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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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fliegen.«
    Sofort war Rhodans Misstrauen wieder da. »Die Kaiserin könnte uns die Koordinaten jederzeit übermitteln lassen!«, stellt er fest.
    »Natürlich«, stimmte Poser zu. »Die Herrscherin ist jedoch an einem guten Verhältnis zu den Menschen interessiert. Deshalb wünschte sie einem persönlichen Kontakt zwischen Ihnen und ihr.«
    »Gehe nicht so ohne weiteres darauf ein!«, warnte Atlan.
    »Vermutlich haben wir keine andere Wahl.«
    »Sie können jederzeit zu einem COMP fliegen«, sagte Poser.
    Perry Rhodan sah die drei Forscher an. Zweifellos waren sie vertrauenswürdig, aber auch sie konnten nicht wissen, ob die Kaiserin entschlossen war, die Menschen zu hintergehen.
    »Ich nehme die Einladung an«, sagte er gleich darauf. »Besonders groß ist das Risiko nicht. Wenn die Kaiserin uns schaden wollte, könnte sie das auch, ohne mich aus dem Schiff zu locken.«
    Atlan seufzte.
    »Vielleicht kann ich sogar erreichen, dass die Kaiserin einen Stimmungsumschwung bei den Mutanten herbeiführt«, sagte Rhodan hoffnungsvoll.
    Ein Solaner meldete, dass Kelsiren getrocknete Pflanzen an die Besatzungsmitglieder außerhalb des Schiffes verteilten. Bully, der die Nachricht entgegennahm, runzelte die Stirn. »Was bedeutet das schon wieder?«, fragte er verwundert.
    »Kümmert euch darum!«, sagte Rhodan. »Ich lasse mich inzwischen von Roi zu einem COMP fliegen.«
    »Sie müssen allein kommen«, erinnerte Poser.
    Die Anwesenheit der Fremden auf Drackrioch war für Dollg insofern begrüßenswert, als die Gralstöchter sein Fehlverhalten offenbar ignorierten und nicht im Wald nach ihm suchten. Seit einigen Tagen ernährte er sich von den wild wachsenden Früchten, und den Durst löschte er an einer kleinen Quelle.
    Dollg wusste, dass er die Einsamkeit nicht lange würde ertragen können. Irgendwann musste er nach Salkoor zurückkehren und sich der Gedächtniskorrektur unterwerfen.
    Seine geistige Verwirrung hatte noch zugenommen, aber das konnte er selbst nicht objektiv erkennen. Er fühlte sich ungerecht behandelt und überlegte, was er tun konnte, um Quoytras Wohlwollen zurückzugewinnen. Dieses Verlangen wurde allmählich zu einer fixen Idee, die ihn veranlasste, die verrücktesten Pläne zu schmieden.
    Er näherte sich wieder dem See Grenoth. Als er an dessen Ufer einen der fremden Raumfahrer sah, durchzuckte ihn ein spontaner Gedanke: Er musste versuchen, sein Ziel mit Hilfe des Fremden zu erreichen. Spontan entschied Dollg, den Raumfahrer anzulocken. Er trat zwischen den Bäumen hervor und sendete gezielte Signale aus, entschlossen, sein Opfer tiefer in den Wald zu locken. Dann wollte er den Raumfahrer bewegungsunfähig machen. Daraus ließ sich später eine Situation konstruieren, die ihm nützlich sein konnte.
    Der Fremde kam direkt auf ihn zu. Dollg zog sich tiefer zwischen die Bäume zurück. In ferner Vergangenheit – das wusste der Kelsire aus den Überlieferungen – hatte sein Volk auf diese Weise gejagt. Ein wollüstiger Schauer durchlief ihn, als uralte Instinkte in ihm erwachten. Wenn das, was er nun fühlte, Jagdfieber war, dann konnte er nicht verstehen, dass seine Artgenossen zu Vegetariern geworden waren. Aber das war bestimmt auf den Einfluss der Kaiserin zurückzuführen.
    Erschrocken hielt Dollg inne. Solche Gedanken waren verwerflich, schließlich wollte er den Fremden nicht töten, sondern ihn nur in seine Gewalt bringen.
    Dollg merkte nicht, dass er dem Höhepunkt seiner geistigen Krise entgegenging. Indem er sich ein vordergründiges Motiv konstruierte, täuschte er sich selbst über seine wahren Absichten hinweg. In Wirklichkeit war, geboren aus Scham und Schuldgefühl, nackte Mordlust in ihm erwacht.
    Atlan landete unterhalb der SOL und ließ sich von einem Solaner eine der getrockneten Pflanzen überreichen. Er zerrieb eines der Blätter zwischen Daumen und Zeigefinger, dann roch er daran.
    »Haben Sie die Kelsiren gefragt, warum sie uns ausgerechnet dieses Zeug anbieten?«
    »Natürlich nicht«, antwortete der Mann. »Ist es nicht unhöflich, nach dem Sinn eines Geschenkes zu fragen?«
    »Hm«, machte Atlan. »Haben Sie wenigstens eine Idee, warum die Kelsiren das ausgeteilt haben?«
    Der Mann sah ihn ratlos an. »Vielleicht haben die Pflanzen einen besonderen Wert. Oder das Ganze war nur eine symbolische Geste.«
    Atlan konzentrierte sich wieder auf die Pflanzen. Bisher hatten die Kelsiren sich passiv verhalten, ihr Benehmen zeigte sogar ziemlich deutlich, dass ihnen die Anwesenheit

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