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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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arbeitete mit einem Komprimierungsfaktor, der einen scharf begrenzten Strahl erzeugte. Auf einer Art optischen Bank, auf der er mikrometerweise in Richtung Zugang verschoben werden konnte, wurde der Kodegeber eingesetzt.
    Augustus nahm die Vorrichtung in Betrieb.
    Nichts geschah.
    Nach einer halben Minute vergrub Kauk sein Gesicht in den Handflächen. Nach einer Minute schnaufte er nur noch. Damit war wohl ihre letzte Chance vertan.
    »Heh!«, schrie Sante Kanube plötzlich. »Da bewegt sich was!«
    Der Boden zitterte kaum merklich. Kanube stand seitlich vor dem schweren Stahlschott und starrte die Platte völlig entgeistert an. Sie bewegte sich nämlich um keinen Millimeter. Dafür hatte sich gut zehn Meter entfernt der Fels gespalten. Eine Öffnung entstand, die schnell breiter wurde. Erst bei einer Weite von gut sechs Metern hörte die Bewegung des Felsens auf.
    Ein kahler Stollen mit glatten Wänden war zu sehen, breit und hoch genug, um selbst umfangreiche Lasten aufzunehmen. Leuchtplatten verbreiteten ein angenehmes Licht. In der Anlage gab es also ein Kraftwerk, das bis auf den heutigen Tag funktionierte.
    »Die Stahltür ist nur Schein«, mutmaßte Kauk. »Wer mit Gewalt eindringen will, beißt sich an ihr und dem Fels dahinter die Zähne aus.«
    Sie einigten sich darauf, dass Douc Langur als Aufpasser zurückblieb, während Walik selbst, Sante Kanube und Augustus das unterirdische Landefeld suchten. Für den Fall, dass sich der Zugang selbsttätig schloss, sollte der Forscher ihn mit Hilfe des Kodegebers wieder öffnen.
    Durch den hell erleuchteten Stollen drangen die drei zügig in den Berg vor. Der Gang verlief geradlinig. Nach etwa achthundert Metern endete er vor einem Schott, das sich jedoch mühelos öffnen ließ.
    Der Raum dahinter war zunächst dunkel. Erst nach Sekunden flammte in der Höhe eine Sonnenlampe auf. Weitere wurden ebenfalls aktiv. Es wurde taghell.
    Blinzelnd sah Walik Kauk sich um. Die Halle hatte die Form eines Ovals, ihre Länge schätzte er auf mehrere Kilometer. Der Boden bestand aus matt schimmerndem Gussplastik. Die Stellflächen für mehr als zwei Dutzend Raumschiffe waren farbig markiert.
    Kauk blickte in die Weite und spürte, wie sein Herz sich verkrampfte. Die Markierungen waren deutlich zu erkennen – aber von den Raumschiffen, die einst hier gestanden hatten, gab es keine Spur. Lao Kitchener war den Überlebenden der Großen Katastrophe zuvorgekommen!
    Dann aber, als er die dumpfe Verzweiflung beinahe schon akzeptiert hatte, gewahrte Kauk weit im Hintergrund ein mattes Glitzern. Es war dort, wo sich der Glanz der Sonnenlampen mit dem Schimmer des Bodens so vermengte, dass die Konturen der Halle verschwammen. Er wusste nicht, was ihm ins Auge stach, aber noch einmal flammte seine Hoffnung auf.
    Walik Kauk setzte sich in Bewegung, langsam erst und mechanisch, dann schneller, bis er geradezu rannte. Er hastete quer über die weite Fläche der Halle, über die leuchtenden Markierungen hinweg auf die Stelle zu, von der das deutlicher werdende Glitzern kam.
    Als er schließlich nahe genug war, blieb er abrupt stehen und wollte seiner Freude in einem lauten Schrei Luft machen. Er wollte denen, die hinter ihm kamen, zurufen, was für einen Fund er gemacht hatte. Aber kaum mehr ein Röcheln kam über seine Lippen: »Eine Korvette …«
    Sie gingen an Bord. Beim Durchsuchen des kleinen Kugelraumers wurde ihnen klar, warum Lao Kitchener dieses Fahrzeug zurückgelassen hatte. Schon in der Zentrale sah es so aus, als hätten sich einige Bürger von Ihsien hier verschanzt und Kitcheners Truppe verzweifelten Widerstand geleistet.
    Walik Kauk verstand nicht viel von Schiffstechnik. Aber es schien ihm, als müsse sich der Schaden innerhalb einer Woche beheben lassen – vorausgesetzt, es gab irgendwo die dazu notwendigen Werkzeuge.
    Es war fast Mittag, als er mit seinen Begleitern den Rückweg antrat.
    Statt quer durch die Halle zu der Mündung des Stollens zurückzugehen, durch den sie gekommen waren, wandte Kauk sich in Richtung der südlichen Hallenwand. Dort waren ihm mehrere Öffnungen aufgefallen. Er stellte fest, dass es sich ebenfalls um Einmündungen handelte. In den etwa zwei Kilometern Wandlänge, die er absuchte, gab es sechs abzweigende Korridore. Er schätzte daher, dass wenigstens vierzig Zugänge zu der Halle existierten. Augustus' Vermutung war also richtig gewesen.
    Außer den Stollenmündungen gab es einzelne Schotten. Sie führten in Räume unterschiedlicher

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