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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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großen Sonnenlampen funktionierten noch und überschütteten die Werft mit ihrer Helligkeit.
    »So weit, so gut«, brummte Reginald Bull. »Wie lange wird es nach deiner Schätzung dauern, bis NATHAN das Durcheinander auf der H-Ebene beseitigt hat?«
    »Zwischen zwei und vier Stunden, von jetzt an gerechnet«, antwortete Waringer.
    »Du bist sicher, dass die Lastenroboter auf deinen Signalgeber ansprechen?«
    »NATHAN müsste seine gesamte Steuerroutine umkrempeln, wenn der Signalgeber wirkungslos werden sollte.«
    »Gut. Aber kannst du auch den reibungslosen Ablauf garantieren? Es nützt uns wenig, wenn wir zuerst abgeholt werden und danach erst der Unfall geschieht.«
    Waringer verzog die Mundwinkel. »Dein Vertrauen in meine Fähigkeit als Techniker ehrt mich über alle Maßen«, bemerkte er sarkastisch. »Erst wird es in der Nähe einer der Lastenschleusen der IRONDUKE zu einer Massenkollision zwischen lastentragenden Robotern kommen. Sobald die allgemeine Aufmerksamkeit abgelenkt ist, schweben drei Lastenroboter zur Mündung dieses Schachtes. Inzwischen haben wir das Gitter gelöst. Wir besteigen einen der Laster, die anderen sind nur dazu da, uns Deckung zu geben. Bevor wir losfliegen, setzen wir das Gitter wieder ein. Danach bringt uns unser Transporter an Bord der IRONDUKE. Der ganze Vorgang – vom Unfall bis zu unserer Ankunft in einer der Lastenschleusen – kann höchstens acht Minuten in Anspruch nehmen. Zufrieden?«
    »Wenn alles so abläuft.« Bull nickte.
    Grukel Athosien brauchte nicht lange nachzudenken, um zu erkennen, was getan werden musste. Wenn die drei Terraner dieses großmaßstäbliche Ablenkungsmanöver inszeniert hatten, konnten sie nur ein Ziel haben, die IRONDUKE. Grukels Argumente, dass das Schiff für die Belange der Konzepte dringender gebraucht wurde als für die Menschen, hatten nicht überzeugt. Er ärgerte sich darüber nicht, aber er machte sich Sorgen wegen der Verzögerung, die nun eintrat.
    Die Bedrohung, die von Bull, Danton und Waringer ausging, musste ein für alle Mal beseitigt werden. Grukel dachte nicht daran, den Männern Schaden zuzufügen. Er wollte sie lediglich aus dem Verkehr ziehen, bis seine Arbeit getan war. Sobald die Roboterrevolte unterdrückt war, würde er NATHAN veranlassen, die drei in sicheren Gewahrsam zu nehmen.
    In diesem Moment befanden sich die Männer ohne Zweifel schon im Anmarsch auf die IRONDUKE. Auf NATHANs Unterstützung durfte Athosien vorerst nicht zählen, also musste er sich der Gefahr aus eigener Kraft erwehren.
    Er fragte sich, wie die drei es anfangen wollten, das Raumschiff zu erobern. Es gab nur einen gangbaren Weg. Sie würden auf irgendeine Weise in die IRONDUKE eindringen, zum Kommandostand vorstoßen und einen Feldschirm aktivieren, der das Schiff abriegelte.
    Und dann? Die IRONDUKE war längst nicht einsatzbereit. Bull, Danton und Waringer konnten den Kugelraumer also nicht einfach entführen – selbst wenn sie trotz der übermächtigen Hulkoo-Flotte ein solches Manöver in Erwägung gezogen hätten. Sie würden also warten und sich darauf verlassen, dass ihr Widersacher die Geduld verlor.
    Der Plan war einfach und gerade in seiner Primitivität risikolos. Beinahe empfand Grukel Athosien Bewunderung für seine Gegner.
    Er machte sich auf den Weg. Innerhalb von zwanzig Minuten erreichte er die Peripherie der Werfthalle. Im Laufschritt eilte er weiter zum Südpol der IRONDUKE. Am tiefsten Punkt der Schiffshülle gab es eine Mannschleuse, zu der ein Antigravfeld hinaufführte. Erleichtert registrierte Athosien, dass es noch vorhanden war. Er schwang sich hinein und glitt in die Höhe.
    Die interne Energieversorgung des Schiffes war zum Teil schon aktiviert. Eines der insgesamt acht Kraftwerke war mit einem Nugas-Schwarzschild-Reaktor angelaufen. Versorgt wurden bislang nur nieder- bis mittelenergetische Funktionen wie die Klimatisierung, die positronischen Kontrollfunktionen und die wichtigsten Antigravschächte. Die Großenergieversorgung war noch an NATHAN gekoppelt.
    Durch den Zentralschacht gelangte das Konzept auf das Mitteldeck. Im letzten Augenblick kamen ihm Bedenken, seine Widersacher könnten sich womöglich schon an Bord geschlichen haben. Er entsicherte den mittelschweren Schocker, den er sich beschafft hatte, und näherte sich der Hauptzentrale mit äußerster Vorsicht.
    Seine Befürchtung erwies sich als unbegründet. Das hohe Rund des Kommandoraums bot sich ihm still und dämmrig beleuchtet dar. Nur auf der

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