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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Pilotenkonsole leuchteten Kontrollen. Alle anderen Arbeitsplätze waren dunkel.
    Grukel Athosien durchquerte den weiten Raum und ließ sich in den Sessel des Piloten sinken. Mit wenigen Handgriffen schaltete er die Außenoptik ein. Eine Batterie von Holoschirmen leuchtete auf. Er überblickte die gesamte Werfthalle. Irgendwo inmitten des eingefrorenen Gewimmels mussten Bull, Danton und Waringer sich befinden.
    »Nach meiner Berechnung können sie noch nicht hier sein«, widersprach Poncar Tetschino.
    Der Situations-Mathelogiker hatte seit neuestem wieder Oberwasser. Er war es gewesen, der Athosien zu Beginn des Einsatzes auf dem Mond wiederholt vor der Gefährlichkeit der drei Terraner gewarnt hatte. Inzwischen hatten sich seine Warnungen als berechtigt erwiesen.
    »Sie werden vermutlich nicht auf dem geraden Weg kommen«, gestand Grukel Athosien ihm zu. »Sie brauchen also Zeit.«
    Salien Ol à Tamor fand sich von allen sieben am wenigsten mit Tetschinos rechthaberischer Art zurecht. Er blieb auch diesmal nicht still. »Ich sehe nicht ein, warum sie nicht auf dem schnellsten Weg gekommen sein sollten. Es muss ihnen aufgefallen sein, dass die Werft nicht arbeitet. Sie gehen also kein Risiko ein, wenn sie die kürzeste Verbindung nehmen.«
    Saliens Argument hatte etwas für sich. Trotzdem entschied sich Grukel für das Warten.
    So vergingen fast fünf Stunden. Schließlich rief das Konzept nach Raphael. Auch diesmal dauerte es nur wenige Sekunden, bis das Energiewesen sich meldete.
    »Ist die Ruhe auf der H-Ebene wiederhergestellt?«, fragte Athosien.
    »Zu mehr als neunzig Prozent«, antwortete Raphael.
    »Was ist über den Verbleib der drei Terraner bekannt?«
    »Nichts. Ein Teil des Sensorsystems wurde bereits wiederhergestellt. Aber Bull, Danton und Waringer sind nirgendwo zu sehen.«
    »Das wundert mich nicht«, brummte Grukel Athosien. »Weil sie sich nämlich im Sektor F-zwanzig aufhalten.«
    »Das wäre denkbar«, bestätigte Raphael unverbindlich.
    »Wann werden die Arbeiten neu aufgenommen?«
    »Sie laufen zum Teil schon an. Die Aktivität wird voll wiederhergestellt, sobald auf der H-Ebene Ruhe eingetreten ist.«
    »Ich danke«, sagte Athosien.
    Raphael schaltete ab, und Grukel Athosien wandte sich an seine Mitbewusstseine. »Ich habe mich getäuscht. Freunde. Poncar hat Recht – die drei sind weitaus gefährlicher, als wir zunächst glaubten. Wir müssen gemeinsam denken, wenn wir herausfinden wollen, was sie wirklich vorhaben.«

23.
    Das große scheibenförmige Raumschiff stand unter dem Kommando eines jungen Offiziers namens Muratoch. In der Flotte der Hulkoos war es nicht üblich, dass ein Kommando dieser Art an einen derart jungen Kämpfer übertragen wurde. Jeder munkelte, dass Muratoch in der besonderen Gunst CLERMACs stehe. Den Grund dafür kannte allerdings niemand.
    Muratochs Schiff hatte eine Besatzung von über zweitausend Mann. Rund einhundert davon hatte Muratoch für einen Stoßtrupp ausgewählt, der in die sublunaren Anlagen vordringen sollte. Drei Beiboote standen dafür zur Verfügung, jedes mit entsprechender Bordbewaffnung.
    Der junge Kommandant hielt es für einen Vorteil, dass zu seiner Besatzung ein Soldat namens Huatl gehörte. In dieser Flotte war Huatl der Einzige, der engeren Kontakt mit einem Terraner gehabt hatte. Bislang wusste niemand genau, wie jene Begegnung verlaufen war. Huatl sprach nicht gerne darüber. Muratoch glaubte, den Grund zu kennen. Die Begegnung hatte unter Bedingungen stattgefunden, die für beide – für Huatl ebenso wie für den Terraner – hätten tödlich sein können. Die Natur war in Aufruhr gewesen. Felswände waren in sich zusammengestürzt, reißende Fluten tobten durch die Täler. Muratoch nahm an, dass Huatl und der Terraner sich kurzzeitig verbündet hatten. Gemeinsam war es ihnen gelungen, den Gefahren zu trotzen und zu überleben. Danach hatten sie sich wieder getrennt. Huatl zögerte, von dem Vorfall zu sprechen, weil er fürchtete, man werde ihm Vorwürfe machen, dass er den Terraner nicht wie einen Feind behandelt hatte.
    Bei anderen Flotteneinheiten mochte Huatls Furcht berechtigt sein. Aber Muratoch dachte nicht so.
    Nicht zuletzt deswegen war er von Bajraktoschs Theorie nicht sonderlich angetan, wonach sich unmöglich Terraner auf Luna aufhalten konnten, weil sie der befriedenden Strahlung der Kleinen Majestät längst hätten nachgeben müssen. Muratoch hatte die Besetzung Terras genau studiert. Noch lange nach der Ansiedlung der

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