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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Südosten her näherte. Wenige Minuten später senkte sich aus dem unsicheren Licht der späten Dämmerung ein Gleiter, der ebenfalls landete.
    Walik Kauk stieg aus. In dem anderen Fahrzeug erschien eine schlanke Frauengestalt. Sie sprang aus dem Einstieg herab und fiel Walik in die ausgebreiteten Arme.
    »Ich halt dich fest und lass dich nicht mehr los!«, sagte er sanft.
    Marboo lächelte ihn glücklich an. »Es war ziemlich einsam ohne dich«, gestand sie. »Ich konnte es nicht erwarten, bis du kommst.«
    »Wo sind Bluff und Augustus?«
    »Vor Ort. Ich wollte dich alleine abholen. Bluff hatte dafür Verständnis.«
    »Augustus nicht?«
    »Der hat für nichts Verständnis. Er wollte unbedingt mit, aber ich ließ ihn einfach stehen.«
    »Wahrscheinlich spricht er nun mit dem Kontrollelement und ersucht um Verhaltensmaßregeln.« Walik lachte. Er stieg mit Marboo in den kleineren Gleiter. Während die Frau das Fahrzeug aus der Felsspalte hinaus auf die Höhe des Bergplateaus steuerte, betrachtete er sie von der Seite her. In mehr als eineinhalb Jahren Ehe hatte er es nicht verlernt, sich an ihrem klassischen Profil zu erfreuen. Marboo war kaum zweiundzwanzig Jahre alt. Manchmal, wenn sie ihre Sorgen vergaß, gab sie sich dementsprechend unbeschwert. Aber stets kam der Ernst wieder über sie und machte ihr Gesicht älter. Sie hatte große, dunkle Augen und eine atemberaubende Fülle kastanienbraunen Haars.
    Marboo bemerkte, dass er sie anstarrte. »Prüfst du, ob Vleeny dir inzwischen besser gefällt als ich?«, fragte sie nach einer Weile herausfordernd.
    »Ich bewundere dich nur«, antwortete Walik Kauk.
    »Morgen früh schlagen wir zu«, sagte sie übergangslos.
    »Wen habt ihr euch ausgesucht?«
    »Ein junges Ding. Sie heißt Selka Mychon. Ist ein wenig eigenbrötlerisch und sondert sich gern von den andern ab, wenn sie ihren täglichen Spaziergang machen.«
    »Die Vorgehensweise ist unverändert?«
    »Ja. Die Beben kommen mit schöner Regelmäßigkeit. Es wird nicht auffallen, wenn irgendwo eine Mauer einstürzt.«
    Der Gleiter überquerte den Masos-Fjord in südlicher Richtung. Marboo hielt das Fahrzeug dicht über der Wasseroberfläche. Am jenseitigen Ufer ging sie auf Ostkurs.
    Minuten später erreichten sie ein tief eingeschnittenes Tal. In der Ortung erschien ein orangefarbener Leuchtfleck und markierte die Stelle, an der sich das Lager befand. Die kleine Expedition hatte sich einigermaßen wohnlich eingerichtet. Es gab drei Schalenzelte, von denen zwei als Unterkünfte dienten. Im dritten lagerte technisches Gerät.
    Marboo setzte den Gleiter auf. Sofort näherten sich aus dem Dunkel zwei Gestalten. Als Walik den Ausstieg öffnete, drang die frische, feuchte Nachtluft herein.
    »Willkommen in Namsos!«, rief Bluff Pollard, der Junge, den Walik Kauk vor mehr als drei Jahren in Alaska aufgegabelt hatte.
    Die andere Gestalt bewegte sich würdevoll. Im matten Widerschein der Sterne war ihre vielfach zerfetzte gelblich braune Kleidung zu sehen. Unter den Rissen schimmerte synthetische Haut, an manchen Stellen sogar blankes Metall.
    »Das örtliche Kontrollelement lässt dir ausrichten, dass deine Anwesenheit in diesem Sektor einen günstigen Einfluss auf unser Unternehmen haben wird«, krähte eine blecherne Stimme.
    Kauk grinste. »Es freut mich, Augustus, dass das Kontrollelement eine so hohe Meinung von mir hat. Ich werde mein Bestes tun!«
    Im fahlen Schein einer Lampe, die unter dem Zeltfirst baumelte, ließ Walik Kauk sich in den Schlachtplan einweihen. Marboo hatte ein großes Stück Schreibfolie auf dem Tisch ausgebreitet. Mit raschen Strichen zeichnete sie eine grobe Landkarte.
    »Das hier sind die Überreste von Namsos. Dort, im Nordosten, liegt die Senke mit der Kleinen Majestät. Glaus Bosketchs Leute wohnen in diesen Baracken neben dem Wall, der die Senke umgibt.« Weiter landeinwärts tupfte Mara Bootes einige Punkte hin. »Hier stehen alte Lagerhäuser – Ruinen. Bosketchs Leute haben in letzter Zeit die Gewohnheit angenommen, am frühen Nachmittag einen gemeinsamen Spaziergang zu machen. Wahrscheinlich brauchen sie die körperliche Betätigung. Zuvor lagen sie einfach in ihren Hütten oder im Freien herum und wurden dick und fett. Sie gehen immer in dieselbe Richtung und kommen auf dem Rückweg an den Lagerhäusern vorbei. Eine der Ruinen wurde von uns präpariert. Es kann niemanden wundern, wenn das Mauerwerk plötzlich einstürzt, immerhin hat es in letzter Zeit kräftige Erdstöße

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