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Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm

Titel: Silberband 094 - Die Kaiserin von Therm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sein«, fragte Icho Tolot die Kosmobiologin, »dass die eines natürlichen Todes gestorbenen Kelsiren das erloschene Kristallgeflecht wieder beleben und in positivem Sinn umwandeln?«
    Caral Pent zögerte mit der Antwort. »Ich habe keine befriedigende Antwort, höchstens Vermutungen. Die freien Kelsiren sind hier unten positiven Energien überlassen, weil – so nehme ich an – die Felsendecke die negative Aura der Toten Kinder abhält. Die winzigen Reste des Positiven, die mit den Transportschiffen hierher gelangen, sind also stark genug, Zamya-Lo und ihren Gefährten das Leben zu ermöglichen und es sogar zu verlängern. Stirbt aber eine der Frauen, dann greifen diese Kräfte sogar auf das erloschene Kristallgeflecht über. So muss es sein, aber wissenschaftlich erklären kann ich es nicht.«
    Noch bevor die anderen am nächsten Morgen erwachten, schlich Gucky aus der Hütte und teleportierte ohne Schwierigkeiten an den Rand des unterirdischen Tals. Das hatte nicht viel zu bedeuten, denn die Entfernung betrug nicht mehr als zwei Kilometer. Andererseits wäre im Stollen nicht einmal ein Sprung über wenige Meter gelungen.
    Die künstliche Sonne, die während der Nacht nur schwach geleuchtet hatte, strahlte wieder mit voller Kraft. Gucky fragte sich, woher die Kelsirenfrauen die dafür nötige Energie bezogen.
    Auf der dem Dorf gegenüberliegenden Talseite gab es keine Stollen. Die senkrecht aufsteigende Felswand war glatt und ohne besondere Merkmale. Weiter rechts hingegen wurde diese Regelmäßigkeit durch ein dunkles Gebilde unterbrochen, das in seiner Form an einen Gletscher erinnerte. Es schien aus dem nackten Fels herausgewachsen zu sein.
    Gucky registrierte zugleich wieder die stärker werdende negative Ausstrahlung, die sich wie eine dumpfe Glocke um seinen Kopf legte. Er wusste sofort, dass die Toten Kinder erneut nach ihm griffen.
    Mit einem heftigen Zerrschmerz verbunden, gelang ihm eine Kurzteleportation. Er rematerialisierte dicht vor dem Rand des dunklen ›Gletschers‹. Die Toten Kinder hatten den Weg in das Tal der Ruhe gefunden und waren dabei, es anzugreifen.
    Hass schlug ihm entgegen, zur Verwunderung des Mausbibers mit Verzweiflung vermischt. Die erloschenen Kristalle wussten von ihrer Stärke, kannten aber auch ihre teilweise Hilflosigkeit, da ihnen die Fähigkeit der schnellen Bewegung fehlte. Vielleicht hatten sie Jahre benötigt, sich einen Weg durch das Felsgestein zu bahnen, und nun fehlten ihnen die willigen Helfer, die bereits unter Kontrolle stehenden Kelsiren. Durch die Stollen konnten die veränderten Frauen nicht in das Tal gelangen, weil sie von den Wächtern rechtzeitig entdeckt und vertrieben wurden. Trotzdem war der Einbruch gefährlich genug und würde irgendwann vielleicht zu einer Katastrophe führen.
    Gucky betrachtete die dunkle und glatte Fläche, die ihn an schwarzes Eis erinnerte. Wie ein erstarrter Strom ragte sie etwa zwanzig Meter breit aus dem Fels. Gucky schätzte die Länge der Zunge auf fast fünfzig Meter.
    Es gab kein Mittel, das langsame Vordringen der Toten Kinder aufzuhalten. In der Space-Jet lagerten äußerst wirksame Minibomben, aber ihre Anwendung würde nicht nur den dunklen Gletscher, sondern wohl auch das Tal der Ruhe vernichten.
    Gucky verbrachte fast eine Stunde in unmittelbarer Nähe der Kristallmasse, aber er konnte keine Bewegung feststellen. Die Gefahr war demnach zwar vorhanden, aber noch nicht akut. Immerhin stand fest, dass die Gletscherzunge der Toten Kinder eine direkte Verbindung zu den Halden und damit zur Hauptmasse der erloschenen Kristalle darstellte.
    Als Gucky diese Schlussfolgerung zog, kam ihm ein fantastischer Gedanke, der ihm aber schon nach Sekunden derart absurd erschien, dass er ihn schnell wieder beiseite schob.
    In vorsichtigen Teleportationen entfernte er sich von der Zunge und spürte, dass die Strahlung schnell nachließ. Ihre Reichweite war demnach sehr begrenzt, und das empfand er als beruhigende Gewissheit.
    Die anderen waren beim Frühstück, als er eintraf.
    »Und?«, fragte Tolot nicht sonderlich überrascht. »Gibt es Neues?«
    Gucky ließ sich ächzend nieder. »Wie ich sehe, bist du gerade dabei, deine gesamte Notverpflegung in dich hineinzuschlingen. Das ist ungesund.«
    »Weil du im Notfall mit ein paar Grasbüscheln auskommst?«
    »Fresssack!«
    »Wiederkäuer!«
    Die Biologin schüttelte verwundert den Kopf. »Habt ihr keine anderen Sorgen?«, erkundigte sie sich. »Hast du etwas herausgefunden,

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