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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mentalsensor gekoppelte Positronik so programmiert, dass sie den Weckvorgang einleitete, sobald die gegnerischen Impulse aufhörten.
    So weit war Kulliak Jon in seiner Erinnerung gekommen, als ihn das, wogegen er sich hatte schützen wollen, mit voller Wucht traf. Einige Sekunden nach dem Erwachen war er noch sein eigener Herr gewesen – nicht länger. Die Kleine Majestät ergriff von ihm Besitz. Kulliak Jon wurde ein Geschöpf der Inkarnation CLERMAC.
    Es gab ein Ziel …
    Den Ort des neuen Glücks.
    Er empfand unwiderstehliche Sehnsucht, diesen Ort aufzusuchen.
    Irgendwo tief in seinem Bewusstsein war die verschwommene Erinnerung an einen Auftrag, den er übernommen hatte. Wenn er wegging, handelte er diesem Auftrag zuwider.
    Wen kümmerte es …? Kulliak zögerte nicht. Er packte zusammen, was er brauchte: Proviant und seine siganesische Strahlwaffe. Die Kenntnis der unterirdischen Gänge und Räume der Station war ihm erhalten geblieben, obwohl er unter dem Einfluss eines fremden Geistes stand. Das lag daran, dass es sich um Grundinformationen handelte, die für ihn lebenswichtig gewesen waren.
    Andere Dinge hatte er vergessen. Zum Beispiel, dass es in Palatka siganesische Fahrzeuge gab, die er selbst hatte hierher bringen lassen.
    Er machte sich zu Fuß auf den Weg.
    Für ihn, den Siganesen, der nicht einmal die Spanne einer menschlichen Hand maß, war es ein langer Marsch bis zum nächsten Ausgang. Er würde mindestens einen Standardtag brauchen.
    Aber was machte das aus? Er war auf dem Weg zu einem neuen Glück.
    Er war noch mehrere tausend Schritte von einer Gangkreuzung entfernt, als er den Schatten quer über die Kreuzung huschen sah. Kulliak Jon blieb stehen und lauschte. Kein Geräusch war zu hören.
    Er ließ sich nicht täuschen. Der Weg war voller Gefahren!
    Inzwischen hatten auch andere den fernen Ruf vernommen. Er erklang einmal pro Standardtag. Wer ihn hörte, glaubte zuerst, dass eine menschliche Stimme rief. Aber dieser Eindruck entstand nur im Bewusstsein. Der Ruf war ein mentales Signal. Es schien von Menschen auszugehen und wirkte vertraut. Einige meinten, es müsse von der Erde kommen.
    Der Einzige, der sich näher damit befasste, war ausgerechnet Douc Langur. Er verbrachte manchen Tag im Innern der HÜPFER und baute an einem Gerät, das er als Mentaldetektor bezeichnete. Wenn er es fertig hatte, würde er damit ermitteln, woher der geheimnisvolle Ruf kam.
    Die anderen hatten Wichtigeres zu tun. Sie mussten sich vor den Auswirkungen des Vergangenheitssyndroms schützen, dem jedes menschliche Mitglied der kleinen Kolonie auf Intermezzo bis jetzt wenigstens einmal erlegen war.
    Der Name stammte von Jentho Kanthall und klang sehr wissenschaftlich. Sante Kanube hatte einen Begriff geprägt, der weniger fachkundig klang, dafür aber leicht ins Ohr ging: Zeithammer.
    Wen der Zeithammer traf, der vergaß die Realität und schlüpfte in die Rolle einer Person aus längst vergangenen Tagen, einer Epoche der Menschheitsgeschichte oder -vorgeschichte. Walik Kauk, der sich als römischer Kaiser Diokletian fühlte, hatte den Anfang gemacht. Danach kam Bilor Wouznell als altsteinzeitlicher Jäger. Es war weitergegangen. Niemand war sicher, dass er nicht im nächsten Augenblick vom Zeithammer getroffen wurde.
    Der merkwürdige Effekt bereitete ihnen Sorgen. Gleichzeitig rätselten sie daran herum, wodurch der Zeithammer ausgelöst wurde. Jentho Kanthall hatte eine Strahlung in Erwägung gezogen, aber keines der Messinstrumente konnte diese Strahlung nachweisen. Die Atmosphäre war auf halluzinogene Beimengungen untersucht worden. Aber auch daraus ergab sich kein Anhaltspunkt.
    Nach Walik Kauks Hypothese war der Zeithammer eine Reaktion des menschlichen Gemüts auf die Erkenntnis der absoluten Einsamkeit. Die Seele fühlte sich der Gesamtmenschheit verbunden. Angesichts der ungeheuerlichen Gewissheit, dass zwanzig Milliarden Menschen spurlos verschwunden waren, blieb nur übrig, diese entweder zu akzeptieren oder zu verdrängen. Im ersteren Fall wäre die Seele wahrscheinlich zerstört worden, und jeder Terraner hätte sein Wiedererwachen nach der Großen Katastrophe nur um ein paar Tage überlebt. Im letzteren Fall mussten Sekundärreaktionen auftreten, denn der Schock ließ sich nicht verdrängen und wirkte im Unterbewusstsein weiter.
    Vorläufig nahm niemand Kauk ernst. Seine Theorie erklärte nicht, wie Jemand, der von römischer Geschichte kaum mehr Kenntnis besaß, als dass das römische Imperium

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