Silberband 092 - Das MODUL
stand, eine veränderte Situation blitzschnell zu erfassen und entsprechend zu handeln. Die Hulkoos pflegten sich stets stur nach einem erhaltenen Befehl zu richten.
Der Kommandant führte seine eigene Gruppe in einen Parallelgang. Angesichts der labyrinthartigen Anordnung der Korridore in diesem Bereich der Station erwartete er, dass es zu jedem größeren Raum mehrere Zugänge gab. Darauf basierte sein Plan, den Gegner zu umgehen und ihn von der Flanke oder von hinten anzugreifen.
Ras Tschubai hatte über Funk mitgeteilt, dass die Verfolger ihre Angriffe eingestellt hatten.
»Das bedeutet nicht, dass sie ihre Absichten aufgegeben haben«, sagte Rhodan. »Vermutlich werden sie zu einer anderen Taktik greifen.« Er wandte sich an die beiden Forscher. »Daloor, wie viel Zugänge hat dieser Raum?«
»Sieben«, lautete die spontane Antwort.
»Wir können unmöglich alle bewachen. Aber vielleicht kann Bjo uns rechtzeitig warnen, wenn er spürt, dass die Schwarzpelze von einer anderen Seite angreifen.«
Der rot-braun gefleckte Katzer nickte.
Rhodan deutete auf die Röhre, in der Kaveer verschwunden war. »Wie lange wird die Besprechung dauern?«
»Das ist nicht mein s-Tarvior«, pfiff Daloor. »Es hängt alles davon ab, ob er ihn überzeugen kann.«
»Würden Sie uns direkt zum COMP führen, wenn wir uns mit dem s-Tarvior nicht einigen können?«
»Das hätte wenig Sinn, Perry Rhodan. Wir werden an Bord des MODULs von den s-Tarvioren kontrolliert. Wenn wir sie gegen uns haben, können wir den COMP nicht retten.«
»Also warten wir …«
Bjos telepathische Sinne tasteten die Umgebung ab. Die Impulse der unbekannten Raumfahrer kamen mittlerweile aus verschiedenen Richtungen. »Ich glaube, sie kreisen uns ein«, warnte er.
»Damit habe ich gerechnet«, gab Perry Rhodan zurück. »Daloor, machen Sie Ihrem Freund Kaveer klar, dass wir in Schwierigkeiten geraten, wenn er nicht bald eine Entscheidung herbeiführen kann.«
Zögernd trat Daloor vor die Röhre und stieß ein paar schrille Pfiffe aus. Da der Translator nicht ansprach, stand zu vermuten, dass Daloor nur seiner gefühlsmäßigen Verfassung Ausdruck verliehen hatte. Diese besondere Art der Verständigung zwischen den Forschern wurde äußerst selten, jedoch stets in besonderen Situationen angewandt.
Kaveer schien sofort zu verstehen, worum es ging, denn er schob sich rückwärts aus der Röhre. Die drei Männer blickten ihn gespannt an.
»Der s-Tarvior steht mit dem COMP in Kontakt«, berichtete Kaveer. »Der Datenspeicher hat jedoch keine Verbindung zur Kaiserin von Therm und ist daher darauf angewiesen, sich aus den vorliegenden Fakten ein Bild zu machen.«
»Und wann wird diese Meinungsbildung abgeschlossen sein?«, erkundigte sich Kosum.
»Der COMP wird uns davon in Kenntnis setzen. Auf jeden Fall sind wir aufgefordert, uns zu ihm zu begeben.«
Bjo sah Rhodan aufatmen. Die Einladung des COMPs konnte nur bedeuten, dass er die Menschen nicht für Feinde hielt.
»Ist der COMP sich darüber im Klaren, dass wir nicht allein an Bord des MODULs sind?«, fragte Rhodan. »Wir werden von einer Gruppe fremder Raumfahrer verfolgt, wahrscheinlich Beauftragte BARDIOCs.«
»Die s-Tarvioren werden uns beistehen!«, behauptete Kaveer.
Rhodans Miene drückte Skepsis aus. »Führen Sie uns zum COMP«, forderte er den Forscher auf. »Dann werden wir sehen, was wir von diesem Beistand zu halten haben.«
Tolot und Tschubai wurden über Funk über die jüngste Entwicklung unterrichtet und zurückbeordert. Danach verließ die Gruppe die Unterkunft durch einen Gang, der gerade noch breit genug war, um Tolot passieren zu lassen.
»Es ist möglich, dass einige Zeit kein Funksprechkontakt zwischen Ihnen und Ihren Freunden möglich sein wird«, verkündete Kaveer. »Die s-Tarvioren werden entsprechende Störimpulse ausstrahlen, um unsere Gegner zu irritieren.«
Bjo Breiskoll rechnete mit Rhodans Protest, doch der Terraner schwieg. Für den jungen Mutanten war die Störung der Funkverbindung ein zweischneidiges Schwert. Sobald sie in Räume ohne künstliche Atmosphäre gelangten, waren sie von dieser Maßnahme genauso betroffen wie die Angreifer.
Bjo richtete seine Aufmerksamkeit auf die Gedanken der Forscher. Er suchte nach Anhaltspunkten für sein wachsendes Misstrauen. Daloor und die beiden anderen waren sehr erregt, aber sie schienen für ihre menschlichen Begleiter nur freundliche Gefühle zu hegen.
Der Gang machte eine Biegung und mündete wenig später in eine
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