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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wesen verletzen. Dass die Lichtexplosion sich so fürchterlich auf sie auswirken würde, hatte er nicht ahnen können.
    Da wandte sich einer der Hulkoos um. Kauk sah, dass sich die Farbe des riesigen Sehorgans verändert hatte. Es war von leuchtendem Blau gewesen, jetzt schimmerte es in milchigem, mattem Gelb.
    Da endlich begriff Walik Kauk, dass Licht eine tödliche Waffe war.
    Ungehindert verließ die HÜPFER nach Tagesanbruch das Gebiet von Ihsien. Nur ein Schiff der Hulkoos war im Tal gelandet, knapp eine Stunde später aber schon wieder aufgestiegen. Douc Langur hatte beobachtet, dass dieses Schiff mit großer Geschwindigkeit auf Nordwestkurs flog. Es hatte die Patrouille von Ihsien nach Namsos gebracht.
    Walik schloss daraus, dass sein Täuschungsmanöver erfolgreich gewesen war. Wären die Hulkoos der Überzeugung gewesen, auf Menschen gestoßen zu sein, dann hätten sie wohl eine zweite Patrouille in das Hügelland geschickt.
    »Du bist sicher, dass es am Licht lag?«, fragte Jentho Kanthall. »Nicht am Luftdruck oder am Qualm   …«
    »Ganz sicher«, bestätigte Walik Kauk. »Wir wissen doch, wie es an Bord der Hulkoo-Schiffe aussieht. Die Lichtlosigkeit ist Standard. Vieles deutet also darauf hin, dass die Heimatwelt der Schwarzpelze ein nahezu lichtloser Planet ist. Offensichtlich können sie eine Helligkeit wie tagsüber in den nördlichen Breiten der Erde, gerade noch ertragen. Aber schon eine geringfügige Steigerung macht ihnen Schwierigkeiten. Darauf hätten wir gleich kommen können, als wir sie zum ersten Mal sahen.«
    »Was meinst du?«, fragte Kanthall verblüfft.
    »Die Farbe ihres Sehorgans ist blau.«
    »Meine Augen sind auch blau.«
    »Ihre sind's aber nicht! Wenigstens nicht im Normalzustand. Ich wette, auf ihrer Heimatwelt bekommst du kein einziges blaues Auge zu sehen.«
    Jentho Kanthall blickte Kauk verwundert an, sagte aber nichts.
    »Sie haben übergroße Sehorgane, weil es auf ihrem Heimatplaneten so finster ist«, überlegte Walik. »Sie sind darauf angewiesen, das letzte Lichtquant einzufangen. Auf hellen Welten ist ihnen das große Auge eher ein Hindernis. Es ist offenbar in der Lage, mehrere Schutzmechanismen einzuschalten. Einer davon wirkt, indem er gefährliches, kurzwelliges Licht ausschaltet und reflektiert. Kurzwellig, das heißt blau. Ihre Augen erscheinen uns deswegen blau, weil sie diese Farbe zurückwerfen.«
    »Ich fange an zu verstehen.«
    »Die Lichtfülle der Leuchtkapsel war für diesen Schutzmechanismus eindeutig zu viel«, fuhr Kauk fort. »Die Lichtexplosion, zumal der kurzwellige Teil, muss das Hulkoo-Gehirn förmlich zerrissen haben. Die anderen, die weiter entfernt standen, kamen glimpflicher davon. Ich sah einen, dessen Auge nicht mehr blau war, sondern stumpf gelb.«
    »Das bedeutet, wir haben eine neue Waffe gegen die Schwarzpelze!«, konstatierte Jentho Kanthall.
    »Komisch«, meinte Walik und zeigte dazu ein missratenes Lächeln, »das war auch mein erster Gedanke. Ich nehme an, es ist typisch für unsere Lage – vielleicht sogar typisch menschlich, dass wir zuerst an Waffen denken.« Er seufzte und stand auf. »Dabei brauchen wir gegen die Hulkoos keine Waffen mehr. In spätestens einer Woche sind wir auf und davon!«
    Es war klar, dass die Übersiedlung nach Ihsien mehrere Flüge der HÜPFER erforderte. Darin lag ein erhebliches Risiko. Jeder Start gab dem Gegner eine Möglichkeit, das Versteck in Terrania City zu entdecken. Jeder Anflug auf die Berge um Ihsien lieferte den Hulkoos einen weiteren Fingerzeig. Das war umso bedenklicher, als niemand mit Sicherheit sagen konnte, ob sie das Tal von Ihsien wirklich als bedeutungslos abgetan hatten.
    Jentho Kanthall ordnete den sofortigen Auszug aus Imperium-Alpha an. Jeder stimmte mit ihm überein.
    Zuerst mussten alle Werkzeuge für die Instandsetzung der Korvette nach Ihsien geschafft werden. Walik Kauk übernahm die Verladung des Geräts.
    Inzwischen war Marboo mit einer anderen Gruppe damit beschäftigt, die Fracht für das Exil nach Prioritäten einzuteilen. Da keiner voraussehen konnte, wie oft die HÜPFER zwischen Imperium-Alpha und Ihsien pendeln würde, kam es darauf an, bei jeder Fahrt das Nächstwichtige mitzunehmen.
    Die ersten beiden Transporte fanden noch am selben Tag statt. Es gab keinen Zwischenfall. Das Werkzeug wurde an Bord der Korvette gebracht, für die Walik Kauk den Namen BALDWIN TINGMER vorgeschlagen hatte. Über Nacht blieb die HÜPFER in Ihsien. Douc Langur beobachtete die

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