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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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stehst unter meinem Befehl!«, bellte der Truppführer zornig. »Jeden Widerstand betrachte ich als Meuterei!« Und ohne den Blick von Huatl zu nehmen, herrschte er die Soldaten an: »Ihr hört ausschließlich auf mich! Niemand aktiviert sein Funkgerät – auch dann nicht, wenn Xehmer-Naads Rufzeichen ertönt!«
    Seine Leute gehorchten widerwillig, aber sie gehorchten. Nenniakh machte mit der Waffe eine unmissverständlich auffordernde Bewegung. »Dir traue ich am wenigsten, Huatl«, knurrte er. »Du bleibst ganz nahe bei mir!«
    Sie marschierten in Richtung der Gangmündung. Huatl zweifelte nicht eine Sekunde daran, dass Nenniakh vorhatte, die Terraner erneut anzugreifen. Das war reiner Selbstmord. Verzweifelt suchte Huatl nach einem akzeptablen Ausweg.
    Einige Funkgeräte sprachen an. Zweifellos versuchte Muratoch, die Verbindung wiederherzustellen. Aber die Soldaten gehorchten Nenniakhs Befehl: Keiner der Empfänger wurde eingeschaltet.
    Die Gangmündung verströmte noch sengende Hitze, aber sie glühte nicht mehr nach. Auf Nenniakhs Befehl schlossen die Soldaten ihre Schutzmonturen. Sie wurden angewiesen, die Gegner direkt anzugreifen. Huatl musste die Führung übernehmen.
    »Das ist Wahnsinn«, wagte er zu widersprechen. »Die Terraner werden uns umbringen, bevor wir zehn Schritte weit kommen.«
    »Oder wir sie«, war Nenniakhs Antwort. »Wir greifen an!«
    Für Huatl war dies ein entsetzlicher Albtraum. Er rannte, weil die anderen rannten, er schrie, weil Nenniakh schrie. Aber es war kein Kampfeseifer, sondern die Angst, die ihn dazu trieb. Jede Sekunde musste das tödliche Feuer der Terraner über ihm zusammenschlagen.
    Huatl feuerte. Wütende, kurze Schüsse gab er ab. Ein paar Augenblicke lang wollte er tatsächlich glauben, dass die Gegner sich einschüchtern ließen. Dann erwiderten sie das Feuer. Nenniakhs drehte sich um die eigene Achse und sackte in sich zusammen.
    Huatl reagierte instinktiv, als er seinen Helm öffnete. »Angriff einstellen!« Wild gellte sein Befehl.
    Der Zeitpunkt war günstig gewählt. Die Soldaten waren Nenniakh nur unwillig gefolgt – und Nenniakh konnte keine Befehle mehr geben. Die Leute gehorchten sofort. Sie blieben stehen. Unsicher blickten sie zu der finsteren Gangmündung hinüber, aus der nur der eine Schuss abgegeben worden war, der Nenniakh niedergestreckt hatte. Mehrere Männer hoben ihn auf und schleppten ihn zurück. Ihr Anführer war nicht tot, nur verwundet. Augenblicke später kehrten alle um.
    In seiner Todesangst hatte Huatl schon mit allem abgeschlossen. Aber der Tod war an ihm vorbeigegangen. Die Terraner waren nicht so blutdürstig, wie sie geschildert wurden. Sie hatten sich damit begnügt, den Angriff abzuwehren. Und der eine Schuss, der von ihrer Seite gefallen war, hatte nicht getötet.
    Huatl merkte nicht, dass die Hitze ihm Haut und Haare versengte. Er fragte sich, warum er den Helm geöffnet hatte, bevor er seinen Befehl gab. Die Soldaten hätten ihn auch über Helmfunk verstanden. War es die unterbewusste Gewissheit gewesen, dass die Terraner Übersetzungsgeräte besaßen und ihn verstanden? Die Hoffnung, dass sie aufhören würden zu schießen, sobald sie vernahmen, dass der Befehl zum Rückzug gegeben wurde? Er wusste es nicht.
    Aber wenngleich ohne Überlegung, so hatte er doch richtig gehandelt. Das allein zählte.
    Die Soldaten ließen Nenniakh zu Boden gleiten, nachdem sie sich weit genug zurückgezogen hatten. Er war an der Schulter verletzt und hatte zweifellos starke Schmerzen, aber das war nichts, was nicht wieder heilen würde.
    Huatl ließ sich ein Funkgerät geben und rief Muratoch an. Er schilderte die Ereignisse der letzten Minuten. Abschließend sagte er: »Wenn du mir ein Übersetzungsgerät schickst, in dem die Sprache der Terraner gespeichert ist, gehe ich zu ihnen und handle einen Waffenstillstand aus.«
    »Die Terraner haben ebenfalls solche Geräte«, bemerkte Muratoch.
    »Ich weiß das, Kommandant. Aber ich möchte nicht auf ihre Technik angewiesen sein, wenn ich mit ihnen spreche.«
    Aus dem Tonfall der Antwort schloss Huatl, dass dem Kommandanten seine Erklärung gefallen hatte. »Ich schicke dir einen Übersetzer«, versprach Muratoch. »Und ein Transportgerät, mit dem Nenniakh zurückgebracht werden kann. Du hast ab sofort das Kommando über den Stoßtrupp!«
    »Sie kommen!«, sagte Bull. Die leise Unterhaltung erstarb. Aus dem anderen Korridor waren Scharren und das matte Poltern eines in Bewegung geratenen

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