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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mausbiber Gucky in der geöffneten Schleuse stand, atmete das fremde Aroma ein, das von den einfachen Hütten und ihren blühenden Gärten aufstieg. Die aus Baumstämmen und Blättern errichteten Behausungen umgaben ringförmig jenen freien Platz, an dem der kristalline Ausläufer der Kaiserin von Therm fast den Boden berührte.
    Die SOL schwebte etwa fünfzig Meter hoch und so nahe an der Kristallader, dass Bjo den Eindruck hatte, nur die Arme ausstrecken zu müssen, um den Leib der Kaiserin berühren zu können.
    Hinter dem Dorf lag ein großer See, das übrige Land war bis zu der nächsten Ansiedlung, etwa neunzig Kilometer entfernt, von undurchdringlich wirkenden Wäldern bedeckt. Nach Aussage des COMPs, der die Geschichte der Kaiserin berichtet hatte, lebten auf Drackrioch rund zweihundert Millionen Kelsiren.
    Der Katzer wusste, dass es falsch war, die Zivilisation nach ihrer technischen Entwicklung zu beurteilen. Die Kelsiren waren hochintelligente Wesen, die in enger Verbundenheit mit der Natur lebten, und sie hatten in ihrer Evolution einen anderen Weg eingeschlagen als viele raumfahrende Völker. Vor allem hatten sie sich auf die Entwicklung ihrer Psi-Fähigkeiten konzentriert und eine Vollkommenheit erreicht, von der sich die Solaner bislang nur ein unvollständiges Bild machen konnten. Auf ihre Art waren diese Wesen weiter fortgeschritten als die Menschen. Wahrscheinlich, dachte Bjo Breiskoll melancholisch, waren sie auch glücklicher und vor allem nicht von der Zersplitterung bedroht, mit der sich raumfahrende Völker auseinander zu setzen hatten.
    Jemand berührte Bjo am Arm, und die Gedanken des jungen Mutanten kehrten in die Wirklichkeit zurück. »Du träumst, Bjo!«, stellte Gucky kategorisch fest. »Dabei würde ich gern deine Meinung über das hören, was wir unter uns sehen.«
    Der Katzer konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf die Siedlung und öffnete sich für die fremde Umgebung.
    Der telepathische Singsang der Kelsiren hatte nichts von seiner Intensität verloren, aber er präsentierte sich längst nicht mehr nur als Verlockung, sondern bildete einen harmonischen Rhythmus mit der Natur des Planeten. Die Eingeborenen waren eins mit allen Lebensformen auf Drackrioch, sie ›sprachen‹ mit Tieren und Pflanzen und bekamen Antwort. Das ausgedehnte Blütenmeer war das äußere Zeichen dieser Einheit.
    Bjo Breiskoll wurde von dem Verlangen gepackt, in diesen warmen Strom pulsierender Psi-Ausstrahlung einzutauchen. Er brauchte nur Lloyd und den Mausbiber anzusehen, um zu erkennen, dass es allen Mutanten ebenso erging.
    »Ich weiß nicht, wie ich meine Empfindungen beschreiben soll«, sagte er zu Gucky. »Sicher war es falsch, diese Welt nur als eine Psi-Falle anzusehen. Sie ist weit mehr als das.«
    »Offenbar sind die telepathischen Lockrufe nur eine Begleiterscheinung der paranormalen Ausstrahlung der Kelsiren«, stimmte der Ilt zu. »Die Kaiserin hat sie sich zunutze gemacht. Es wäre ein Fehler, die Eingeborenen nur danach zu beurteilen, dass sie fremde Raumfahrer anlocken.«
    »Ich habe nicht den Eindruck, dass die Superintelligenz diese Wesen unterdrückt«, fügte Fellmer Lloyd hinzu. »Zwischen ihr und den Kelsiren gibt es eine natürliche Verbundenheit, die von beiden Seiten als nützlich angesehen wird.«
    Auch Bjo war der Meinung, dass diese Symbiose im Interesse beider Parteien lag.
    Rhodans Stimme erklang aus den Lautsprecherfeldern. »Vorläufig verlässt niemand das Schiff. Die Eingeborenen verhalten sich zwar ruhig, aber wir wissen nicht, wie sie reagieren werden, sobald wir in ihren Lebensbereich eindringen. Jede Konfrontation muss vermieden werden.«
    Bjo Breiskoll konnte es dennoch kaum erwarten, dass er endlich diesen Planeten betreten würde. Für einen SOL-Geborenen, der das Leben an Bord des Riesenraumschiffs allem anderen vorzog, war das eine erstaunliche Reaktion, und er war sich dessen auch bewusst.
    Perry Rhodans Gedanken waren weit weniger euphorisch – er machte sich Sorgen über das Verhalten der Mutanten, die geradezu versessen darauf zu sein schienen, Drackrioch endlich betreten zu dürfen. Dabei machte es keinen Unterschied, ob es sich um so erfahrene Männer wie Lloyd und Tschubai oder um den jungen Bjo Breiskoll handelte. Auch Gucky, Takvorian und Merkosh waren von diesem Gemütszustand erfasst worden.
    Rhodan sah darin eine große Gefahr, die praktisch jede Möglichkeit einer Gegenwehr schon im Keim erstickte.
    Atlan schien ähnliche Bedenken zu hegen, denn er

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