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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Verkünder der Hetosonen war bis zum Äußersten gereizt. Zornig ging er auf Tallmark und Sorgk los.
    Jaan Wegenrat drehte sich ruckartig um. Seine Kehle war wie zugeschnürt. Er war sich nicht klar darüber, wen er eigentlich zu sehen erwartete, er wusste nur, dass jemand hinter ihm sein musste. Doch er irrte sich. Der Stollen war leer, so weit der Lichtschein der Helmlampe reichte.
    Der Ingenieur schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. »Du fängst an zu spinnen, Alter«, sagte er ärgerlich zu sich selbst, dann lachte er gequält und ging weiter. Er war entschlossen, sich durch nichts mehr nervös machen zu lassen. Niemand außer ihm und Piet Alfrat befand sich in dem Bergwerk, also lag auch kein Grund vor, sich vor irgendjemandem zu fürchten.
    Als Jaan Wegenrat zehn Schritte weit gegangen war, knisterte es hinter ihm, als breche der Gang zusammen. Wieder fuhr er herum, aber die Wände sahen so stabil aus wie vorher, und niemand befand sich in seiner Nähe.
    Er beschleunigte seine Schritte und pfiff laut vor sich hin, um alle Geräusche zu übertönen, die ihn irritieren konnten. Er erreichte ein Zwischenschott, legte seine Hand auf die Kontaktplatte und öffnete den Stahlflügel. Er entdeckte die Space-Jet sofort, die inmitten von Bergwerksmaschinen stand.
    Er griff zu seinem Schutzhelm, um das Funkgerät einzuschalten und Piet Alfrat zu rufen. In dem Moment legte sich eine Hand auf seine Schulter.
    Wegenrat zuckte zusammen, als habe er einen elektrischen Schlag bekommen. Er sprang vor und wirbelte erst dann herum.
    Auch diesmal war niemand da.
    Trotzdem tastete er mit der rechten Hand seine Schulter ab. Ganz deutlich hatte er den Druck gespürt. Er lachte verzerrt. »Verdammt, Piet«, sagte er rau. »Fast hättest du mich hereingelegt. Ich habe tatsächlich nicht daran gedacht, dass es Deflektoren gibt, mit denen du dich unsichtbar machen kannst. Also gut, Junge, du hast deinen Spaß gehabt. Leg jetzt die Maske ab und benimm dich wie ein Erwachsener. Wir haben die Jet gefunden, damit ist alles klar. Hm?«
    Alfrat antwortete nicht. Ärgerlich drehte Jaan Wegenrat sich einmal um sich selbst.
    »Hör zu!«, sagte er. »Allmählich habe ich kein Verständnis mehr für diesen Mist.«
    In seinem Helmlautsprecher knackte es. Er schaltete das Funkgerät ein. »Jaan!«, rief Piet Alfrat keuchend. »Wo bist du?«
    »Ich habe die Jet gefunden. Aber das weißt du ja selbst. Komm endlich zu dir und lass den Quatsch.«
    Ein grauenhafter Schrei antwortete ihm. Alfrat schien sich in höchster Gefahr zu befinden.
    »Piet, was ist los?«, brüllte Wegenrat.
    Nur ein Ächzen und Keuchen antwortete ihm. Es hörte sich an, als ob der Nukleartechniker versuchte, etwas zu sagen, das aber nicht mehr über die Lippen brachte. Dann war Stille.
    Wegenrat zitterte am ganzen Körper. Er blickte sich gehetzt um und flüchtete zur Space-Jet. Mit fliegenden Fingern betätigte er den Öffnungsmechanismus. Er atmete auf, als das Schott zur Seite glitt, und er sprang förmlich in die Schleuse hinein.
    Als der Zugang sich schloss, wähnte er sich in Sicherheit. Sein Herzschlag beruhigte sich. Er kletterte zur Zentrale hoch und aktivierte die Energieversorgung. Dabei erinnerte er sich an Alfrat, und sein Gewissen meldete sich. Jetzt schaltete er das starke Funkgerät des Kleinraumschiffs ein, wurde sich aber dessen bewusst, dass er damit so etwas wie ein Alarmsignal an die Laren abstrahlen würde. Deshalb versuchte er es wieder mit dem Helmgerät und deutlich geringerer Sendeleistung.
    »Piet?«, rief er zaghaft.
    Der Nukleartechniker antwortete nicht. Wegenrat ließ sich in einen der Andrucksessel sinken, aber er würde zeitlebens Gewissensbisse haben, wenn er sich nicht um Piet kümmerte. Er konnte nicht einfach starten und fliehen, sondern musste etwas unternehmen.
    Jaan Wegenrat durchsuchte die Schränke. Wie erhofft fand er eine Waffe, einen schweren Kombistrahler, dessen Reichweite größer war, als die äußeren Bedingungen im Bergwerk verlangten. Er überprüfte die Waffe und fand, dass sie in Ordnung war. Die Energiepatrone wies eine Kapazität von fast neunzig Prozent aus.
    Wegenrat entsicherte die Waffe und verließ die Zentralekuppel. Nachdem er sich noch einmal davon überzeugt hatte, dass der Strahler einsatzbereit war, verließ er die Space-Jet.
    Der Lichtkegel seiner Helmlampe huschte über brüchiges Gestein, in dem sich die schimmernden Quarzadern abzeichneten. Er hielt sich aber nicht auf, sondern stürmte zu der

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