trugen unerklärliche Gedankenmuster bei, die er seit wenigen Minuten empfing. Sie konnten ihren Ursprung weder bei einer Gruppe schwarzbepelzter Raumfahrer noch bei Artgenossen Taul Daloors haben, dazu waren sie zu vielschichtig. Trotzdem erinnerten sie den Katzer an die mentalen Impulse der Forscher.
Bevor er seine Entdeckung Rhodan mitteilte, wollte er Einzelheiten herausfinden. Mit Andeutungen allein war niemandem geholfen.
Bjo fühlte sich mittlerweile erschöpft und zerschlagen. Es war keine körperliche Schwäche, sondern weit mehr ein Gefühl geistiger Kraftlosigkeit, das sich nur mit all den verschiedenartigen Eindrücken erklären ließ, denen er in den letzten Tagen ausgesetzt gewesen war.
Er fürchtete nichts mehr, als die Kontrolle über seine Fähigkeiten zu verlieren. Manchmal fragte er sich, wie dicht seine Psi-Begabungen und der Wahnsinn eigentlich nebeneinander lagen.
Er wäre fast gegen Rhodan geprallt, der unvermittelt stehen geblieben war. Die graublauen Augen des Terraners richteten sich auf ihn, und sein Blick schien mühelos zu ergründen, was in Bjo vorging.
»Spürst du etwas?«
Der Katzer nickte schwach, obwohl er einen Augenblick vorher noch beschlossen hatte, Ausflüchte zu versuchen.
»Das glaube ich gern«, sagte Rhodan tiefgründig. »Ich fühle ebenfalls, dass etwas in der Nähe ist.«
Die Forscher waren ebenfalls stehen geblieben.
»Daloor«, sagte Rhodan, »wann werden wir den s-Tarvior erreichen?«
»In kurzer Zeit.«
»Ist es möglich, dass wir ihn spüren können?«
Daloor stieß einen hohen, für menschliche Ohren fast unhörbaren Pfiff aus. Der Translator reagierte dennoch. »Unmöglich!«
»Vielleicht für Sie«, erwiderte Rhodan. »Aber unser junger Freund hier hat besonders scharfe Sinne.«
Die Forscher wirkten aufgeregt. Vielleicht war es ein unerträglicher Gedanke für sie, dass ein Fremder den s-Tarvior spüren konnte, bevor sie selbst Kontakt aufnahmen.
»Sie haben versucht, uns zu erklären, was ein s-Tarvior ist«, erinnerte Rhodan. »Wenn ich Sie richtig verstanden habe, handelt es sich um den Anführer einer jeweils siebzig Mitglieder starken Gruppe von Forschern. Ihm fällt – vielmehr fiel – die Aufgabe zu, die Einsätze und Arbeiten zu integrieren und zu entscheiden, welche Ergebnisse der Forschungseinsätze an den Datenspeicher des MODULs weitergegeben wurden.«
»Ich bin echauffiert!«, behauptete
Weitere Kostenlose Bücher