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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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brachte Waringer den Tropfen auf eine Geschwindigkeit von fast zweihundert Stundenkilometern.
    In der Nähe der Schaltzentrale steuerte er eine Parkbucht an. Den Rest des Weges wollte er zu Fuß zurücklegen, weil er nicht wusste, woran er war. Es kam ihm in den Sinn, dass er eine leistungsfähigere Waffe hätte mitnehmen sollen als den Schocker, den er noch im Gürtel trug.
    Unmittelbar vor der Zentrale beschrieb der Tunnel eine Biegung. Hier zweigte ein Seitengang zu einem der Eingänge des Schaltraums ab. Früher hatte es vielfältige Sicherheitsmechanismen gegeben, die jede Zutrittsberechtigung überprüften, heute waren diese Mechanismen außer Betrieb.
    Den Ende des Korridors verschloss eine schwere Tür. Ein Glassitviereck erlaubte den Durchblick in den Schaltraum. Die Tür öffnete sich nicht selbsttätig, vielmehr gab es einen kleinen Sensor, der betätigt werden musste. Waringer blieb stehen und schaute durch das Fenster.
    Er gewahrte nichts Auffälliges. Eine Zeit lang hatte er sogar befürchtet, eine Explosion könnte die Schaltzentrale lahm gelegt haben. Aber davon gab es keine Spur. Um allerdings die Seitenwände sehen zu können, musste er sich den Kopf verrenken. Dabei machte er schließlich doch eine Entdeckung, die ihm den Atem verschlug. Entschlossen griff er nach seiner Waffe, entsicherte sie und betätigte den Türöffner.
    Der Mann, der vor einer Konsole in der Nähe der großen Schalttafel saß, drehte sich so langsam um, als hätte er schon seit langem damit gerechnet, dass die Tür sich öffnen und jemand eintreten würde. Geoffry Waringer blickte in ein ziemlich kantig geschnittenes, grobporiges Gesicht. Der Mann hatte einen großen Mund und wirres, halblanges Haar. Als er aufstand, bemerkte der Wissenschaftler, dass der Unbekannte einige Zentimeter größer war als er selbst, dabei dürr und von schlaksiger Gestalt.
    Der Fremde bemerkte Waringers Verwirrung und grinste. Er entblößte ein kräftiges Gebiss, das aus erschreckend großen, gelblich verfärbten Zähnen bestand. »Willkommen«, sagte er in bestem terranischen Dialekt.
    »In Ordnung«, antwortete Grukel Athosien nach kurzem Zögern. »Mach dich an die Arbeit, Ponto. Du kennst unsere Aufgabe. Wenn du fertig bist, gibst du die Kontrolle wieder an mich ab.«
    »Selbstverständlich, Grukel.«
    Athosien zog sich zurück. Der erste offene Gedankenaustausch mit einem seiner Mitbewusstseine gab ihm zu denken. Ponto Sassola schien ein verträglicher Bursche zu sein. In seinen Mentalimpulsen schwangen Freundlichkeit mit und das Bedürfnis, gefällig zu sein. Wie sich die andern fünf wohl anstellen würden?
    Während Ponto arbeitete, horchte Grukel Athosien in sich hinein. Sobald der Gedankenaustausch einwandfrei funktionierte, würde sich erweisen, dass jedes Bewusstsein seine eigene Sphäre hatte, innerhalb deren es tätig sein konnte. Es gab eine Zone, in der die Individualbereiche einander überlappten. Hier entstehende Gedanken waren allen zugänglich. Bereiche außerhalb der Überlappungszone blieben jeweils Privatsache.
    Ponto Sassola schreckte ihn aus seinem Grübeln auf. »Ich bin fertig. Es ist alles für dich vorbereitet.«
    »Funktioniert das Ding?«
    »In ganz geringem Umfang. Es ist etwa ein Prozent aller Funktionen aktiviert.«
    »Ein Prozent nur«, staunte Grukel Athosien. »Was sollen wir damit anfangen?«
    »Ich weiß, das ist weniger als erwartet«, dachte Ponto mitfühlend. »Leider muss ich es dir überlassen, zu entscheiden, was wir ausrichten können. Ich würde dir gerne helfen, aber ich fürchte, meine Qualifikation ist nicht dementsprechend.«
    »Schon gut«, wehrte Athosien ab.
    Er übernahm von neuem die Lenkung des Konzepts. Wie sich sein Gesichtskreis erweiterte, als er die Welt nicht mehr mit Pontos, sondern dem eigenen Verstand wahrnahm, wie sich der Anblick der Dinge veränderte, als seine Interpretation des Gesehenen diejenige Ponto Sassolas ablöste, das war für ihn, als hätte er die letzten Minuten in einer Welt unter Wasser zugebracht, nicht allzu tief unter der Oberfläche, und die Umrisse der Welt über ihm durch eine dünne Wasserschicht hindurch gesehen. Nun tauchte er auf und sah die Dinge wieder so, wie er sie immer schon gesehen hatte.
    Das war eine neue Erfahrung für ihn. Er brauchte einige Sekunden, um sich zu orientieren. Künftig würde es rascher gehen. Aber mit einer kurzen Umschaltpause, und betrug sie auch nur Millisekunden, musste er stets rechnen.
    Sassola hatte alles vorbereitet. In

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