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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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irgendwann existiert hatte, die Rolle des Kaisers Diokletian mit solcher Überzeugungskraft spielen konnte.
    Douc Langur lieferte den Beweis.
    Am frühen Morgen kam er aus seiner HÜPFER und durchquerte das Tal im Passgang. Alle wussten sofort, dass er etwas Wichtiges mitzuteilen hatte. Für gewöhnlich bewegte er sich nämlich nicht so schnell.
    Sie folgten ihm in die Technik-Hütte – alle bis auf Sailtrit Martling, die noch vor Sonnenaufgang losgezogen war, um ihren Truppen im Kampf gegen den Räuber Francisco Pizarro Mut einzureden. Sie wähnte sich in einer Sänfte, die von einem halben Dutzend Träger die engen Felspfade der Anden entlanggetragen wurde. Denn Pizarro stand vor Cajamarca, und dorthin war von Cuzco ein weiter Weg.
    »Ich habe das geheimnisvolle Signal analysiert«, erklärte der Forscher der Kaiserin. »Es besteht aus einander überlagernden Impulsen, deren energetische Struktur mit der Ausstrahlung eines menschlichen Gehirns identisch ist. Der Ruf, wie ihr ihn nennt, wird also von Menschen erzeugt.«
    Er schwieg eine kurze Weile, wie es seine Art war. Die Zuhörer sollten verarbeiten, was er gesagt hatte. Dann sprach er weiter. »Der Ruf kommt von der Erde. Er wird mit großer Intensität hervorgebracht, aber die Bündelung ist schlecht, und er verliert sich rasch. Auf Intermezzo kann ihn nur noch wahrnehmen, wer ganz entspannt ist.
    Wir alle wissen, dass Menschen, die sich noch auf der Erde befinden, im Bann der Kleinen Majestät stehen. Sie rufen also nicht aus eigenem Antrieb, sondern gehorchen einem Befehl. Der Ruf ist so deutlich, dass man meinen sollte, er müsse dem Gehirn eines Telepathen entstammen. Oder vielmehr mehrerer Telepathen, denn es scheinen etwa vierzig bis sechzig Menschen zu sein, die zusammen den Ruf hervorbringen. Ihr wisst, wie viel Mühe wir uns gegeben haben, auf der Erde weitere Überlebende zu finden. Wir waren sicher, dass es irgendwo noch einige gab, eine Hand voll vielleicht. Aber sie hielten sich versteckt. Wir können uns leicht vorstellen, dass die Suggestivstrahlung der Kleinen Majestät selbst den Hartnäckigsten aus seinem Versteck hervorholt. Aber warum sollten die wenigen, die außer euch die Katastrophe überlebt haben, ausgerechnet alle Telepathen sein?«
    Wieder machte er eine Pause.
    »Also hilft die Kleine Majestät mit«, fuhr er dann fort. »Sie beeinflusst das Bewusstsein ihrer menschlichen Sklaven, bis diese telepathisch-suggestive Fähigkeiten entwickeln. Dabei kommt es allerdings zu einem Seiteneffekt, der von der Kleinen Majestät kaum beabsichtigt sein kann. Die menschlichen Gehirne erzeugen – bewusst – das Rufsignal mit großer Intensität. Gleichzeitig kommen aus dem Unterbewussten schwächere Impulse hinzu. Welche Information diese unterbewussten Impulse enthalten, kann ich nicht feststellen. Vielleicht handelt es sich um Erinnerungen an Gegebenheiten, bevor diese Menschen der Kleinen Majestät zum Opfer fielen, vielleicht um Emotionen – wie gesagt, ich weiß es nicht.«
    »Könnte es sein, dass in diesen schwächeren Impulsen ein Teil des Wissens eines Menschen steckt?«, wollte Walik Kauk wissen.
    »Das ist denkbar«, bestätigte Douc Langur. »Ich spreche von unterbewusst nur, weil es sich dabei um Impulse handelt, die sozusagen von selbst entstehen.«
    Kauk wandte sich an Jentho Kanthall. »Ich wette, das ist die Erklärung!«, rief er triumphierend.
    »Wofür?«
    »Du kennst meine Hypothese, nicht wahr? Bis jetzt hatte ich keine Erklärung dafür, woher ich plötzlich von Diokletian wusste oder Bilor von der steinzeitlichen Jagd oder Sailtrit vom Untergang des Inkareichs. Nun ist alles klar! Diese Impulse, von denen Douc Langur spricht – sie enthalten die Information!«
    »Mehr noch«, ergriff auch der Forscher wieder das Wort: »Ich bin überzeugt, dass das mentale Signal in seiner Gesamtheit, bewusste und unterbewusste Bestandteile zusammengenommen, das Vergangenheitssyndrom auslöst. Ich kenne Waliks Hypothese von dem Trauma, das die Überlebenden der Großen Katastrophe mit sich herumtragen. Durch dieses Signal kommt es zur Entfaltung.«
    »Warum tritt dann das Syndrom so unregelmäßig auf?«, wollte Kanthall wissen. »Der Ruf wiederholt sich regelmäßig, aber der Zeithammer schlägt zu, wann er will.«
    »Diese Frage kann ich nicht beantworten«, erklärte Douc Langur. »Der Ruf hat auslösende Wirkung. Die Schnelligkeit, mit der sich die Auslösung vollzieht, ist anscheinend nicht nur von Person zu Person, sondern

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