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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wieder zurück. Zu spät wurde mir bewusst, dass er mich gar nicht hatte sehen können, da ich immer noch das N'adun M'clipehn einsetzte.
    »Zburra!«, rief ich, so laut ich konnte – die Antwort war ein schriller, überkippender Entsetzensschrei, offenbar von einem weiblichen Wesen ausgestoßen. Dann schloss sich die Öffnung wieder.
    »Was blökt da so jämmerlich?«, krächzte Rorvic.
    »Konnten Sie nicht etwas sagen, was die drei Solaner zurückgehalten hätte, Sir?«, gab ich wütend zurück.
    »Was für Solaner?«
    Es hätte nicht viel gefehlt, und ich hätte die Beherrschung verloren. »Haben Sie etwa geschlafen?«, fuhr ich den Tibeter an. »Sonst müssten Sie gemerkt haben, dass die drei Verschollenen von der SOL beinahe in diese Halle gekommen wären. Sie sind nur umgekehrt, weil sie uns nicht sahen – und als ich ihnen nachrief, schienen sie zu erschrecken.«
    »Ich habe keineswegs geschlafen, Sie marsianischer Brüllaffe«, erklärte Rorvic. »Ich war bewusstlos. Ein grauenhafter Schrei hat mich ins Bewusstsein zurückgeholt. Das waren Sie, Tatcher – kein Wunder, dass die Solaner erschrocken sind.«
    »Zburra schien schon zu erschrecken, als er in die Halle blickte.«
    »Kein Wunder.« Rorvic seufzte. »Er hat die optischen Nebeneffekte der Gravitationsfalle gesehen. Warum haben Sie nicht ganz normal zu ihm gesprochen, Captain Hainu?«
    »Weil er zu schnell wieder verschwand«, verteidigte ich mich – allerdings mit nicht ganz reinem Gewissen. »Er streckte ja nur den Kopf herein und zog ihn sofort wieder zurück, ohne auf mein Winken zu achten.«
    »So, gewinkt haben Sie, Tatcher?«, sagte Dalaimoc so sanft, wie seine spröde Stimme es ihm erlaubte, dann wurde er lauter. »Sie sind ein Hornochse, Captain Hainu! Begreifen Sie nicht, dass die Solaner die Gravitationsfalle hätten abschalten können, wenn Sie sofort Ihren Mund aufgemacht hätten, anstatt mit Ihren schmutzigen Händen zu wedeln?«
    Ich suchte in den Außentaschen meiner Raumkombination, bis ich eine nur wenige Zentimeter große Steinskulptur fand, die auf unergründlichen Wegen dorthin gelangt war. Mit aller Kraft warf ich sie in die Richtung, aus der Rorvics Stimme erklang.
    Ich vernahm einen Aufprall, einen erstickten Schrei – und gleich darauf den Fall eines schweren Körpers. Rorvic wurde erst umrisshaft, gleich darauf vollständig sichtbar. Diesmal war sein Bewusstsein sehr weit auf Reisen gegangen.
    Nachdenklich blickte ich auf die erschlaffte Gestalt des Tibeters. Was würden die Hulkoos denken, falls sie hier erschienen, solange Rorvic bewusstlos und damit sichtbar war?
    Als die Kraftfeldlinien der Falle flackerten, befürchtete ich schon, sie würden sich zusammenziehen und uns zerquetschen. Aber gleich darauf zerstoben sie in einem kalten Funkenregen.
    Ungläubig betrachtete ich die ehemaligen Positionen der Gravitationslinien. Ich wusste, dass sich niemand an ihrem Projektor zu schaffen gemacht hatte. Folglich war er auch nicht ausgeschaltet worden. Aber warum war die Falle erloschen?
    Bevor ich mich auf eine Fragestunde mit mir selbst einließ, beschloss ich, erst einmal die günstige Gelegenheit zu nutzen. Seufzend packte ich den Tibeter an den Füßen und schleifte ihn aus dem bisherigen Wirkungsbereich der Falle. Anschließend versuchte ich, ihn durch Schläge mit der flachen Hand zu wecken. Aber er reagierte einfach nicht. Über seinem rechten Auge schwoll eine beachtliche Beule an.
    Ein kurzes Brummen ließ mich hochfahren. Ich sah, dass sich die Gravitationsfalle wieder aufgebaut hatte. Demnach konnte nur eine Störung für ihren vorübergehenden Zusammenbruch verantwortlich gewesen sein – und das bedeutete, dass möglicherweise jemand kommen und nachsehen würde, was geschehen war.
    Missmutig blickte ich den Tibeter an. Schließlich bückte ich mich, und nach etlichen Fehlschlägen gelang es mir, das erschlaffte Scheusal hochzuwuchten. Ich brach unter seinem Gewicht beinahe zusammen, als ich den Saal durch die Öffnung verließ, die wir schon einmal benutzt hatten – und trotzdem musste ich durchhalten.
    Es gab keine Gerechtigkeit im Leben. Einmal, ein einziges Mal, hatte ich dem fetten Scheusal eine seiner ständigen Gemeinheiten zurückgezahlt – und schon war ich dazu gezwungen, Rorvic um halb Koriet zu tragen.
    Die Verschollenen
    Als der grauenhafte Schrei ertönte, waren Terly Anternach und Gondor Grayloft in Panik geraten und so schnell davongerannt, dass Khun Zburra keine andere Möglichkeit

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