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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Runeme Shilter zu seinem Thron, setzte sich und schloss die Augen. Während der Extraterrestrier einen Gesang in der Sprache seines Volkes anstimmte, entspannte er sich mehr und mehr. Gleichzeitig erinnerte er sich an den Urahn von Orghschletz, der einmal sein Gegner gewesen war.
    General Udschbdaan war Kommandant der USO-Geheimstation gewesen, als die Laren in der Milchstraße erschienen waren und die machtpolitischen Verhältnisse radikal verändert hatten. Als auch die United Stars Organisation unter dem Druck des Konzils der Sieben zusammengebrochen war, hatte General Udschbdaan es seinen Leuten freigestellt, entweder mit einem der kleinen Raumschiffe der Station abzufliegen oder weiter auszuharren.
    Knapp ein Drittel der Frauen und Männer hatte damals die Station verlassen, darunter die meisten Extraterrestrier, von denen viele bewährte Spezialisten gewesen waren. Die Sorge um das Schicksal ihrer Völker hatte sie nach Hause gezogen. Als die Erde später durch den Sonnentransmitter die Milchstraße mit unbekanntem Ziel verlassen hatte, war von der Restbesatzung rund die Hälfte in einem zweiten Schiff aufgebrochen. Der klägliche Rest hatte versucht, die wichtigsten Sektionen der Station einsatzbereit zu halten.
    Nur deshalb war es viele Jahre später Runeme Shilter und seinen Ertrusern gelungen, sich in einem Handstreich festzusetzen. Allerdings hatten sie immer noch fast ein Vierteljahr gebraucht, um die gesamte Station in erbitterten Kämpfen zu erobern. Die Verluste auf beiden Seiten waren so groß gewesen, dass Shilter die Überlebenden der regulären USO-Besatzung am Leben gelassen und gezwungen hatte, für ihn zu arbeiten.
    General Udschbdaan war bei den Kämpfen gefallen. Aber seine Frau hatte sich kurz vor der Eiablage befunden. Die meisten Eier waren auf Shilters Befehl hin vernichtet worden, er hatte gerade so viele behalten, dass eine kleine Kolonie der Extraterrestrier entstanden war. Die heute lebende Generation wusste nichts mehr von den Ereignissen, dafür war gesorgt worden.
    Orghschletz nahm eine Sonderstellung ein. Er hatte ein derart starkes Einfühlungsvermögen in die Psyche aller Lebewesen entwickelt, dass Shilter ihn zum Kosmopsychologen hatte ausbilden lassen. Entsprechende Programme dazu waren vorhanden. Seitdem sorgte Orghschletz für die psychische Gesundheit der Besatzung – aber vor allem für die Gesundheit Shilters. Wahrscheinlich wäre Runeme Shilter ohne seine Hilfe längst wahnsinnig geworden.
    Als der Extraterrestrier seinen Gesang beendete, öffnete Shilter langsam die Augen. »Wie funktioniert das nur mit deinem Gesang?«, fragte er. »Warum verschafft er mir so große Erleichterung?«
    »Er weckt die positiven Seiten in dir, Runeme«, antwortete der Extraterrestrier.
    »Aber wie?«
    »Das lässt sich nicht erklären«, antwortete Orghschletz. »Jedenfalls nicht verständlich, denn mir fehlen die dazu notwendigen wissenschaftlichen Definitionen.«
    »Darf ich mich zurückziehen, Runeme?«, fragte Orghschletz nach einer Weile, als Shilter nachdenklich schwieg.
    »Ich habe nichts dagegen, mein Freund. Aber sorge dafür, dass morgen eine Nachschubexpedition aufbricht. Wir brauchen Frischfleisch, verschiedene Rohstoffe und vor allem Deuterium.«
    »Wirst du mitkommen?«
    Runeme Shilter schüttelte den Kopf. »Diesmal nicht. Stelle die Mannschaft nach deinem Ermessen zusammen – und nimm diesmal auch ein paar Menschen mit. Vielleicht werden sie von ihrer ständigen Unruhe kuriert, wenn sie den Weltraum kennen lernen und merken, wie schwierig die Nachschubbeschaffung geworden ist.«
    Als Orghschletz sich zurückgezogen hatte, dachte Shilter darüber nach, wie oft sie wohl noch Nachschubexpeditionen durchführen konnten, ohne dass die Überschweren oder die Laren genau deshalb eines Tages den Weg zum Eisschloss fanden. Er kam zu dem Schluss, dass er eine Ausweichbasis brauchte, nach Möglichkeit eine Welt, die von Laren und Überschweren als unwichtig angesehen und niemals angeflogen wurde. Runeme Shilter glaubte, dass die Heimatwelt von Orghschletz' Volk die ideale Ausweichbasis für ihn gewesen wäre. Mit diesen Extraterrestriern ließ es sich gut auskommen. Leider kannte er nicht einmal den Namen dieses Volkes, geschweige denn die Position seines Heimatplaneten.
    Orghschletz wählte als Besatzung acht Ertruser, drei seines Volkes und vierzehn Menschen. Agschbdaaf, einer der Angehörigen seines Volkes, sollte als Pilot fungieren. Kommandant des Schnellen Kreuzers CASIX war

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