Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm
hält mich auf dem Laufenden.«
»Wo liegt Dalaimocs und meine Aufgabe?«, wollte ich wissen.
»Ihr werdet mit Ras auf die Erde teleportieren und herausfinden, ob und wie ein Angriff auf das Becken von Namsos und die Kleine Majestät möglich ist!«
»Aber wir sind ebenfalls nicht mentalstabilisiert«, wandte ich ein.
Dalaimoc Rorvic lachte knarrend. »Warum benutzt du nicht dein vertrocknetes Dattelgehirn zum Denken? Ich bin nicht beeinflussbar – und deine Dattel kann es auch nicht sein. Notfalls schütze ich dich.«
»Du kannst dir noch einige Leute zur Unterstützung aussuchen, Dalaimoc«, stellte Perry fest.
Der fette Tibeter winkte ab. »Geschenkt. Tatcher genügt mir als Belastung voll und ganz. Ich werde ohnehin ständig auf ihn aufpassen müssen, damit er keine Dummheiten macht. Da kann ich nicht noch für andere die Verantwortung übernehmen.«
»Das wäre also geklärt. Alle erhalten in einer kurzen Hypnoschulung die Detailinformationen, die wahrscheinlich bei den Einsätzen benötigt werden …«
»Alaska an Perry!«, hallte es aus den Lautsprechern. »Die Robotsonde ist von Goshmos Castle zurückgekehrt. Erste Auswertungen zeigen ein Phänomen, das bedeutsam für die geplanten Einsätze sein könnte.«
Douc Langur war ebenfalls sofort von der Rückkehr der Sonde unterrichtet worden. Als der Forscher den Auswertungsraum betrat, sah er, dass außer Alaska Saedelaere noch einige Mitglieder der TERRA-PATROUILLE anwesend waren, nämlich Jentho Kanthall, Walik Kauk und Sailtrit Martling. Außerdem hielt sich der Präbio Lord Zwiebus in dem Labor auf.
Kurz nach Langur traf Perry Rhodan mit den Teilnehmern seiner Einsatzbesprechung ein. Aufmerksam musterte Douc Langur den Mutanten Dalaimoc Rorvic und seinen Partner Tatcher a Hainu. Beide faszinierten ihn. Oberflächlich betrachtet schienen sie absolut gegensätzliche Charaktere zu sein. Aber der Forscher hatte schon beim ersten Zusammentreffen mit ihnen gespürt, dass zwischen ihnen ein unsichtbares Band existierte.
Diesmal stutzte er beim Anblick des Marsianers. Tatcher a Hainu trug eine kleine Reliefscheibe um den Hals, die Douc Langur noch nicht an ihm bemerkt hatte. Beim Anblick der Scheibe drängte eine Erinnerung in sein Bewusstsein. Sie kam jedoch nicht durch, was nur bedeuten konnte, dass sie zeitlich weit zurücklag. Langur war sich immerhin sicher, dass die Reliefscheibe kein Schmuckstück war, sondern eine tiefere Bedeutung besaß.
Alaska Saedelaere aktivierte in dem Moment einen Trivideo-Scheinkubus, in dem die von den Teleskopen der Robotsonde aufgezeichneten Holos erschienen. Jentho Kanthall, Walik Kauk und Sailtrit Martling tauschten kurze Blicke. Die Aufnahmen zeigten in brillanter Schärfe die Burgen der Mucierer sowie zerstörte terranische Anlagen.
Dann geriet etwas anderes ins Bild. Walik Kauk gab Saedelaere zu verstehen, dass er die Projektion anhalten sollte. »Diese Linien, die sich durch die Landschaft ziehen, waren noch nicht vorhanden, als einige Mitglieder der TERRA-PATROUILLE letztmals Goshmos Castle aufsuchten. Allerdings hat Reginald Bull über Mitsino, den Allerältesten der Iti-Iti, vor kurzem einiges darüber in Erfahrung bringen können.«
Während Rhodan und die anderen erregt über die langen und absolut geraden Linien diskutierten, die sich über die Oberfläche des Planeten zogen, schwieg Douc Langur. Er hatte seine Sehfühler auf den Kubus gerichtet und betrachtete nachdenklich die gleichförmigen Linien. Er war nur ein Forscher der Kaiserin von Therm, und seine Heimat war das MODUL gewesen. Viel mehr kannte er nicht. Aber er wusste doch so viel, dass er die Linien als Markierungen der Hulkoos ausschließen konnte.
Er erinnerte sich an seine Begegnung auf Intermezzo, als er unverhofft vor einem ihm unbekannten Menschen gestanden hatte, der sich über die eigene Identität nicht im Klaren gewesen war. Der Forscher wusste nicht, warum ihm diese rätselhafte Episode ausgerechnet im Zusammenhang mit den Markierungslinien auf Goshmos Castle wieder in den Sinn kam. Er konnte keine Zusammenhänge zwischen beiden Phänomenen erkennen. Deshalb entschied er, weiterhin über die Begegnung zu schweigen.
Sagullia Et lag auf dem großen Pneumobett, das er mit Goor Toschilla teilte, aber er schlief nicht, sondern lauschte Goors ruhigen Atemzügen. Er hatte es nicht bereut, den Ehevertrag mit ihr abgeschlossen zu haben.
Doch ihr Glück war nicht vollkommen. Für keinen der SOL-Geborenen gab es das vollkommene Glück,
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