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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kabinen leer. Aber nicht das war es, was ihn wirklich beschäftigte, sondern die Order, auf der Hundertsonnenwelt Matten-Willys abzuholen. Er wusste, dass gerade die Willys sich ungerne voneinander trennten. Deshalb war es am vernünftigsten, einen der Lagerräume für sie herzurichten. Dafür brauchte es keinen großen Aufwand, die einigermaßen anspruchslosen Wesen fanden überall die nötige Bequemlichkeit.
    Tiff verheimlichte ihm etwas. Davon war er beinahe schon überzeugt. Deshalb wollte er sich die Lagerräume ansehen. Waren sie für den Transport der Willys vorbereitet – nun gut, dann hatte er Pech gehabt. Waren sie es nicht, besaß er endlich einen greifbaren Beweis dafür, dass sein Verdacht berechtigt war.
    Er verließ den Schacht. An einem Schott vorbei, hinter dem der Hangar für eine Space-Jet lag, gelangte er durch den äußeren Ringkorridor bis in die Nähe der Krankenstation. Abermals schwebte er nach unten und stand dann endlich vor den Lagerräumen. Er holte tief Luft, ehe er das erste Schott öffnete.
    Selbsttätig flammte die Beleuchtung auf. Tekener starrte auf das Bild, das sich ihm bot. Er hatte keine Ahnung, in welcher Mission die REDHORSE vorher durch den Raum geflogen hatte, aber es sah ganz danach aus, als wäre sie für die Versorgung geheimer Kolonien eingesetzt worden. Landwirtschaftliche Maschinen standen an den Wänden, dazwischen stapelten sich die Normcontainer für Werkzeuge, Ersatzteile und Kleingeräte.
    Der nächste Lagerraum enthielt Bauelemente. Nacheinander suchte Ronald Tekener jeden Raum auf, in dem man üblicherweise die Matten-Willys untergebracht hätte, aber kein einziger davon war für diese Wesen hergerichtet.
    Zumindest die Sache mit den Willys war also ein unverschämter Schwindel. Jetzt hatte er Gewissheit. Jemand wollte also, dass er nicht nur die Provcon-Faust, sondern auch die Milchstraße verließ. Die wildesten Vermutungen schossen ihm durch den Kopf, aber so recht glauben konnte er keine.
    Als Ronald Tekener eine halbe Stunde nach diesen Erkenntnissen die Messe betrat, hatte Jennifer sich schon ein Mittagsmenü zusammengestellt, stocherte aber lustlos auf ihrem Teller herum. Tekener setzte sich zu ihr. Von da an bemühte sie sich um Fröhlichkeit, doch das wirkte aufgesetzt.
    Etwas später erschien auch Spin Dorney. Mit einem bitteren Lächeln bemerkte Tekener, dass der Kommandant bei seinem Anblick kaum merklich zurückzuckte. Dorney warf ihm einen finsteren Blick zu.
    »Wie lange wird es noch dauern, bis wir die Hundertsonnenwelt erreichen?«, fragte Tekener.
    Der Kommandant machte eine unsichere Geste. »Das kommt darauf an. In knapp zehn Stunden passieren wir das Legga-System. Von dort aus stoßen wir in den Leerraum vor. Damit verringert sich die Gefahr, dass wir auf SVE-Raumer oder Wachschiffe der Überschweren treffen. Ich hoffe, dass wir bald den Maschinen etwas Ruhe gönnen dürfen.«
    »Hatten Sie schon einmal mit Matten-Willys zu tun?«, fragte Tekener übergangslos.
    »Ja, natürlich. Nette Kerle. Nur manchmal können sie mit ihrer Hilfsbereitschaft ganz schön nerven.«
    »Sie sprechen von Willys, die schon Erfahrungen im Umgang mit Menschen gesammelt haben. Jene, die wir an Bord nehmen werden, haben ihre Heimat nie vorher verlassen. Die Willys sind sehr intelligent – aber auch sehr ängstlich. Anfangs gibt es deswegen oft Schwierigkeiten, denn sie erschrecken über Ereignisse, die uns völlig bedeutungslos vorkommen. Haben Sie schon einmal einen von der Angst überwältigten Willy erlebt?«
    »Nicht selbst. Ich habe nur gehört, dass sie sich dann in rotierende Bewegung versetzen.«
    »Das ist eine schamlose Untertreibung. Sie verwandeln sich im wahrsten Sinn des Wortes in Kreisel. Und nicht nur das. Sie haben außerordentlich harte Klauen, mit denen sie sich in den Untergrund bohren. Im Extremfall können sie sich auf diese Weise quer durch ein Raumschiff fräsen.«
    Dorney blickte den Aktivatorträger ungläubig an, zuckte dann aber gleichmütig die Achseln. »Wir werden freundlich zu ihnen sein«, versicherte er.
    »Wenn sie das richtige Quartier bekommen, ist die Gefahr ohnehin schon halb gebannt. Die Willys sind sehr gesellig, und je mehr von ihnen in einem Raum versammelt sind, desto gelassener reagieren sie auf äußere Einflüsse.« Tekener beobachtete den Kommandanten aufmerksam.
    Dorney wurde plötzlich bleich. »Entschuldigen Sie«, stotterte er. »Ich muss dringend in die Zentrale.«
    Tekener empfand fast ein wenig Mitleid, als

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