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Silberband 093 - Abschied von Terra

Silberband 093 - Abschied von Terra

Titel: Silberband 093 - Abschied von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eins?«
    »Ja, natürlich! Ich betrachte es ab und zu, damit ich selbst nicht vergesse, wie ich aussehe.«
    »Bitterkeit?«, fragte Kanthall.
    »Nicht mehr als sonst. Aber du kommst wegen des Zwischenfalls mit dem GrIko-Netz …«
    Kanthall verschränkte die Arme. »Es dient mir sozusagen als Vorwand. Mein wirkliches Anliegen ist anderer Natur und hat mit der Führung der TERRA-PATROUILLE zu tun.«
    Kanthall pflegte die Dinge beim Namen zu nennen, so dass für Alaska der Eindruck entstand, das Thema könnte unter Umständen peinlich sein.
    »Willst du zurücktreten, Jentho?«
    Kanthall schüttelte den Kopf. »Ich frage mich eher, ob ich jemals euer Anführer war.«
    »Wer bezweifelt das?«
    »Eigentlich nur ich. Jedenfalls bewusst. Bei allen anderen scheint unterschwellig ein gewisser Alaska Saedelaere das Sagen zu haben.«
    »Das ist es also!«
    »Absurd, nicht wahr?« Kanthalls Gesicht bekam einen nachdenklichen Ausdruck. Er stand auf und ging im Zimmer umher. »Ich habe weder Komplexe, noch mangelt es mir an Selbstbewusstsein. Aber der Zwischenfall mit dem GrIko-Netz hat mir wieder gezeigt, dass entscheidende Gedanken von dir ausgehen.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du bist der Vordenker, Alaska! Solange du nicht den Segen gegeben hast, misstrauen die anderen jedem Plan. Ich bin dagegen nur der biedere Handwerker, der alle Pläne ausführen darf. Sogar Douc macht diesen Unterschied.«
    »Ich bin zwar anderer Ansieht, aber was sollten wir deiner Meinung nach tun, um diesen Zustand zu ändern?«
    »Wir wählen dich offiziell zum Anführer, und ich werde dein Stellvertreter.«
    »Nein!«
    »Warum nicht?«
    »Einer der Gründe ist, dass ich dich für den richtigen Mann halte. Du bist mit den Menschen mehr verbunden als ich, wenn das auch nicht so ohne weiteres erkennbar wird. Außerdem will ich Zeit für Dinge haben, mit denen ich mich als Anführer niemals beschäftigen könnte.«
    Kanthall schien nicht überzeugt zu sein. Saedelaere nutzte die entstehende Pause, um das Gespräch auf ein anderes Problem zu bringen.
    »Ich fürchte, dass wir uns bald wieder intensiv mit den schwarzen Schiffen der Fremden beschäftigen müssen.«
    »Werden die Impulse stärker?«, erkundigte sich Kanthall erschrocken.
    »In den letzten Tagen stabilisierten sie sich, aber das hat nichts zu sagen. Wir wissen ja, dass sie nach einer gewissen Unterbrechung stets intensiver wurden. Bald werden wir uns nach einem neuen Quartier umsehen müssen.«
    »Es widerstrebt mir, die Erde zu verlassen«, sagte Kanthall verbissen. »Abgesehen davon, dass wir für eine Flucht in den Weltraum im Augenblick weiterhin nur die HÜPFER zur Verfügung haben, käme es einer endgültigen Aufgabe gleich. Glaube mir, Alaska, wenn wir Terra verlassen, wird es für immer sein.«
    »Ich ziehe ein freies Leben auf einer anderen Welt einem Dasein als Sklave auf Terra vor«, hielt ihm Saedelaere entgegen. »Doch darüber können wir morgen diskutieren. Die Attacke von heute Mittag hat mich erschöpft. Ich werde jetzt schlafen.«
    Kanthall schien irritiert, das abrupte Ende des Gesprächs kam für ihn unerwartet. Trotzdem respektierte er den Wunsch des Zellaktivatorträgers und ging.
    Kaum, dass er wieder allein war, entfaltete Alaska Saedelaere eine hektische Aktivität, die Kanthall sicher zu denken gegeben hätte. Er holte seinen Paralysator aus dem Wandschrank und überprüfte ihn. Dann schaltete er den Interkomanschluss ab und öffnete vorsichtig die Tür. Als er sich überzeugt hatte, dass niemand im Gang war, schloss er sein Zimmer ab und schlich davon.
    Douc Langur drehte das GrIko-Netz, das vor ihm auf einem Sockel des Labortischs lag, langsam herum. Er hatte es inzwischen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Geräten untersucht, ohne etwas Ungewöhnliches daran entdeckt zu haben.
    »Ich breche die Testreihe ab«, sagte Langur zu LOGIKOR, der eingeschaltet auf dem Labortisch lag.
    »Du gibst auf«, korrigierte die Rechenkugel. »Die Sinnlosigkeit deiner Bemühungen ist offensichtlich.«
    »Ich lege nur eine Pause ein«, fuhr Langur ärgerlich auf. »Es war ein anstrengender Tag.«
    »Was du da tust, ist ohnehin Zeitvergeudung«, beharrte LOGIKOR auf seinem Standpunkt.
    Und LOGIKOR hatte Recht. Langur musste einsehen, dass seine Anstrengungen sinnlos waren und dass sich auch morgen kein Erfolg einstellen würde. »Vielleicht nehme ich allmählich terranische Eigenschaften an«, sagte der Forscher versöhnlich. »Diese Menschen tun oft sinnlose Dinge und hoffen,

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