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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Bewegungen studiert und war zu dem Schluss gekommen, dass es sich um einen Terraner handeln müsse. Der Himmel mochte wissen, wie er in die Gesellschaft des fremden vierbeinigen Geschöpfs geraten war.
    Noch zögerte sie. Aber dann brach ihre Verzweiflung hervor. Was kümmerte es sie, ob der eine wirklich ein Terraner war. Sie war ohnehin verloren.
    »Kommt her und rettet mich … wenn ihr Menschen seid!« Sie konnte nicht mehr anders, als sich bemerkbar zu machen. Über kurz oder lang würde sie sonst sterben.
    Unten entstand sofort Bewegung. Das fremde Wesen glitt von der Wand fort. Und der Mann, der vorübergehend aus Vleenys Blickfeld verschwunden war, tauchte wieder auf und blickte in die Höhe. »Wer ist dort?«, rief er.
    Wie ein Schlag durchzuckte Vleeny der Klang der vertrauten Sprache. »Die letzte Überlebende der Station!«, rief sie zurück. »Könnt ihr mich holen? Ich sitze hier fest!«
    »Wir kommen!«, erklang die beruhigende Antwort.
    Der Mann und das fremde Geschöpf eilten zu dem keulenförmigen Fahrzeug zurück. Ein verhaltenes Summen erfüllte die Luft, als sich der Flugkörper vom Boden löste. Langsam glitt das Fahrzeug in die Höhe und näherte sich der Felswand.
    Fasziniert beobachtete Vleeny, wie das seltsame Objekt immer näher kam. Die eigenartige Schleuse klappte wieder auf. Ein Mann, nicht allzu groß, aber breitschultrig und kräftig wirkend, streckte Vleeny die Hände entgegen.
    Sie griff zu. Jetzt, im Augenblick ihrer Rettung, verließen sie die Kräfte. Der Terraner hob sie in das Fahrzeug. Vleeny Oltruun sah nur noch, dass es im Innern der Keule ziemlich eng war. Dann wurden ihre Knie weich. Die Strapazen waren zu viel für sie gewesen.
    Mein Gott, was für eine Frau!
    Das war der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, als ich sie draußen auf dem Felsband stehen sah. Mittelgroß und sehr schlank, mit großen, intelligenten Augen. Ihre Nase war in klassischer Weise geschwungen. Das Haar, kastanienbraun mit einem Stich ins Fuchsfarbene, trug sie lang und strähnig.
    Ich half ihr herein, und sie ließ sich willig helfen. Ich muss zugeben, dass die Berührung mich nicht gleichgültig ließ. Ich wollte nach ihrem Namen fragen, aber als ich sie losließ, klappte sie zusammen. Sie hatte das Bewusstsein verloren. Der Himmel mochte wissen, wie lange sie schon in dieser Höhle gesteckt hatte.
    Douc Langur brachte die HÜPFER wieder zu Boden. Mitternacht war vorüber. Es ging auf den neuen Morgen zu. Wir sprachen kein Wort und warteten darauf, dass unser neuer Passagier erwachte.
    Schließlich regte die Fremde sich und schlug die Augen auf. Sie fuhr in die Höhe. »Was …?«
    Mein Lächeln war wahrscheinlich mehr eine Grimasse. Es konnte nicht beruhigen. »Du bist in Sicherheit, Schwester«, sagte ich und verfiel prompt in den Jargon der Aphilie. Das freilich hätte ich besser nicht getan. Ihr Gesicht wurde abweisend, beinahe feindselig.
    »Kommst du von der Erde?« fragte sie. Ihr Blick streifte erst Douc Langur, dann den Ka-zwo. Ich konnte erkennen, dass ihr beide unheimlich waren. »Seid ihr dort immer noch so … so verbiestert?«
    Das Wort war ihr nicht gleich eingefallen. Ich verstand sie nicht sofort. Aber als mir aufging, was sie meinte, fing ich an zu lachen. Das hatte einen wundersamen Effekt. Die Feindseligkeit verschwand aus ihrer Miene. Sie lächelte. Ich brauchte ihre Frage nicht zu beantworten. »Ihr seid es also nicht mehr«, stellte sie fest. »Oder bist du immun? Einer von den so genannten Emotio-Narren?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir sind alle wieder normal. Das heißt: alle, die noch da sind«, sagte ich. Das Wort gab mir zu denken. Es kam mir leicht über die Lippen. Aber wer hätte noch vor einem Jahr gewagt, unseren jetzigen Zustand als ›normal‹ zu bezeichnen.
    »Alle   …?«
    »Wir sind nur noch eine Hand voll«, erklärte ich brutal. »Die Menschheit ist spurlos von der Erde verschwunden. Wir, die übrig sind, verdanken unser Los dem Umstand, dass wir kurz vor der Katastrophe pfundweise PILLEN geschluckt haben.«
    Ich beobachtete sie. Die Nachricht vom Verschwinden der Menschheit hätte sie eigentlich von neuem in die Knie zwingen sollen. Sie konnte nichts davon wissen, was sich auf der Erde zugetragen hatte. Stattdessen sah sie nur sekundenlang zu Boden. Als sie wieder aufschaute, lag ein Schimmer von Trauer in ihren großen Augen. »Ich hätte mir so etwas denken müssen. Man wäre sonst längst gekommen, um uns abzulösen.«
    Sie machte eine

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