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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ersten Kleinen Majestät hatte es auf dem Planeten Terraner gegeben, die offenbar zu widerstehen vermochten. Und bewies nicht gerade der Tod der ersten Kleinen Majestät, dass dem so war?
    Muratoch war durchaus darauf gefasst, im Innern des Trabanten auf Überraschungen zu stoßen.
    »Ich brauche dich als meinen Verbindungsmann«, wandte er sich an Huatl. »Du wirst mich über alles unterrichten, was auf die Anwesenheit von Terranern hinweist. Wer ist dein Gruppenbefehlshaber?«
    »Nenniakh, Kommandant.«
    »Ich werde ihn wissen lassen, dass für die Verbindung zwischen dir und mir jederzeit ein Kommunikationskanal offen zu sein hat.«
    Weit mehr als eine Stunde war vergangen, als Sailtrit Martling über ihrem Forschungseifer bemerkte, dass Bilor ungewöhnlich lange wegblieb. Sie rief nach ihm. Erst als das nichts fruchtete, stand sie auf und ging zu Selkas Zimmer.
    Bilor Wouznell war soeben im Begriff, sich stöhnend zu erheben. Sailtrit überflog die Szene mit einem Blick. Die Liege war leer, Selka Mychon verschwunden.
    Sailtrit Martling, hochgewachsen und stämmig gebaut, war eine resolute Frau. Sie half Bilor auf die Beine. »Reiß dich gefälligst zusammen!«, fuhr sie ihn an. »Und sag mir lieber, was hier geschehen ist!«
    Bilor setzte sich auf den Rand der Liege. »Ich … weiß es nicht«, brachte er stockend hervor. »Ich kam herein … das Bett war leer … keine Spur von Selka. Ich dachte, du musstest das erfahren … wollte hinaus, drehte mich um. Da explodierte irgendetwas in meinem Schädel.«
    »Lass sehen!«, knurrte Sailtrit und zog seine Hände beiseite, mit denen er nach wie vor seinen Hinterkopf zu schützen versuchte.
    Sie inspizierte die Verletzung. »Du hast Glück gehabt«, murmelte sie mit etwas mehr Mitgefühl. »Ein bisschen härter, und der Schlag hätte dir die Schädeldecke gespalten. Die Frau hat Kraft!«
    »Aber warum …?«, wimmerte Wouznell.
    »Das wissen wir nicht. Kannst du gehen?«
    Er versuchte es, brauchte aber doch eine Stütze. Sailtrit führte ihn ins Labor und verabreichte ihm zwei Injektionen.
    »Leg dich hin!«, befahl sie. »Du brauchst vorerst etwas Ruhe.«
    Bilor Wouznell gehorchte. Der Schmerz pochte mit der Wucht eines Dampfhammers in seinem Schädel. Sailtrit ging zum Interkom. Augenblicke später hatte sie Jentho Kanthall auf dem Schirm und erstattete Bericht.
    »Wieso haben die Roboter nichts bemerkt?«, fragte Kanthall.
    »Sie inspizieren nur noch alle drei Stunden.«
    »Auf deine Anordnung?« Jentho Kanthalls stummer Blick war ein einziger Vorwurf. Sailtrit machte sich nichts daraus.
    »Ich hielt es aus medizinischen Gründen für richtig«, erklärte sie. »Niemand konnte das vorhersehen.«
    »Wir müssen nach der Frau suchen. Weit kann sie nicht gekommen sein.«
    Es irritierte Selka, dass es nirgendwo Fenster gab. Überall herrschte künstliche Beleuchtung. Sie schloss daraus, dass sie sich unter der Erde befand. Das konnte bedeuten, dass es nicht einfach sein würde, einen Ausweg zu finden. Sie empfand eine unstillbare Sehnsucht nach der Quelle des neuen Glücks. Seltsamerweise war es nicht dieselbe Art von Gefühl, das sie damals empfunden hatte, als sie mit Glaus Bosketch und den andern nach Norden marschiert war – von einem untrüglichen Instinkt geleitet.
    Diesen Instinkt besaß sie nun nicht mehr, der ihr den Weg hätte weisen können. Sie war hilflos und dennoch voll Sehnsucht.
    Der Weg, den sie eingeschlagen hatte, kreuzte sich mit anderen Gängen. Es gab Rampen und Schächte. Jedes Mal, wenn Selka eine Entscheidung zu fällen hatte, tat sie das wahllos. Allmählich gelangte sie in Räume, in denen eine modrige, warme Atmosphäre herrschte. Der Gedanke, dass sie sich immer tiefer in dieses Labyrinth verirrte, stürzte sie in Panik.
    An einer Gangkreuzung blieb sie stehen. In der Decke leuchtete noch eine Fluoreszenzplatte, aber die Korridore voraus waren finster.
    Ein Geräusch erschreckte sie. Jemand kam. Dann besann Selka sich und erkannte, dass es besser war, wieder eingefangen zu werden, als sich endgültig zu verirren.
    Aus der Finsternis schälte sich eine merkwürdige Gestalt heraus. Sie hatte die äußere Erscheinung eines Menschen, aber unter der zerfetzten Kleidung leuchtete Metall hervor. Der Schädel war kahl und von ungewöhnlich bleicher Haut überzogen. Die Augen hatten einen merkwürdigen Schimmer.
    »Was tust du hier?«, fragte die Gestalt mit blecherner Stimme.
    Ein Roboter, schoss es Selka durch den Kopf. »Ich … suche

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