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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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deutliches Gefühl der Unsicherheit verließ ihn nicht, als er anfing, das Observatorium in dieser Station zu suchen und sich überhaupt einen Überblick zu verschaffen. Vielleicht, so dachte Abd el Pumán skeptisch, fand er denjenigen, der ihn hierher gebracht hatte. Alle anderen Probleme, die mit seiner nicht vorhandenen Erinnerung, mit jener gewaltigen Gedächtnislücke zu tun hatten, vergaß er zwar nicht, er verschob ihre Klärung nur auf später.
    Ein halber Tag verging. Der Astronom war durch endlose Gänge und Korridore und über eine Vielzahl von Rampen gelaufen. Er hatte bestimmt zweihundert verschiedene Räume betreten und festgestellt, dass alle Räumlichkeiten, die Menschen als Aufenthaltsort dienen konnten, klimatisiert und bestens ausgestattet waren. Proviant schien für eine kleine Ewigkeit vorhanden zu sein.
    Er hatte umfangreiche Magazine gesehen, in denen Ausrüstungsteile gelagert waren, benutzte und neue Raumanzüge, Wassertanks, Aufbereitungsanlagen und winzige, abgekapselte Systeme, die Grundsubstanzen herstellten, aus denen eine sinnreiche Automatik bei Bedarf Proteine, Fette und Zucker gewinnen konnte. Ein Schwimmbad war ebenso vorhanden wie ein Solarium, ein Sportraum von fantastischen Ausmaßen konkurrierte mit einem Auditorium.
    Die Station an sich wies einen geschätzten Durchmesser von etwa hundertfünfzig Metern auf und war allem Anschein nach kugelförmig. Es gab kein einziges Raumfahrzeug – die Hangars für Space-Jets und andere Beiboote waren leer. Die Besatzung schien mit ihnen geflohen zu sein.
    »Und es gibt keinen einzigen Menschen außer mir!« Stöhnend massierte sich Abd el Pumán die Schläfen.
    Er korrigierte sich. Natürlich gab es Spuren. Hier ein Holowürfel, der eine junge Familie zeigte, dort einige Lesekristalle, die ebenso einem Besatzungsmitglied gehört hatten und beim Aufbruch zurückgelassen worden waren. Dort ein großes Bild eines lachenden jungen Mannes und eines lächelnden Mädchens. Seltsam. Warum lachten auf Fotos alle? Weshalb waren sie nicht ernst? Warum weinten sie nicht, obwohl sie doch ahnen mussten, dass sie denjenigen Menschen, der ihr Foto bei sich trug, niemals wiedersehen würden?
    Vielleicht lachen sie gerade deswegen, dachte der Astronom und sah sich um. Er befand sich längst im eigentlichen Wohnbezirk, einem zylinderförmigen Segment, ausgefüllt von robotgepflegten Pflanzen und Blüten. Übereinander verliefen Rampen, hinter denen die Eingänge in Apartments lagen. Hervorragend gebaut, aus einem verwirrenden, aber sinnvollen System von Fertigteilen, genormt und dennoch abwechslungsreich.
    Abd el Pumán blieb auf halber Höhe stehen und bewunderte die wuchernden Pflanzen und die makellose Ordnung, dann gähnte er.
    »Vielleicht bringen ein paar Stunden Schlaf die Erleuchtung«, murmelte er, als er die nächste Tür öffnete. Er ließ sie offen, schaltete alle Lichtquellen in dem mittelgroßen Apartment ein und streifte sich vor der Bettnische die Stiefel ab.
    Schließlich aktivierte er die Musikberieselung, regelte die Akustikfelder auf Maximalstärke und zog sich aus. In der angrenzenden Hygienezelle fand er alles, was er brauchte.
    Nur kurze Zeit lag er noch wach. Dann schlief Abd el Pumán während einer langen Adagio-Passage ein.
    Etwa fünf Stunden später registrierte die Automatik, dass alle Beleuchtungskörper des Solariums und des Schwimmbads eingeschaltet wurden. Ein nackter, schlanker Mann warf sich mit einem Hechtsprung ins Wasser, ohne vorher die Temperatur geprüft zu haben. Immer schneller durchschwamm er das Becken, wobei er hin und wieder über lange Strecken sogar tauchte. Erst nach knapp sechzig Minuten verließ er triefend den Pool und stellte sich unter die Wechseldusche.
    Die Haltung des Körpers hatte sich deutlich verändert. Unschwer war zu erkennen, dass Hubert Kelassny sich über das Bad und die anschließende Robot-Vibrationsmassage freute und jede Sekunde davon genoss.
    Er fühlte sich wie neugeboren, als er die Erholungszone verließ und in einem langsamen Trab durch die matt erleuchteten Gänge lief. Die Automatik hatte, wie immer seit Hunderten von Jahren, die Beleuchtung und Versorgung der Standard-Nachtphase eingeregelt.
    Mühelos fand Kelassny den einzigen bewohnten Raum der Station. Auf dem Bettlaken sah er den eigenen Körperabdruck. Er legte sich wieder hin, endlich entspannt und beruhigt, und löschte das Licht.
    Die Arme hinter dem Kopf verschränkt, dachte Hubert Kelassny zum ersten Mal, seit er

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