Silberband 097 - Rebell gegen ES
dem nächsten Kristallfeld, und wahrscheinlich gibt es bei Ihnen nur wenige, die sich benehmen wie Bestien …«
Cornor Lerz erklärte, was sie herausgefunden hatten.
»Sie sehen ganz Vernünftig aus«, erwiderte der Offizier auf dem Raumhafen. »Es ist durchaus möglich, dass Sie die Wahrheit sagen. Dennoch werde ich nicht zulassen, dass Sie bei uns landen.«
»Mir genügt es, wenn Sie mir zwei Raumschiffe zur Verfügung stellen, mit denen ich nach Nosar fliegen kann, um Brindors zu holen.«
»Unterlassen Sie jede weitere Annäherung – wir melden uns.« Die Verbindung brach ab.
Der Kommandant blickte Tekener an. »Die Überlegung war richtig«, bestätigte er. »Weit genug entfernt von den Kristallen gibt es noch jemanden, mit dem man vernünftig reden kann.«
Eine halbe Stunde später starteten zwei Raumschiffe. Die Kommandanten teilten mit, dass sie die PHORA begleiten würden.
Nosar war eine marsgroße, kühle Welt mit großen Wasserflächen. Die Polarregionen waren weit vereist, sodass nur der Äquatorgürtel als Lebensraum der Brindors in Betracht kam. Hier gab es zahlreiche Unterwasservulkane.
Die PHORA befand sich im Landeanflug. Die beiden Begleitschiffe folgten ihr im Abstand von wenigen hundert Kilometern.
Tekener beobachtete die Haluter in der Zentrale. Sie wirkten längst nicht wirklich friedfertig, waren gereizt und beherrschten sich nur mühsam. Cornor Lerz machte seiner Besatzung klar, wie wichtig es war, dass die Brindors sanft und behutsam behandelt wurden.
»Zufrieden?« Er blickte den Terraner forschend an.
»Das werde ich erst sein, wenn wir alles ohne Probleme hinter uns haben.«
Cornor Lerz verließ die Zentrale.
»Mir gefällt nicht, dass er die Aktion leitet und die Haluter alles allein machen«, sagte Jennifer beunruhigt.
»Es geht nun mal nicht anders«, entgegnete Tekener. »Erst wenn sie wieder vollkommen normal sind, wird alles besser werden.«
Die PHORA war in einem lang gestreckten Tal gelandet, das nur von niedrigen Vulkankegeln begrenzt wurde. Die Außentemperatur lag bei knapp zehn Grad Celsius.
In der Bilderfassung waren die schlanken Körper von Brindors zu sehen, die träge durch das Wasser der Lagune glitten.
»Ob sie die PHORA wirklich nicht gesehen haben?«, fragte Jennifer. »Das Schiff ist mit Donnergetöse gelandet.«
Tekener wusste keine Antwort darauf. Mittlerweile schwebten große Transportgleiter über dem Wasser. Als die ersten Brindors mit Traktorstrahlen aus ihrem Element gehoben und in die Transportbehälter versetzt wurden, erwartete er irgendeine Reaktion der anderen Brindors. Doch diese nahmen überhaupt keine Notiz von dem Geschehen. Einige von ihnen zogen gemächlich ein Netz durch das Wasser und fingen Fische.
Schon nach wenigen Minuten transportierten die Haluter mehr als vierzig Brindors zur PHORA.
»Sie haben keine natürlichen Feinde«, sagte Jennifer. »Das ist es. Müssten sie sich gegen irgendetwas zur Wehr setzen, wären sie wacher und beweglicher.«
Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als der Boden unter der PHORA aufbrach. Lavamassen quollen aus dem Spalt hervor und umflossen die Landestützen. Das Schiff neigte sich langsam zur Seite.
Augenblicklich erfolgte die Lagekorrektur. Die PHORA richtete sich wieder auf und löste sich von dem trügerischen Untergrund. Die glutflüssige Lava folgte ihr, armdicke Glutbänder schossen in die Höhe und schlangen sich um die Landestützen. Dabei kühlten sie aber keineswegs ab, sondern erhitzten sich noch mehr und wurden sogar weiß glühend.
Ein Landeteller brach ab und verschwand im brodelnden Untergrund. Erst als die PHORA weiter an Höhe gewann, tropften die Glutarme ab. Der Sturm zersprühte die Lavamasse und schleuderte sie über das Land.
Einer der Transportgleiter war noch draußen. Die Ladeluken standen offen. Vier Brindors lagen in der Öffnung und spähten in die Glut hinab. Jennifer schrie entsetzt auf, als eines der Wesen sich aus dem Gleiter in die Tiefe stürzte. Sekunden später wurde die Luke geschlossen.
Die PHORA und ihre Begleitschiffe zogen sich zwar in einen Orbit zurück, doch die Aktion lief weiter. Beiboote nahmen von nun an die Brindors auf und brachten sie zu den Schiffen.
»So etwas habe ich noch nie beobachtet«, murmelte Jennifer in Gedanken versunken.
»Sprichst du von der Lava?«, wollte Tekener wissen.
»Allerdings. Es sah aus wie eine gezielte Aktion …«
»Den Eindruck hatte ich auch.«
»Gibt es so etwas? Intelligentes Feuer …?«
Die
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