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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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leeren Handflächen nach oben hielt. Jedes intelligente Wesen musste diese Geste verstehen. Der Hulkoo gab einen grunzenden Laut von sich, der fast wohlwollend klang.
    In diesem Augenblick schlug ein Blitz in die Kante des Plateaus. Felssplitter wurden wie Geschosse umhergeschleudert. Walik war sekundenlang geblendet, und der schmetternde Schlag hatte ihn fast taub werden lassen.
    Der Schwarzpelz hatte die Hand mit der Waffe emporgerissen, um sein Sehorgan zu schützen. Die Waffe war ihm dabei entfallen. Er wankte am Rand der Felsfläche.
    Das alles nahm Walik in Sekundenbruchteilen wahr. Der Hulkoo gab einen klagenden Laut von sich, als er den Abgrund registrierte. Doch da war Walik bei ihm und bekam ihn am Rand des breiten Gürtels zu fassen. Als er zupackte, stemmte sich der Terraner mit beiden Füßen gegen den felsigen Untergrund und warf sich rückwärts. Das war seine Rettung, das Gewicht des stürzenden Hulkoos hätte ihn sonst mit in die Tiefe gerissen. So aber brachte er den Schwarzpelz nach innen.
    Gemeinsam stürzten sie zu Boden, lagen dann dicht nebeneinander, und Walik blickte in das große Auge seines Feindes. Der Hulkoo starrte ihn unverwandt an.
    Ohne darüber nachzudenken, reichte Walik Kauk dem Gegner die Hand. »Wir verschwinden am besten von hier«, sagte er. »Jeden Moment kann der nächste Blitz einschlagen.«
    Der Hulkoo ergriff die dargebotene Hand, Walik zog ihn in die Höhe. Von dem Plateau aus fiel der Fels steil in einen Talkessel ab. Walik konnte nicht erkennen, ob es einen Ausgang aus dem Kessel gab, trotzdem waren sie dort unten besser aufgehoben als in der Höhe.
    Er zog den Schwarzpelz zu sich heran und deutete in die Tiefe. Der Hulkoo gab unverständliche Laute von sich und wies auf den Spalt, durch den Walik gekommen war.
    »Zu gefährlich.« Walik Kauk schüttelte den Kopf.
    Der Hulkoo verstand ihn nicht. Walik hob die Hand und ließ sie mit den Fingerspitzen voran in die Tiefe schießen, dazu machte er ein zischendes Geräusch, und danach ahmte er den Donner nach. »Die Spalte schützt nicht vor Blitzen«, sagte er.
    Diesmal hatte der Schwarzpelz begriffen. Er war, nachdem er seinen Strahler verloren hatte, ebenso unbewaffnet wie der Terraner. Er kletterte als Erster über den Rand des Plateaus und suchte einen Weg in die Tiefe. Der Regen fiel noch immer wie ein Sturzbach. Walik folgte dem Hulkoo, der sich nicht mehr so geschickt bewegte wie seine Kameraden auf der anderen Seite des Berges. Wahrscheinlich hatte der grelle Blitz sein Sehvermögen doch nachhaltig geschwächt.
    Sie erreichten die Talsohle. Ringsum strebten die Felswände steil in den Himmel. Der Regen drosch hernieder, und im Tal stieg allmählich das Wasser.
    Der Hulkoo wurde unruhig. Er trat von einem Bein auf das andere, dabei stieß er halblaute Geräusche aus und wies mit fahrigen Gesten auf die Felswand, die den Kessel nach Norden abschloss. Walik versuchte vergeblich herauszufinden, was der andere wollte.
    »Wir müssen irgendwie hier raus«, brummte er. »Falls das Wasser weiter steigt, wird es ungemütlich.«
    Ein Blitz zuckte auf. In seinem Widerschein entdeckte Walik den einzigen Ausgang, den es aus dem Kessel zu geben schien. Ein Stollen durchbrach die südliche Wand, die nicht sonderlich mächtig zu sein schien. Walik hatte die aufflammende Helligkeit am anderen Ende des Stollens gesehen.
    Er zog den Hulkoo hinter sich her. Der Schwarzpelz folgte zunächst willig, sträubte sich dann aber. Mit immer wilderen Gesten zeigte er auf die Felswand im Norden.
    »Von mir aus kannst du hier bleiben«, sagte Walik grimmig.
    In dem Moment bemerkte er, dass der Boden zitterte. Ein dumpfes Grollen drang aus der Tiefe empor. Walik sah auf und hatte das merkwürdige Gefühl, dass die Bergspitzen wankten.
    Neben ihm stieß der Hulkoo einen brüllenden Schrei aus. Walik fuhr herum. Die Nordwand war ins Wanken geraten. Risse spalteten sie der Länge nach und verbreiterten sich rasend schnell. Die Wand löste sich in Felsblöcke auf, die, von ungeheurer Wucht getrieben, in den Kessel herabdonnerten.
    Als Walik die Gischtkrone über der in sich zusammensinkenden Wand sah, wusste er, was die Stunde geschlagen hatte. Hinter der Wand befand sich ein Wasserreservoir, ein Bergsee oder was auch immer. Das Erdbeben, verbunden mit dem Wasserdruck, hatte den Fels zertrümmert. Die Wassermassen tobten heran.
    Jetzt ergriff der Hulkoo die Initiative. Walik fühlte sich herumgewirbelt. Der stämmige Arm des Schwarzpelzes wies auf

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