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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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kleine Diskusschiff befand sich auf einem Kurierflug. Die Laren hatten die großen, schwer bewaffneten Schiffe eingezogen und gestatteten den kleineren Einheiten nur genau umrissene Flugbewegungen. Aber jetzt vergaßen die beiden Jülziish im Steuerstand alle Verbote.
    »In diesem Bereich der Eastside«, verkündete Ryüphüry aufgeregt, »ist ein Hyperfunkspruch eine Seltenheit.«
    Augenblicke später hörten die beiden Raumfahrer – und kurz darauf über die Bordsprechanlage auch die übrigen Besatzungsmitglieder – durch das Prasseln und Knistern der Störungen eine deutlich erregte Stimme.
    Trintir hatte noch nie einen Terraner gesehen, aber er kannte die Geschichtsdaten. In diesem Sektor hatte es einst eine Kontaktstelle gegeben, und die Sprache des Hilferufs war terranisch akzentuiertes Interkosmo. Selbstverständlich war im Translator der linguistische Erfahrungsschatz von gut einem Dutzend Generationen Jülziish gespeichert. Der Kommandant aktivierte die Übersetzung – sofort wechselte die Stimme in den Ultraschallbereich über, in dem sich die Blues verständigten. Blues – so nannten Terraner die Völker der Eastside wegen ihrer Körperhaarfarbe.
    »… ich bin in Gefahr. Die Positronik der Station ist verrückt geworden. Die Koordinaten sind … die Koordinaten entsprechen zunächst in Grobpeilung der Sonne Soluman in der Eastside. Die augenblicklichen Bahnpunkte sind …«
    Ryüphüry hob die schmalen Schultern unter dem runden Kragen der Raumkombination. Verwirrt schlossen und öffneten sich seine schillernden großen Augen.
    »Ein Terraner in Gefahr? Es gab tatsächlich eine Relaisstation, aber das ist mehr als ein Jahrhundert her. Dort lebt niemand mehr …«
    Der Kopilot speicherte die Grobkoordinaten und dann die genaueren Positionsdaten. Dreimal wurde die Durchsage wiederholt. Dann meldete sich der Kommandant über Bordrundruf: »Ich erwarte alle umgehend in der Steuerkanzel! Wir müssen beraten, was zu tun ist.«
    Sie spürten ihre Aufregung wachsen. Trotz oder gerade wegen der Einschränkungen durch die Konzilsmächte würden sie das Risiko eingehen müssen. Der Kommandant sah schon an der Haltung seiner Leute, dass sie ebenso dachten wie er selbst. In ihren Gesichtern drückte sich aber abwartende Vorsicht aus.
    »Ich habe von einer Station gelesen, die in der Vergangenheit von beiden Seiten für Kontakte benutzt wurde«, warf einer der Besatzung ein.
    »Völlig zutreffend. Mein Verdacht ist, dass es sich um diese Station handelt. Ryüphüry, nimm Kurs auf die exakten Koordinaten!«
    Ein menschlicher Beobachter hätte von dem Gespräch der sieben Blues nicht viel gehört, der größte Teil der Kommunikation verlief im Ultraschallbereich. Das Zirpen und Murmeln, das für einen Menschen akustisch wahrnehmbar gewesen wäre, ergab sich nur aus charakteristischen Bässen bestimmter Ausdrücke.
    »Wir holen den Terraner ab?«, fragte Jüyrenzyi leise. An seinen Unterarmen sträubte sich das samtweiche Fell. Für ihn schien das Risiko, von einer Patrouille der Laren ertappt zu werden, nicht unbeträchtlich zu sein.
    »Wir informieren uns, was wirklich vorgeht«, erklärte der Kommandant. »Danach werden wir an Ort und Stelle entscheiden. Einverstanden?«
    »Vielleicht ist tatsächlich ein Terraner in die Station eingedrungen«, erklärte Jüyrenzyi. »Und die Maschinen der Station sind veraltet und identifizierten den Terraner als Gegner.«
    »Ich bitte unseren Ortungsspezialisten, besonders aufmerksam zu sein«, sagte der Kommandant. »Die SVE-Raumer der Laren erscheinen immer dort, wo man sie nicht vermutet. Außerdem wird die Station selbst schwer zu entdecken sein.«
    »Nicht, falls der Sender noch längere Zeit arbeitet.« Dass sich ein terranisches Schiff in der Zielregion aufhalten würde, war nahezu ausgeschlossen. Diese Zeit gehörte endgültig der Vergangenheit an. Von der einstmals stolzen Flotte des Solaren Imperiums war so gut wie nichts mehr übrig, auch dafür hatten die neuen Herren der Galaxis gesorgt.
    Kommandant Trintir ging kein Risiko ein. Als sich die Relaisstation in der Ortung abzeichnete, ließ er das Diskusschiff mit hohem Gegenschub abbremsen.
    »Feuerleitstelle!«
    »Alle Systeme sind einsatzbereit. Wollen Sie …?«
    »Nein. Aber wir müssen auf unsere eigene Sicherheit achten. Niemand kann vorhersehen, welche weiteren Fehler die terranische Positronik macht.«
    Der Sender arbeitete immer noch. Eine halbe Lichtstunde betrug die Distanz. Die Besatzung des

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