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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von Pelz- und Stachelbewuchs. Die Haut hatte eine faltige, lederartige Beschaffenheit.
    Walik Kauk ertappte sich bei dem Gedanken, dass der Schwarzpelz eigentlich gar kein unansehnlicher Kerl sei. In dem Moment wurde ihm bewusst, dass der Hulkoo ihn mit der gleichen Aufmerksamkeit musterte. Ohne lange zu überlegen, tippte sich Walik mit dem Zeigefinger gegen die Brust und sagte: »Ich – Walik. Du …?«
    Das Auge des Hulkoos leuchtete heller. Der Mund öffnete sich ein wenig. Er schien sich zu freuen. »Huatl«, stieß er hervor und rammte sich ebenfalls einen Finger gegen die Brust.
    Walik deutete auf sein Gegenüber und wiederholte, so deutlich er konnte: »Huatl.«
    Der Hulkoo machte dieselbe Geste, zeigte auf Walik und sagte: »Ihh-walik-duh.«
    Walik Kauk war zuerst verblüfft. Dann lachte er. »Nein, nicht.« Er schüttelte den Kopf und zeigte erneut mit einem Finger auf sich: »Walik.«
    Der Hulkoo deutete auf ihn und bellte: »Walik.«
    »Ja, jetzt hast du es richtig«, lobte der Terraner. »Was tun wir jetzt? Schlafen?« Er legte beide Hände zusammen und legte sie an seinen Kopf. Dazu lehnte er sich schräg gegen die Höhlenwand.
    Huatl verstand sofort. »Schlaffn«, wiederholte er und streckte sich auf dem Boden aus.
    Kurze Zeit später war das Feuer niedergebrannt, und in der Höhle schliefen die beiden so grundverschiedenen Wesen friedlich nebeneinander.
    Die Sonne weckte Walik Kauk. Er stemmte sich in die Höhe und entdeckte als Erstes, dass Huatl verschwunden war. Allerdings hatte er sich nur tiefer in die Höhle zurückgezogen, weil das helle Sonnenlicht ihn störte.
    »Was machen wir jetzt, Huatl?«, fragte Walik. »Ein Hulkoo und ein Terraner, die sich gegenseitig das Leben retten und zusammen in einer Höhle übernachten. Was soll die Welt davon halten?«
    So undenkbar es war – Walik Kauk hatte das Gefühl, Huatl hätte ihn verstanden. Der Schwarzpelz stand auf und ging zum Eingang der Höhle. Die Sonne störte ihn wirklich, er wandte sich zur Seite, so dass sein Auge nicht in die Helligkeit gerichtet war.
    Draußen gestikulierte er. Ein Arm deutete nach rechts, in die Berge hinein, der andere nach links, wo Walik das Hochtal mit der Siedlung der TERRA-PATROUILLE vermutete.
    »Du hast Recht«, sagte Walik und erhob sich. »Jeder geht seinen Weg – du dahin, ich dorthin. Eines Tages werden wir einander wieder begegnen – als Feinde. Wir müssen Feinde sein. Verstehst du das?«
    »Ihh-Huatl, duh-Walik«, sagte der Hulkoo.
    Ein Lächeln huschte über Walik Kauks Gesicht. »Ja, das ist es! Unsere Völker mögen verfeindet sein, aber wir beide sind es nicht. Du – Huatl, ich – Walik.« Er streckte die Hand aus, und das Merkwürdige geschah. Der Hulkoo verstand die Geste und griff zu.
    Dann schritt Huatl den Hang hinunter. Unten wandte er sich um und machte eine winkende Geste. Walik winkte zurück. Huatl verschwand bald drauf hinter einer Felsengruppe.
    Walik Kauk machte sich ebenfalls auf den Heimweg.

20.
    Die Hulkoos kommen
    Am späten Nachmittag war Jan Speideck in die Siedlung zurückgekehrt. Auf dem Rückweg waren ihm Sorgen gekommen, ob es richtig gewesen sei, den bewusstlosen Walik einfach liegen zu lassen und ihm obendrein noch die Waffe zu nehmen. Er suchte Kanthall auf und erstattete Bericht.
    »Ich habe wohl nicht besonders umsichtig gehandelt«, schloss er. »Aber ich war so durcheinander, dass ich nicht mehr klar denken konnte.«
    Jentho Kanthall musterte ihn ernst. Was immer er hatte darauf sagen wollen, Douc Langurs Erscheinen lenkte Kanthall davon ab.
    Douc Langur gab eine Serie von Pfeiflauten von sich. »Über den Bergen im Osten tobt ein Unwetter. Außerdem gibt es ein Erdbeben.«
    Jan Speideck wurde blass.
    »Douc, wir vermissen einen von uns«, sagte Kanthall. »Walik befindet sich irgendwo in den östlichen Bergen. Jan kennt den Ort. Kann die HÜPFER trotz des Unwetters …?«
    »Auf jeden Fall müssen wir es versuchen«, fiel der Forscher dem Terraner ins Wort.
    Speideck sprang auf, das schlechte Gewissen ließ ihm keine Ruhe. »Dann sollten wir keine Zeit verlieren!«, forderte er Langur auf.
    Wenig später erhob sich die HÜPFER.
    In den Stunden vor Mitternacht entlud sich ein Gewitter, wie es auf Intermezzo noch niemand erlebt hatte. Stunden später kehrte die HÜPFER zurück – ohne den Gesuchten.
    Dementsprechend gedrückt war die Stimmung am nächsten Morgen. Douc Langur bot sich an, ein zweites Mal auf die Suche zu gehen. Diesmal flog Mara Bootes mit.

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