Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Meditieren zurückgezogen hatte, schien vorher wie ein Berserker getobt zu haben. Von der Einrichtung war so gut wie nichts mehr heil. Fenster waren zerschmettert, und von den Decken hing die Verkleidung herab.
    Der Großwüchsige griff augenblicklich an. Er war jedoch nicht schnell genug. Darg wich geschmeidig zur Seite aus und schmetterte ihm die ineinander verschränkten Hände der Handlungsarme in den Nacken. Vielleicht hätte der Angreifer dem noch widerstanden, doch zwei Paralysatorschüsse fällten ihn endgültig.
    Erger Darg durchsuchte die Räume des Hauses und kehrte mit einem Band aus hochverdichteten Stahlfasern zurück. Damit fesselte er den Gelähmten. »Sonst ist niemand hier«, bemerkte er.
    Das Haus stand in einer unübersichtlichen Berglandschaft, am Fuß einer steilen Felswand. Tekener schätzte, dass sie an die fünf Kilometer hoch aufragte. Außerdem markierte sie das Ende einer breiten, von gigantischen Felsbrocken übersäten Schlucht. Dichtes Gebüsch überwucherte das Gebiet vor dem Haus.
    »Ich war schon einmal in dieser Region«, sagte Erger Darg. »Um das nächste Kristallfeld zu erreichen, müssen wie einige Minuten fliegen.«
    Sie fanden einen Gleiter hinter dem Haus in einem Anbau. Es handelte sich um ein robustes Arbeitsgerät, wie es für geophysikalische Einsätze gebraucht wurde. Erger Darg setzte sich hinter die Kontrollen. Wortlos ignorierte er Tekeners Einwand, dass er auf die PHORA hatte zurückkehren wollen.
    Noch drei Stunden blieben, um ein Problem zu lösen, für das die Haluter im Verlauf von Jahren keine Lösung gefunden hatten.
    Das Kristallfeld lag in einer Seitenschlucht in gut zugänglichem Gelände. Erger Darg landete zwischen mehreren Hügeln.
    »Versuchen Sie es«, sagte der Haluter. »Ich warte hier.«
    Tekener blickte ihn überrascht an. Darg fürchtete sich davor, dass die bedrohliche Strahlung in unmittelbarer Nähe der Kristalle seine Abschirmung durchschlagen könnte.
    Die beiden Terraner stiegen aus. Als der Gleiter abhob, wandten sie sich den Kristallen zu.
    Diesmal war da das seltsame Empfinden, von zahllosen Augen beobachtet zu werden. Die Kristalle konnten ihn wahrnehmen, das spürte der Smiler.
    »Sie sehen uns an«, sagte Jennifer leise.
    »Ich gehe allein weiter«, entschied er. »Du musst handlungsfähig bleiben, falls mir etwas zustößt.«
    Sie widersprach nicht, sondern setzte sich auf einen Felsen. Den Paralysator, den Tek ihr reichte, legte sie entsichert neben sich.
    Tekener wusste ebenso wie seine Gefährtin, dass die Kristalle keine Gefahr für sie beide darstellten. Die Frage, wie er sich mit ihnen verständigen sollte, konnte er jedoch nicht beantworten. Er setzte seine Hoffnung darauf, dass die Kristalle reagieren würden. Irgendwo musste das zwölfeckige Leitexemplar sein, das vermutlich in jedem Feld existierte.
    Nachdem er fast eine halbe Stunde lang vergeblich gesucht hatte, blieb er endlich stehen und versuchte, sich zu entspannen. Seine rechte Hand schloss sich um den Zellaktivator auf seiner Brust.
    Minutenlang geschah nichts. Dann bemerkte Tek trotz geschlossener Augen einen hellen Punkt am Rand seiner Wahrnehmung. Er drehte sich zur Seite, bis er den Punkt, ohne die Augen zu öffnen, direkt vor sich sah.
    Vorsichtig ging er weiter und gewann schon kurz darauf den Eindruck, inmitten einer hell strahlenden Aura zu stehen. Als er jetzt die Augen öffnete, blickte er direkt auf den zwölfeckigen Kristall.
    Rings um ihn herum knisterte es. Schnell wachsende Kristallgebilde schlossen ihn ein, bis er sich kaum noch bewegen konnte. Trotzdem fühlte sich nicht bedroht.
    Kristallspitzen berührten seine Hände und die Schultern. Sekunden später drückten sie sanft gegen seine Schläfen – und dann vermittelten sie ihm einen Einblick in ihre seltsame Welt.
    Es gab keine Aggressivität, keine Drohung und keinen Kampf. Die Welt der Kristallintelligenz war von absolutem Frieden geprägt. Tekener erkannte in ihr ein philosophisch denkendes Wesen, das sich eine kämpferische Auseinandersetzung nicht einmal vorstellen konnte.
    »Ihr habt dennoch die archaischen Instinkte der Haluter tausendfach verstärkt, sodass sie wieder zu den Bestien wurden, die sie früher einmal gewesen sind«, sagte er laut.
    Von den Kristallen ging ein körperlich spürbares Entsetzen aus. Sie litten unter ihrer Eigenart, Emotionen aufzunehmen und potenziert wieder abzugeben. Sie wussten, welche Zustände sie damit auf Terzrock herbeigeführt hatten, aber sie konnten

Weitere Kostenlose Bücher