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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und dann wieder hierher, mit einer schlagkräftigen Strafexpedition!
    Das war sein einziger Gedanke, seit er die Schleuse seitenverkehrt verlassen hatte. Seine Arbeitshand befand sich nun rechts, der Daumen unten, die Haarstacheln hingen nicht in den Nacken, sondern in die Stirn, und deswegen trug er ein Band über den Augen.
    Die Raumfahrer waren hellhäutig wie er selbst gewesen, einer wies sogar die dunkle Färbung eines Trohr-Hetmans auf. Sie hatten zwei Beine, einen muskulösen Körper, zwei Arme und einen normalen Kopf, wie ein Trohr. Zwar waren die Ohren größer und die Augen kleiner, aber das machte keinen wirklichen Unterschied, solange man erkennen konnte, wohin sie wirklich blickten. Es war nicht wie bei den Insektenaugen der Varben, die zwar seinen Geist nicht verwirrt, doch seinen Körper mit den hellroten, behaarten Schmuckbeulen umgedreht hatten.
    Ja, er würde fliehen! Deshalb hatte er aufgepasst, wohin der Zweikörper-Varbe – alle nannten ihn ›Varbilling‹ – die Raumfahrer geführt hatte.
    Immer wieder hatte er die Varben beschworen, ihn starten zu lassen, denn er war handlungsfähig, wenngleich unvollkommen. Ihre Sprache hatte er bald gelernt, deshalb hatte er die Details ihrer Antworten verstanden: »Sie sind ohne Gravitationsbewusstsein, Sroncholl von Trohr, Sie sind krank und hilflos. Wir werden Sie pflegen, und das tun wir gern, aber Sie werden bis zum Ende Ihres Lebens auf die Vorzüge des Gravosinns verzichten müssen!«
    »Ich hatte niemals einen Gravosinn!« Er hatte getobt und geschrien, leider waren sie uneinsichtig geblieben.
    »Jedes intelligente Wesen hat einen Gravitationsbeutel. Er mag so oder anders aussehen, doch es ist unmöglich, ohne dieses Organ zu existieren. Wir nehmen unsere Verpflichtung, Sie zu bewahren, gern auf uns. Das ist der Preis, den wir Intelligenzträger an das Universum zu zahlen haben, das uns so viele Wunder und Lebensmöglichkeiten gibt.«
    Sroncholl wartete nur auf ein Zeichen. Dann würde er sich davonschleichen und versuchen, ohne Gewaltanwendung in den Tagesraum zu kommen. Von dort führte eine Treppe aufwärts in den Eintrittsgang. Bei seiner Flucht – wenn es nicht anders ging – musste er die Waffenlager öffnen und alle Mitinsassen bewaffnen. Im Schutz des Chaos konnte er flüchten, sich bis zum Raumschiff durchschlagen und die Fremden bitten, ihn nach Trohr zurückzubringen.
    Er durfte nicht zu früh ausbrechen, aber ebenso wenig riskieren, dass die Fremden ohne ihn starteten, weil er den rechten Zeitpunkt versäumt hatte.
    Beruhigt schlief er ein.
    Er ahnte, dass auch die fremden Raumfahrer durch die Schleuse nach Dacommion gehen würden. Vermutlich verließen einige von ihnen genauso verstümmelt die Schleuse wie er damals.
    Sroncholl wartete auf seine Stunde. Sie würde kommen, zweifellos.

11.
    Alaska Saedelaere fühlte einen gewissen Widerwillen, als sein Denken und Fühlen wieder einsetzte. Die Impulse des Zellaktivators strömten durch seinen Körper und ließen ihn den seltsamen Gedanken jedoch schnell vergessen. Zögernd öffnete er die Augen.
    Hoch über ihm spannte sich eine filigrane, halb transparente Decke. Alaska konnte regenschwere Wolken vorbeitreiben sehen.
    Er wandte sich langsam um. Hinter ihm zuckte der offene Schlund der Gravo-Röhre, die unablässig Varben ausspie oder in sich aufnahm, und erst jetzt entsann er sich, dass er mit Perry Rhodan, Bjo Breiskoll und Douc Langur durch die Gravo-Röhre nach Dacommion gegangen war. Obwohl seine Begleiter neben ihm standen, nahm er sie nun erst bewusst wahr.
    Der Anblick des Forschers entsetzte ihn. Die fächerförmigen Sinnesorgane auf Douc Langurs Körper hingen schlaff nach unten und schienen in sich verdreht zu sein.
    »Warum empfängt uns niemand?«, schimpfte Perry Rhodan. »Was soll das bedeuten? Ich bin außerordentlich unzufrieden!« Seine Mimik ließ erst gar nicht die Vermutung aufkommen, dass seine Worte scherzhaft gemeint sein könnten.
    Alaska reagierte verwirrt, wandte sich dann aber erst an Douc Langur. »Wie fühlst du dich, Douc? Ist alles in Ordnung?«
    »Keineswegs!«, pfiff der Forscher der Kaiserin erregt. »Irgendetwas hat sich ereignet. Es fällt mir schwer, mich zu orientieren. Wo sind wir überhaupt? Meine Sinnesorgane arbeiten nicht richtig.«
    Kein Wunder!, dachte Alaska grimmig. Er unterdrückte ein Gefühl aufsteigender Panik und lauschte tief in sich hinein. Mit ihm selbst schien alles in Ordnung zu sein.
    Bjo Breiskoll gab ihm ein stummes

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