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Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe

Titel: Silberband 096 - Die Gravo-Katastrophe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Wollen Sie damit andeuten, dass das, was wir hier beobachten, nicht die Realität ist und dass sich die Situation ganz anders darstellt?«
    »Es ist nicht die Wirklichkeit – aber ich kann Ihnen leider nicht sagen, wie diese tatsächlich aussieht.«
    »Was bringt Sie auf diesen Gedanken?«
    »Das Roboterpärchen!«, antwortete der Sprecher der SOL-Geborenen. »Wie Sie wissen, kann ich über Romeo und Julia Dinge erfahren, die nichts mit den offiziellen Aussagen des Bordrechners zu tun haben.«
    »Oh«, machte der Arkonide und hob die Augenbrauen. »Mir war überhaupt nicht bekannt, dass es zwei Versionen von SENECAs Ansichten gibt: eine offizielle für die Schiffsführung und eine private für Joscan Hellmut.«
    Hellmut lächelte verlegen. »Sie dürfen nicht denken, dass ich mir über Romeo und Julia Vorteile verschaffe.«
    »Sondern?«
    »Ich will versuchen, es Ihnen zu erklären. Beide Roboter interpretieren SENECAs Nachrichten auf ihre Weise – und die ist nicht mensch lich. Manchmal kann es sehr interessant sein, eine solche Betrachtungsweise zu kennen.«
    Atlan sah sein Gegenüber durchdringend an. »Das haben Sie in diesem Fall also erfolgreich praktiziert. Was ist dabei herausgekommen?«
    Der Kybernetiker zögerte.
    »Nur zu!«, drängte Atlan. »Verrückter als alles andere, was ich in den letzten Tagen gehört habe, kann diese Geschichte schließlich nicht sein.«
    »Ich fürchte, sie ist es. Romeo und Julia geben zu bedenken, dass die Varben uns für die Invasoren halten.«
    Atlan wirkte enttäuscht. »Das ist nicht sehr originell«, sagte er seufzend. »Besonders nicht angesichts der Tatsache, dass über zehntausend Raumschiffe der Hulkoos vor Zweitnest stehen.«
    »Originell sind nur die Konsequenzen, die die Varben aus einem solchen Verdacht ziehen könnten. Das heißt, für uns wären sie weniger originell als bestürzend.«
    Atlan schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Bei allen Planeten, Joscan! Endlich verstehe ich, worauf Sie hinauswollen. Die Varben könnten, wenn sie die Zusammenhänge so sehen, wie SENECA vermutet, eine Geiselnahme versuchen. Und das könnte ihnen gelungen sein.«
    »In der Tat! Sie haben Perry Rhodan, Alaska, Bjo und den Forscher der Duuhrt.«
    »Aber bisher haben sie nichts gegen die KYHBER auf Baytuin unternommen.«
    »Das spricht gegen die Theorie«, gab Hellmut zu. »Ich nehme an, dass die KYHBER erst an der Reihe sein wird, sobald die Invasion beginnt.«
    »Das führt zu nichts.« Atlan seufzte. »Wir warten auf Nachricht von Perry. Wenn er sich aber nicht bald meldet, nehme ich Kontakt zu den Weltverwaltern von Wassytoir auf und setze sie unter Druck.«
    Hellmut wollte antworten, wurde jedoch unterbrochen, weil sich die Forscher Ranc Poser, Froul Kaveer und Taul Daloor näherten. Letzteren hatten sie offenbar zu ihrem Sprecher gewählt. »Wir machen uns Sorgen um Douc«, sagte Daloor.
    »Wir ebenso«, versicherte Atlan.
    »Ihre Sorgen sind allgemeiner Natur. Dagegen haben die unseren einen Schwerpunkt. Douc Langur muss in absehbarer Zeit eine Antigravwabenröhre aufsuchen, andernfalls wird er sehr schwach werden.«
    »Wie viel Zeit bleibt eurem Freund?«
    »Ein paar Tage – vielleicht. Es kommt darauf an, welchen Belastungen er ausgesetzt ist.«
    »Die Varben kennen sich mit Gravitation bestens aus«, stellte der Arkonide fest. »Warum sollten sie nicht in der Lage sein, ein Gerät zu konstruieren, das mit einer Antigravwabenröhre zumindest so viel gemeinsam hat, dass Douc Langur richtig versorgt wird?«
    »Das hört sich nicht wie ein konkreter Trost an.«
    »Es war auch nicht als Trost gedacht, sondern als Hinweis.« Atlan war beschämt darüber, dass er den drei Forschern nicht mehr sagen konnte. »Wir werden geeignete Schritte unternehmen«, versprach er, aber das klang sehr lahm.
    »Natürlich«, pfiff Daloor ärgerlich. »Andernfalls würden wir die SOL mit der HÜPFER verlassen, um eigene Nachforschungen anzustellen.«
    »Das würden Sie tun?«
    »Wir haben es geplant.«
    »Uns allen bleibt nicht mehr viel Zeit«, erkannte der Sprecher der SOL-Geborenen.
    Die Sicherheitsstarre war zu Ende, aber Lopointh hätte sich am liebsten nie wieder bewegt. Die Stille um ihn herum währte nur noch wenige Augenblicke, dann meldete sich Weltverwalter Hamsajanth über Bildfunk. Sein Gravitationsbeutel wirkte aufgebläht, und das war ein Zeichen höchster Erregung.
    »Wo sind die Gefangenen?«
    Lopointh nahm allen Mut zusammen. »Wir wollten sie eben festnehmen,

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