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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stellte die Kaiserin von Therm zweifellos eine Existenzform dar, der ein Mensch nur schwer einen Intellekt zutraute.
    Als Rhodan in der offenen Schleuse stand, glitt sein Blick über die unglaublich feinen Strukturen der kristallinen Verästelungen. Ein Wissenschaftler hatte die Kaiserin von Therm bereits als organischen Computer bezeichnet, aber das wurde dieser Erscheinungsform intelligenten Lebens nicht gerecht. Der soberische Prior-Impuls hatte die Kraft besessen, ein tiotronisches Gebilde aus den Energien eines entstehenden Sonnensystems zu reproduzieren. Dabei war nicht einmal sicher, ob dieser fantastische Vorgang in der Weite des Universums nur ein einziges Mal stattgefunden hatte. Die Vorstellung, dass womöglich eine Vielzahl solcher und ähnlicher Wesen den Kosmos wie ein Netz durchzog, ließ Rhodan schwindeln. Er fragte sich, ob BARDIOC vielleicht auf ähnliche Weise entstanden war.
    Die strahlende Helligkeit der Kristallverbindungen bewies, dass im Körper der Kaiserin umfassende energetische Prozesse abliefen. Auch der COMP, über den Perry Rhodan den Kontakt herbeiführen wollte, leuchtete stark.
    Dem Terraner, der nun langsam auf den COMP zuflog, war bewusst, dass die Duuhrt ihn mit einem Schlag töten konnte. Aber diese Befürchtung schob er als typisch menschliche Denkweise sofort wieder beiseite. Er verließ sich auf seinen Instinkt, der ihn nur selten im Stich gelassen hatte.
    Der COMP, dem er sich näherte, war mindestens siebzig Meter hoch und mit armdicken Kristalladern in der Kaiserin verankert. Rhodan wusste mittlerweile, dass die Superintelligenz diese ›Organe‹ beliebig abtrennen und in ihre Mächtigkeitsballung aussenden konnte, ohne dass die Nachrichtenverbindung abriss. COMPs bildeten die Kontaktzentralen auf feyerdalischen Welten, und sie erhielten ihre Informationen wiederum von kleinen, überall verteilten Kristallen.
    Dicht vor dem COMP hielt Rhodan an. Mit eigenen Augen hatte er gesehen, wie ein Choolk in dem Gewirr der Kristalladern verschwunden war und sich regelrecht aufgelöst hatte. Es war nicht völlig auszuschließen, dass die Duuhrt für ihn ein ähnliches Schicksal vorgesehen hatte.
    Rhodan blieb dennoch gelassen. Furcht, das wusste er, war ein schlechter Berater. Er fragte sich vielmehr, wie die Kaiserin ihn jetzt wahrnehmen mochte und was für Sinne ein COMP überhaupt besaß. Er nahm an, dass das universelle Bild der Kaiserin auf einer ständigen Entgegennahme umfassender Informationen aufgebaut war. Ein Wesen, das nur Nachrichten empfing und sie nicht reflektierte, war jedoch schwer vorstellbar, deshalb bezweifelte Rhodan keinen Augenblick, dass die Kaiserin sich in permanenter Kommunikation mit ihrer Umwelt befand.
    »Da bin ich!«, sagte er über Helmfunk. »Ich bin gekommen, um mit dir zu verhandeln, Kaiserin von Therm.«

7.
    Unweit der Quelle wartete Dollg, bis der Fremde auf Sichtweite aufschloss. Der Raumfahrer hatte offenbar Schwierigkeiten, das dichte Unterholz zu durchdringen, aber er folgte dem Lockruf mit beachtlicher Ausdauer. Dollgs von Unzurechnungsfähigkeit geprägte Denkweise arbeitete bereits am nächsten Teil des Planes. Dabei blieb sein Bewusstsein gespalten. Während die eine Hälfte vorgab, den Fremden gefangen zu nehmen und für die eigene Rehabilitierung einzusetzen, wusste die zweite Hälfte bereits, wie der Mann ermordet werden konnte. Dollg würde ihn zu dem Tümpel locken. Oberflächlich begründete er das vor seinem Gewissen damit, dass er sein Opfer im Wasser leichter festhalten konnte, in Wahrheit hatte er nichts anderes vor, als den Raumfahrer zu ertränken.
    Dollg war noch so weit realitätsbezogen, dass er die Möglichkeit eines Scheiterns einkalkulierte. Es war denkbar, dass die Gralstöchter oder sogar Quoytra bald nach ihm suchten. Dann würde er sein Opfer einfach aus der mentalen Fessel freigeben.
    Es war unter anderem die vermeintliche Risikolosigkeit seines Vorgehens, die Dollg befriedigte. Nachdem ihn sein Opfer fast erreicht hatte, setzte er den Marsch in Richtung der Quelle fort.
    Obwohl Corn Ressacker klar denken konnte, fühlte er sich außerstande, den inneren Zwang zu ignorieren oder sich gar zu widersetzen. Er fragte sich, welche Absichten der Eingeborene verfolgte. Die Tatsache, dass er immer tiefer in den Wald eindrang, gab zu Befürchtungen Anlass. Andererseits konnte der Techniker sich nicht vorstellen, weshalb einer der friedfertigen Kelsiren ausgerechnet gegen ein unbedeutendes Besatzungsmitglied der SOL

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