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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und zu dem fliegenden Spielkasino umgebaut. Auf diese Weise hatte er sich wenigstens einen Abglanz der alten Größe verschafft, wenngleich er sich in diesem Glanz nicht sonnen durfte. Nur zwei andere Personen kannten seine Identität: sein Vertrauter Cedar Tautz und Sullia Cassandra, eine junge Ertruserin, die er vor zweieinhalb Jahren aus der Sklaverei der Überschweren befreit hatte.
    Runeme Shilter war schon vor Jahrzehnten mit einer Kampftruppe ihm ergebener Ertruser zu einer ehemaligen USO-Geheimstation geflogen, einem ausgehöhlten und mit einer künstlichen Eishülle getarnten Mini-Mond. Sie hatten die überalterte Restbesatzung ausgeschaltet und die Station übernommen. Shilter bezeichnete sie als sein ›Eisschloss‹ und lebte zeitweise in dem Wahn, dieses Eisschloss sei die Residenz seines Sternenreichs.
    Nos Vigeland war der Einzige des ehemaligen Triumvirats, der sich eine gewisse Bewegungsfreiheit bewahrt hatte. Vigeland war zum Piraten abgesunken und fand seine Selbstbestätigung darin, mit drei 500-Meter-Raumschiffen blitzschnell zuzuschlagen und danach Laren und Überschweren zu entwischen.
    Terser Frascati betrachtete im Spiegel das eigroße Gebilde, das an einer Kette auf seiner Brust hing. Den Zellaktivator hatte er in den Wirren der Second-Genesis-Krise erbeutet. Ein Segen, wie Terser gehofft hatte, denn das Gerät hatte ihm die relative Unsterblichkeit geschenkt. Aber auch ein Fluch, denn der Zellaktivator zwang ihn dazu, ein unerfülltes Leben im Verborgenen zu führen, immer in der Furcht, die Laren könnten ihn entdecken und seinen Aktivator für sich beanspruchen. Das wäre sein schnelles Todesurteil gewesen.
    Der Türsummer gab die Folge von Tönen von sich, die zwischen Frascati und Tautz als Erkennungssignal vereinbart war. Der Ertruser war gespannt darauf, was sein Vertrauter berichten würde.
    Cedar Tautz dachte an Okthools Worte: das Vertrauen Frascatis stärken, um von ihm eventuell etwas über das Versteck des NEI zu erfahren.
    »Du kommst außerplanmäßig, Cedar!«, grollte der ehemalige Herrscher, der heute im Verborgenen lebte.
    Tautz blieb stehen. Sein Gesicht war ernst und ein wenig blass, so, wie das Gesicht eines Menschen in dieser speziellen Situation zu sein hatte. Er lebte lange genug in menschlicher Gestalt, um sich wie ein echter Mensch zu geben. »Sir!«, sagte er steif. »Ich fühle mich verpflichtet, ihnen eine Mitteilung zu machen, die ich für außerordentlich wichtig halte.«
    »Etwas Schlimmes?«, fragte Frascati, nachdem er Tautz' Mienenspiel studiert hatte. Er füllte zwei Gläser. »Setz dich zu mir und trinke einen Whisky mit, Cedar! Danach kannst du deine Nachricht loswerden.«
    Gehorsam setzte sich Tautz, nahm das angebotene Glas und trank einen kleinen Schluck. Der Alkohol hätte seinem Zentralnervensystem schweren Schaden zugefügt, deshalb wandelte er ihn molekular in eine unschädliche Verbindung um, bevor das Gilt in seine Blutbahn geriet.
    Terser Frascati leerte sein Glas in einem Zug, stellte es hart auf die Tischplatte und sah seinen Vertrauten fordernd an. Tautz zögerte nicht länger und berichtete, was er von den betrunkenen Überschweren erfahren hatte.
    Frascatis Gesicht wurde grau, seine Finger zitterten. E r presste die Hände auf die Tischplatte, um das Zittern zu verbergen, »Hotrenor-Taak hat den Überschweren also befohlen, nach drei Ertrusern zu suchen, die Zellaktivatoren tragen«, sagte er tonlos. »Ich habe immer damit gerechnet, dass es dazu kommen würde. Eigentlich bin ich überrascht, dass Hotrenor-Taak so lange gezögert hat.«
    »Aber die Überschweren können lange suchen, wenn sie Sie in einem kosmischen Versteck vermuten«, sagte Tautz. »Solange Sie sich still verhalten …«
    »Niemand ist mehr sicher, wenn zur Hetzjagd auf ihn geblasen wurde.« Terser Frascati schüttete einen zweiten Whisky in sich hinein. »Ich möchte nur wissen, warum es den Laren erst jetzt einfällt, sich um unsere Aktivatoren zu kümmern. Dahinter steckt mehr, als es im ersten Moment scheint. Ich muss Nos und Runeme warnen.«
    Frascati starrte eine Weile vor sich hin, dann hob er ruckartig den Kopf. »Ich kenne nur Runemes Versteck. Aber Runeme muss wissen, wie Nos zu erreichen ist. Cedar, ich vertraue dir. Weißt du das?«
    »Ich weiß es, Sir, und es macht mich glücklich.« Tautz nickte. »Verfügen Sie über mich.«
    »Danke, mein Freund.« Frascatis Augen schimmerten sogar feucht. »Ich bitte dich, mit meiner Space-Jet zu starten, sobald kein

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