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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurückgeworfen.
    Im Eingang erschien eine hochgewachsene Gestalt. Augustus! Wie hatte der Ka-zwo es geschafft, bis fast zur Kuppe des Burgfelsens vorzudringen?
    Er stampfte mit dröhnendem Schritt durch die Halle. Die Mucierer wichen vor ihm zurück. Augustus kam geradewegs auf den Thron zu. Mir schenkte er nicht die geringste Beachtung, weil er es auf Bluff abgesehen hatte. Er kam die flachen Stufen des Podestes herauf und schob den Jungen einfach vom Thron.
    Augustus setzte sich in Positur und verkündete mit seiner durchdringenden Stimme: »Wenn die Feuerflieger einen zuverlässigen, intelligenten, langlebigen und genügsamen Gott suchen – ich bin es. Fallt mir zu Füßen! Ich bin Augustus, euer neuer Gott!«
    Sein Translator übersetzte jedes Wort. Die Mucierer verstummten, aber ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte.
    Die Blicke der Krieger wanderten zwischen dem neuen Gott und dem Allerältesten hin und her. Der Alte war gefährlich und nicht leicht hinters Licht zu führen. Ich fragte mich, ob er schon terranische Roboter gesehen hatte   – und vor allem: Begriff er, dass Augustus nichts weiter als ein Roboter war?
    Ich behielt zudem Bluff im Auge. Er war ziemlich schwer gestürzt und kam nur langsam wieder auf die Beine. Mit unsäglicher Verwunderung musterte er Augustus. Ich war darauf vorbereitet, ihn am Sprechen zu hindern, falls er den Mucierern auseinander setzen wollte, dass ihr neuer Gott nur ein Maschinenwesen sei. Zum Glück schien es ihm einstweilen die Sprache verschlagen zu haben.
    Der Allerälteste ging mit langsamen Schritten auf den Thron zu. Er vollführte eine Verbeugung, die allerdings sehr knapp ausfiel.
    »Wir begrüßen dich! Damit wir aber wissen, wie wir dich nennen und behandeln sollen, nenn uns deinen Namen, deine Herkunft und den Namen des hohen Volkes, dem du angehörst!«
    Augustus legte den Kopf schief, denn die Fragen gingen – wenigstens zum Teil – über seinen Horizont. Also lauschte er dem nächsten Kontrollelement, das ihm aus dieser Bedrängnis helfen sollte. Es gab für mich keinen Zweifel, wie diese Zwiesprache enden würde, und ich sah mich schon nach einem Fluchtweg um. Außerdem sandte ich einen neuen Notruf an Douc Langur. Die Mucierer waren so abgelenkt, dass keinem etwas auffiel.
    Augustus erhielt schließlich eine Antwort von dem fiktiven Kontrollelement und erklärte: »Man nennt mich Augustus, den Erhabenen. Mein Geburtsort ist die Felsenburg des Stammes der Ka-zwo in Terrania City, der Hauptstadt des Planeten Terra. Der Name meines Volkes ist eben dieser: Ka-zwo.«
    Das hatte er nicht schlecht gemacht. Ich staunte. Er hatte sich in die Vorstellungswelt der Mucierer eingelebt und verwendete ihnen vertraute Begriffe, wie zum Beispiel Felsenburg. Aber gerade das war ein Fehler gewesen.
    »Du musst dich irren«, widersprach der Allerälteste. »Wir wissen, dass es auf der Welt Terra keine Felsenburgen gibt, nur Häuser, die die Bewohner aus Schmutz und Wasser selbst zusammenfügen.«
    »Ich kann mich nicht irren!«, rief Augustus laut.
    »Warum nicht?«, erkundigte sich der Alte hinterlistig.
    »Weil ich ein Roboter bin!«
    »Was ist ein Roboter?«
    »Ein Wesen, das nicht aus Fleisch und Blut, sondern aus Metall und Plastik besteht und die Intelligenz einer Positronik besitzt.«
    Ich hatte ihm zugewinkt, ich hatte Verrenkungen gemacht, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. Vergeblich. Augustus war in die Falle getappt und hatte zugegeben, dass er ein Maschinenwesen war.
    »Er ist einer der Metallmenschen, die von den bösen Göttern erschaffen wurden!«, gellte der Schrei des Allerältesten. »Tötet ihn, Krieger!«
    Die Mucierer hatten schon vergessen, wie hilflos sie erst vor wenigen Minuten vor dem Ka-zwo hatten zurückweichen müssen. Erneut drangen sie auf ihn ein. Lanzen zischten durch die Luft. Augustus wurde an mehr als zehn Stellen gleichzeitig getroffen. Aber die Waffen der Feuerflieger machten ihm nichts aus. Sie zerfetzten seine Montur noch mehr, sie drangen durch die dünne Schicht synthetischer Haut, aber von der metallenen Oberfläche seines Körpers prallten sie ab.
    Ruhig, gemächlich beinahe erhob er sich und kam mit langsamen Schritten die Stufen herab, während er weiter von kraftvoll geschleuderten Lanzen getroffen wurde. Fast aus dem Stand heraus warf er sich zwischen die Mucierer und schleuderte sie beiseite.
    Die ersten Krieger wichen zurück. Sie wären vollends geflohen, wenn der Allerälteste nicht fortwährend

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