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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf die kelsirische Sprache programmiert, alle erforderlichen Daten hatte der Verbindungs-COMP geliefert.
    Sie waren auf dem freien Platz gelandet, dessen Mittelpunkt der Kristallarm der Kaiserin bildete. In der Nähe hielten sich einige Kelsiren auf, doch die Ankunft der Raumfahrer schien sie nicht zu beeindrucken.
    Rhodan war sich darüber im Klaren, dass Bully und er neidisch beobachtet wurden – von den Mutanten, die ungeduldig darauf warteten, das Schiff ebenfalls verlassen zu können.
    Erst nach etlichen Minuten näherte sich eines der Wesen den beiden Terranern. Die strahlend weiße Schuppenhaut reflektierte das Sonnenlicht.
    »Das scheint die Anführerin zu sein«, vermutete Rhodan. »Der COMP bezeichnet sie als Gralsmutter.«
    »Auf jeden Fall ist sie kräftiger als ihre Artgenossen«, stellte Bully fest. »Und ich wette, dass der birnenförmige Auswuchs in ihrem Nacken mit der Psi-Kraft zu tun hat.«
    Die Stimme der Eingeborenen war leise, aber der Translator lieferte eine gute Übersetzung.
    »Ich bin Gralsmutter Quoytra! Willkommen im Namen der Kaiserin von Therm.«
    Rhodan stellte Bully und sich vor, aber zu seiner Enttäuschung ergab sich während des folgenden Dialogs lediglich die überraschende Neuigkeit, dass die Kelsiren offensichtlich nicht wussten, weshalb sie die Menschen nach Drackrioch gelockt hatten.
    Stoban Haum fand Corn Ressacker im hydroponischen Versuchsgarten des Hauptlabors. Zweifellos war Ressackers Interesse an Experimenten mit Schiffspflanzen gering – er war lediglich an diesen Ort gekommen, um allein zu sein.
    »Was wollen Sie hier?«, fragte Ressacker schroff. »Verfolgen Sie mich?«
    »Ich bin kein böser Geist«, erwiderte Haum, »obwohl ich mir vorstellen kann, dass ich Ihnen auf die Nerven gehe. Aber seien Sie unbesorgt, diesmal habe ich Sie nicht gesucht, um mit Ihnen zu arbeiten. Sie haben sicher gehört, dass Rhodan mittlerweile den Aufenthalt auf Drackrioch für alle Besatzungsmitglieder erlaubt hat. Die Kelsiren sind friedfertig, und Gefahren sind nicht zu erkennen. Viele Solaner sind auf dem Weg nach draußen.«
    »Was geht mich das an?«, brummte Ressacker finster.
    »Zerstreuung könnte Ihnen gut tun …«
    »Ich bin Solaner«, gab Ressacker zurück. »Sie wissen, dass wir das Schiff nur ungern verlassen.«
    »Scheu schützt nicht vor Neugier!«
    Ressacker ging. Ein paar Minuten später folgte ihm der Kosmopsychologe und traf im Nachbarkorridor auf Lareena Breiskoll, mit der er sich verabredet hatte.
    »Er macht's Ihnen nicht leicht, oder?«, fragte Bjos Mutter.
    »Er ist ziemlich verkrustet«, stimmte Haum zu.
    »Aber er ist der Initiator dieser Hexenjagd.«
    »Es gibt Hunderte Ressackers«, erwiderte Haum. »Man könnte fast geneigt sein, ihm zugute zu halten, dass er seine Aggressionen nach außen trägt.«
    »Wie wollen Sie weiter vorgehen?«
    »Es ist schwierig«, gestand Haum. »Ich muss aufpassen, dass sich sein Hass nicht festigt. Er braucht andere Probleme, damit er von Bjo abgelenkt wird.«
    »Haben Sie ihn deshalb nach draußen geschickt?«
    »Vielleicht – ich bin nicht sicher. Was kann ihm auf Drackrioch schon geschehen? Rhodan hat Landurlaub gegeben. Das bedeutet, dass der Planet fast ein Paradies sein muss.«
    »Und wenn Rhodan von diesen Sirenen beeinflusst war?«
    Bjo Breiskoll wusste nicht, ob es erst der dritte oder schon der vierte Tag nach Verlassen der SOL war. Er wurde nicht müde, durch das Dorf der Kelsiren zu streifen, an den Ufern des Sees Grenoth entlangzuwandern oder einfach mit den anderen Mutanten vor dem Kristallarm der Kaiserin von Therm zu sitzen.
    Es war, als sei Drackrioch mit der Welt identisch, die Bjo schon immer insgeheim gesucht hatte. Der Katzer wusste, dass jeder Mensch eine solche Traumwelt besaß, aber es hatte den Anschein, als sollten auf Drackrioch nur die Bedürfnisse der Mutanten befriedigt werden. Auf alle anderen übte der Planet kaum eine Wirkung aus.
    Trotz seines Glücksgefühls, das phasenweise euphorische Formen annahm, verlor Bjo niemals die Übersicht. Er fühlte ziemlich deutlich, dass den Kelsiren wenig an der Anwesenheit der begeisterten Mutanten gelegen war. Lediglich der Wille der Kaiserin schien zu garantieren, dass die Solaner auf Drackrioch bleiben konnten. Weiterhin war Bjo sich darüber im Klaren, dass Rhodan und die anderen Verantwortlichen den Zustand der Mutanten mit Sorge beobachteten.
    Obwohl er all das erkannte, wünschte Bjo nicht, die gegenwärtige Situation zu verändern. Am liebsten

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