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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Röhre. In dieser Zeit musst du nach mir gerufen haben.«
    Ich verstand Langurs Betroffenheit. Was Pflichtbewusstsein anging, war der Forscher stets ein Vorbild.
    »Es ist alles gut gegangen«, sagte ich. »Kein Problem, Douc.«
    Die Fühler richteten sich wieder auf. »Und Bluff Pollard …?«
    »Bluff bleibt bei den Feuerfliegern. Sie verehren ihn, und er sehnt sich nach ihrer maschinenlosen Gesellschaft. Er wird ihnen die Verderbnis der Technik predigen, und sie werden ihm zujubeln.«
    »Du willst ihn wirklich zurücklassen?«
    »Fürs Erste, ja. Die Sache in Namsos hat geschadet. Und wenn das Ungeheuer in der Senke von Namsos aktiv wird und Bluff erneut dem unheilvollen Einfluss ausgesetzt ist, könnte es ihm sehr schlecht ergehen. Auf Goshmos Castle kann er sich regenerieren.«
    »Wie in einer Wabenröhre?«
    »Ja, so ungefähr«, sagte ich. »Und nun müssen wir die Station finden. Unser Flug war vergeblich, wenn wir nicht herausfinden, was mit den Menschen hier geschehen ist.«
    »Du bist nach wie vor überzeugt, dass es eine Station gegeben hat?«
    »Würde Jentho uns belügen?«
    »Das nicht. Aber sein Gedächtnisspeicher könnte falsch besetzt sein.«
    Welch ein Geschöpf! Als er die Fühler hängen ließ wie ein gescholtener Hund den Schwanz, da hätte ich ihm sofort bescheinigt, dass er auf keinen Fall ein Roboter sei – was auch immer sonst er sein mochte. Aber wenn er vom Gehirn eines Menschen als einem ›falsch besetzten Speicher‹ redete, zweifelte ich von neuem. War er eine Maschine oder ein organisches Wesen?
    »Jentho erinnert sich richtig«, sagte ich. »Nur die Ortsangabe ist falsch. Die Mucierer kennen die Station. Sie geben zu, alles technische Gerät zertrümmert zu haben, aber von der Besatzung wissen sie nichts.«
    »Alles technische Gerät! Auch das Raumfahrzeug?«
    »Auch das. Allerdings müssen wir erst herausfinden, was sie unter zertrümmern verstehen. Vielleicht lässt sich die Korvette reparieren.«
    Der Ka-zwo hatte bislang kein Wort gesagt. Jetzt erst meldete er sich. »Es gibt Gründe, die mich veranlassen zu glauben, dass mir die Lage der Station bekannt ist.«
    Mitten in der Nacht schwebten wir über den felsigen, von nicht einmal einer Spur Vegetation betupften Gipfel des Westgebirges. Es gab Schwierigkeiten bei der Umrechnung der Koordinaten, die Augustus aufgezeichnet hatte, in Werte, die Douc Langur verwenden konnte. Aber schließlich flog die HÜPFER den Punkt an, den LOGIKOR errechnet hatte. Er lag mehr als achtzig Kilometer von der Region entfernt, in der wir nach Jentho Kanthalls Beschreibung gesucht hatten, und zudem nicht mehr im eigentlichen Gebirgsstock, sondern in einer nach Südwesten vorgeschobenen Felsbastion, die wir bislang noch nicht in unsere Überlegungen einbezogen hatten.
    Unsere Zuversicht erhielt neuen Auftrieb, weil es in unmittelbarer Nähe des Punktes, den Augustus bezeichnet hatte, einen tiefen Talkessel gab. Er war geometrisch rund und durchmaß gut fünfhundert Meter. In diesem Kessel hätte sogar ein weit größeres Raumschiff als eine Korvette landen können.
    Douc Langur lenkte die HÜPFER über den Rand des Kessels hinweg. Das Orterbild zeigte die Reflexe zerstörter Gebäude und den unverkennbaren Umriss einer Korvette, die ebenfalls nicht mehr ganz heil zu sein schien.
    Wir hatten die Station gefunden. Aber nichts deutete auf Lebenszeichen einer Besatzung hin. Waren also die Menschen der Großen Katastrophe überall zum Opfer gefallen? Waren sie nicht nur von der Erde verschwunden, sondern auch von Goshmos Castle?
    »Was schlägst du vor?«, fragte Douc Langur.
    »Kannst du den Kessel ausleuchten?«, wollte ich wissen.
    »Unzureichend. Die HÜPFER besitzt keine ausreichend kräftigen Scheinwerfer.«
    »Dann müssen wir hinunter«, bemerkte ich.
    Das kleine Fahrzeug sank langsam in die Tiefe. Douc Langur schaltete zwei Außenscheinwerfer an, deren Lichtkegel an den Felswänden entlangstrichen. Ich erinnerte mich an die Beobachtung, die Augustus gemacht hatte. Eine Wolke aus Staub und Qualm war aus dem Talkessel aufgestiegen. Was hatte sie verursacht? Vulkanismus gab es auf Goshmos Castle nur in Spuren. Und die Orter gaben keinen Hinweis darauf, dass hier vor kurzem eine Eruption stattgefunden hätte.
    Douc Langur ging vorsichtig zu Werke. Es dauerte mehrere Minuten, bis wir die Sohle des Talkessels erreichten. Die Scheinwerfer erzeugten einen weiten Kreis von Helligkeit. Ich musterte das Wrack der Korvette und kam zu dem Schluss, dass der

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