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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tagelang hinlegt. Darum brauchen wir eine Leiche, so schaurig das klingt. Ich hoffe nur, dass keine der Kelsirenfrauen etwas bemerkt. Das gäbe Missverständnisse.«
    Er teleportierte mit Caral durch das Tal und zeigte ihr alles, was ihm wichtig erschien. Schwarze Stellen gab es einige in den Wandfelsen, aber keine erreichte die Ausdehnung des Gletschers.
    Als Gucky sich auf die Rückteleportation konzentrierte, zögerte er plötzlich. Er ließ Carals Hand los und lauschte mit schräg gehaltenem Kopf.
    »Was hast du?«
    »Pst!«, machte der Ilt und lauschte wieder, obwohl nur das Plätschern des nahen Wasserfalls zu hören war. »Kelsiren haben die Halle der Ruhe überfallen. Sie sind aus einem bislang unentdeckten Stollen in der Totenkammer herausgekommen. Das wurde nur zufällig bemerkt, weil in dieser Nacht eine Frau gestorben ist. Gib mir deine Hand, wir müssen uns beeilen …«
    Die eingedrungenen Kelsiren waren völlig mit schwarzen Kristallen bedeckt und teilweise schrecklich entstellt. Aber sie bewegten sich schnell und mit erstaunlicher Geschicklichkeit. Ihr einzige Waffe waren faustgroße Brocken der dunklen Materie.
    Ihre Absicht war klar. Bevor sie entdeckt wurden, hatten sie schon mehrere Leichen in den Stollen geschafft, in dem leere Schwebeloren warteten. Das Befehlszentrum hatte demnach die Order erlassen, die toten Kelsirenfrauen aus der Halle der Ruhe zu holen, damit keine weitere Regenerierung erfolgen konnte.
    Als Gucky mit der Biologin den Schauplatz des Geschehens erreichte, stürzten sich Zamya-Los Gefährtinnen bereits, nur mit dünnen Ästen bewaffnet, auf die Gegner. Icho Tolot tobte bereits heran und trieb die Angreiferinnen mit seinen Fäusten in den Stollen zurück. Er hatte den Physiker mitgebracht. Avery Talcot feuerte mit gebündeltem Thermostrahl auf die von den Toten Kindern gelenkten Kelsiren.
    Gucky griff telekinetisch ein. Schon nach wenigen Minuten entdeckte er etwas, das ihm einen erleichterten Seufzer entlockte: Die von Tolot oder Avery getöteten Kelsiren verloren sehr schnell die ihnen anhaftenden dunklen Kristalle. Deren Schwarz verwandelte sich dann allmählich in ein mattes Silbergrau.
    Die letzten Angreifer verschwanden in dem Stollen, der sich hinter ihnen wieder schloss. Das rechteckige Stück Felswand war von dem übrigen Gestein nicht mehr zu unterscheiden, was deutlich genug bewies, dass der Angriff von langer Hand vorbereitet worden war.
    »Sie gehören nun wieder zu uns.« Zamya-Lo deutete auf die toten Frauen. »Hier werden sie für immer Ruhe finden.«
    »Sie kämpfen von nun an auf unserer Seite«, bestätigte eine der untergeordneten Gralsmütter.
    Später, als die künstliche Sonne nur noch matt leuchtete und Dämmerung sich ausbreitete, sagte Gucky zu den anderen: »Ihr bleibt hier. Ich bin sicher, dass ich es auch allein schaffe. In der Halle kann ich meine Fähigkeiten voll einsetzen, sie lassen nur in der Nähe der Gletscherzunge nach. Ich will versuchen, mehrere tote Kelsiren einzusetzen.«
    »Vielleicht solltest du doch besser erst mit der Gralsmutter darüber reden«, murmelte Caral, aber der Mausbiber war schon entmaterialisiert.
    Die silbernen Adern in der Halle der Ruhe spendeten genügend Licht, um sogar Einzelheiten erkennen zu lassen. Wenn Gucky sich nicht irrte, waren sie in den vergangenen Stunden dicker und mehr geworden.
    Die getöteten Angreifer lagen in einer Nische auf niedrigen Steinbänken, die ebenfalls feine Silberadern aufwiesen. Der Fels war also ebenfalls schon von den erloschenen Kristallen durchsetzt gewesen, obwohl Gucky keine Erklärung dafür hatte, wie das möglich sein konnte. Aber es gab so viele ungelöste Rätsel auf Lugh-Pure, dass es auf eines mehr oder weniger nicht ankam.
    Vorsichtig tastete er nach der starren Hand einer toten Kelsirenfrau, konzentrierte sich auf einen Punkt in der Nähe des Gletschers – und teleportierte.
    Er spürte einen schwachen Entzerrungsschmerz, als er rematerialisierte. Der Rand des Gletschers lag nur hundert Meter entfernt, Gucky verzichtete auf einen weiteren Sprung und schleppte den Leichnam bis zu dem dunklen Gestein. Ihm war alles andere als wohl dabei zumute, und er wurde das Gefühl nicht los, pietätlos zu handeln.
    Fünfmal teleportierte er und legte fünf tote Kelsiren in regelmäßigen Abständen auf den Rand der schwarzen Zunge. Zu seiner Enttäuschung zeigte sich noch keine positive Auswirkung, aber er tröstete sich damit, dass noch zu wenig Zeit verstrichen war.
    Er glaubte

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