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Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts

Titel: Silberband 095 - Mensch aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Worten.

13.
    Jaan Wegenrat wich langsam von dem toten Piet Alfrat zurück. Seine Hände zitterten. Mehr als siebzig Jahre hatte er mit Howalgonium zu tun gehabt, aber so etwas war ihm nie begegnet. Es war ihm völlig unerklärlich, wie sich der Kopf des Nukleartechnikers in Howalgoniumerz hatte umwandeln können. Ein solcher Vorgang war, wie er meinte, physikalisch unmöglich.
    Wegenrat bereute, dass er überhaupt auf die Suche nach Piet gegangen war. Jetzt sagte er sich, dass es besser und sicherer gewesen wäre, an Bord der Space-Jet zu bleiben. Er warf sich herum und rannte wie von Furien gehetzt davon.
    Je näher er dem Verteiler kam, desto weniger wusste er, wohin er sich wenden sollte, sobald er den Knotenpunkt erreicht hatte. Sollte er die Mine verlassen? Dann würde sich nichts ändern. Sollte er zur Jet fliehen? In dem Fall lief er Gefahr, wie Piet von dem Unheimlichen erfasst und umgebracht zu werden. Aber nur dann hatte er die Chance, endlich von Goorn II zu entkommen und draußen in der Galaxis ein neues Leben anzufangen, das ihm wieder Hoffnung gab und in dem er nicht mehr Sklave der Laren war.
    Als er den Verteiler erreichte, zögerte er zwar kurz, stürmte dann aber durch den Stollen weiter, der zu der Space-Jet führte. Die Luft wurde ihm knapp, und er hatte heftiges Seitenstechen, trotzdem hielt er nicht inne. Er glaubte, dass es auf Schnelligkeit ankam.
    Als die Jet aus dem Dunkel vor ihm auftauchte, war er schon so erschöpft, dass er fürchtete zusammenzubrechen. Mit letzter Anstrengung warf er sich vorwärts. Er zitterte derart heftig, dass er kaum den Öffnungskontakt der Schleuse betätigen konnte. Endlich, viel zu langsam, glitt das Schott zur Seite.
    Mit dem sicheren Gefühl, dass ihm nun nichts mehr zustoßen konnte, drehte Jaan Wegenrat sich um und leuchtete seine Umgebung mit dem Helmscheinwerfer ab. Niemand befand sich in seiner Nähe.
    »Du hast verdammtes Glück gehabt, Alter«, sagte er keuchend. Dann wandte er sich wieder der Space-Jet zu. Erstickt schrie er auf, als er das seltsam schillernde Gebilde in der Schleuse sah. Es glich einer Spirale und schien aus reinem Howalgonium zu bestehen. Es drehte und wand sich wie eine Schlange.
    In seiner Panik riss Wegenrat die Waffe hoch und feuerte, als sich das seltsame Gebilde auf ihn stürzte. Deutlich sah er, dass es in der Schussbahn aufleuchtete, die Form veränderte und die sonnenheiße Glut durchbrach. Filigranartige Howalgoniumfinger legten sich um sein Handgelenk. Jaan Wegenrat konnte den Strahler nicht mehr halten. Die Waffe polterte zu Boden. Danach erlosch der Helmscheinwerfer.
    Der Ingenieur wandte sich zur Flucht. Er kam nur zwei oder drei Schritte weit, dann schwanden ihm die Sinne.
    Irgendwann später erwachte er wieder. Es war stockdunkel um ihn herum. Seine Hände tasteten über den glatten Boden, waren jedoch eigenartig gefühllos.
    Schließlich erinnerte Wegenrat sich daran, dass er unmittelbar neben der Space-Jet liegen musste. Vorsichtig kroch er etwa zwei Meter in die Richtung, in der er das Kleinraumschiff vermutete, und kehrte rückwärts zu seinem Ausgangspunkt zurück, als er sie nicht fand. Er drehte sich ein wenig zur Seite und unternahm den nächsten Vorstoß. Auch dieser ging ins Leere, und erneut schob er sich zu seinem Ausgangspunkt zurück. Die Furcht, sich in der Dunkelheit zu verirren, wurde übermächtig. Er wusste, dass er nie mehr aus dem Labyrinth der Stollen und Schächte herausfinden würde, wenn es ihm nicht gelang, sich einen Scheinwerfer zu beschaffen.
    Endlich berührte er die Kante der offenen Schleuse, warf sich förmlich in die Kammer hinein und betätigte den Mechanismus. Leise zischend schloss sich das Außenschott, und die Innenwand öffnete sich. Gleichzeitig flammte die Beleuchtung auf.
    Jaan Wegenrat schleppte sich zu der Leiter, die nach oben führte. Er hatte das Bedürfnis, sich hinzulegen und sich auszuruhen. Als sich seine Hände um die Trittsprossen legten, erstarrte er.
    Fassungslos blickte er auf seine rechte Hand. Sie schien ihm nicht mehr zu gehören. Er zog sie von der Leiter zurück und drehte sie langsam hin und her. Sie war beweglich wie zuvor, dennoch hatte sie sich entscheidend verändert. Sie bestand jetzt aus schimmerndem Howalgonium.
    Jaan Wegenrat sank zu Boden. Er würgte, und ihm wurde übel. Er umklammerte das rechte Handgelenk mit der linken Hand und rüttelte daran. Sekundenlang bildete er sich ein, er könne so das Unheimliche von sich abschütteln. Dann

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