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Silberband 097 - Rebell gegen ES

Titel: Silberband 097 - Rebell gegen ES Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warf.
    »Im Arcur-Sektor häufen sich kurzlebige Verzerrungen des Raum-Zeit-Gefüges«, berichtete Gonz. »Mit dem Auftreten heftiger Turbulenzen ist in nächster Zeit zu rechen!«
    Kempah spielte inzwischen nur noch den Ohnmächtigen. In Erkenntnis seiner Niederlage stellte er tiefschürfende Überlegungen an – erstmals in vielen Jahrzehntausenden machte er sich Gedanken über sich selbst.
    Er stellte fest, dass er keinen Vergleichsmaßstab besaß. Er wusste zwar, dass er in der Vergangenheit andere Wesen gekannt hatte, doch jede Erinnerung an sie war längst erloschen. Die einzigen Geschöpfe, mit denen er näheren Kontakt gehabt hatte und die wie er über die Fähigkeit verfügten, planvoll zu handeln, waren die Fremden, in deren Gewalt er sich befand.
    Er nahm an, dass sein Leben irgendwann in grauer Vergangenheit seinen Anfang genommen hatte. Der Gedanke, schon ewig da gewesen zu sein, war für ihn unfassbar. Er war irgendwie erzeugt worden – ob auf künstlichem oder natürlichem Weg, das wusste er nicht.
    Bislang hatte er seinen Auftrag als Sinn und Inhalt seines Lebens angesehen. Inzwischen wusste er erst, wie viel Aktivität ein Wesen wie er zu entfalten in der Lage war. Welche Taten hätte er vollbringen können, wenn er nicht jahrzehntausendelang im Zustand der Starre verharrt wäre? Es war von da nicht weit bis zu dem Schluss, dass er womöglich doch ein künstlich erschaffenes Wesen sei, das keine andere Daseinsberechtigung hatte als jene, die seine Aufgabe ihm verlieh.
    Aber schon die Tatsache, dass er in der Lage war, den Sinn seines Daseins in Frage zu stellen, bewies, dass er mehr war, als er sich selbst zugestehen wollte.
    Kempah fühlte eine brennende Wissbegierde. Er wollte mehr über sich selbst herausfinden und erfahren, woher er kam und wer seine Erzeuger waren. Dafür musste er zum Leuchtfeuer zurückkehren.
    Seinen Plan, die Zweibeiner unschädlich zu machen und ihre Gegner herbeizurufen, hatte er wieder aufgegeben. Während des Nachdenkens über sich selbst hatte sich seine Einstellung den Fremden gegenüber stark verändert.
    Das Wesen, mit dem er sich unterhalten hatte, wäre jederzeit in der Lage gewesen, ihn zu töten. Kempah hatte das deutlich gespürt. Der Herrscher hatte jedoch darauf verzichtet, ihn zu töten.
    Seit ihm das klar geworden war, empfand er ein eigenartiges Gefühl, mit dem er vorläufig noch wenig anzufangen wusste. Es bestärkte ihn lediglich in seiner Ansicht, dass alles, was er von nun an tat, den Zweibeinern keinen Schaden zufügen durfte.
    Als Nächstes, entschied er, musste er das Fahrzeug verlassen, denn den Gedanken des Herrschers entnahm er, dass es sich von dieser Welt bald zurückziehen würde. Er aber konnte nur von hier aus den Rückweg finden.
    Der Zufall wollte es, dass unter den Fremden erhebliche Aufregung entstand. Er selbst verstand nur, dass die sterbende Sonne auf unerwünschte Art und Weise tätig geworden war. Die Aufregung würde ihm die erwünschte Gelegenheit bieten.
    Er schlich durch das Schott, das einer der Fremden offen gelassen hatte.
    Einige Minuten waren vergangen. Julian Tifflor hielt mit Tako Kakuta stille Zwiesprache. Ich werde jedes vernünftige Risiko auf mich nehmen, um Vanne zu reiten, erklärte er. Aber ich verlasse mich auch auf dein Urteil. Falls die Turbulenz zu kräftig wird, dürfen wir nicht mehr teleportieren.
    Vielleicht lässt Hotrenor-Taak das Unternehmen abbrechen. Niemand kann einen vernünftigen Test durchführen, wenn die Umgebung von Arcur-Beta in Raum und Zeit verzerrt ist.
    Auf diese Möglichkeit sollten wir nicht bauen. Ich weiß von Vanne, dass die Kelosker nur diese eine Möglichkeit haben, sich mit dem Rest ihres Volkes zu vereinen. Verpassen sie den Zeitpunkt, sind sie womöglich für immer ausge sperrt. Sie werden demnach alles tun, um Hotrenor-Taak davon zu überzeugen, dass der Test wie geplant durchgeführt werden muss.
    Dann bleibt uns nur zu hoffen, dass die Laren das Schiff so bald wie möglich verlassen.
    Inzwischen hatte der Vario eine Neujustierung der Messgeräte außerhalb der Zentrale vorgenommen. Als er zurückkam, ließ er den Blick durch den Kommandostand schweifen. Dabei machte er eine Entdeckung, entschloss sich aber, vorerst zu schweigen.
    In unmittelbarer Nähe der GÜROSOLL entstand ein zweiter Reflex.
    »Ein kleines Fahrzeug verlässt den SVE-Raumer!«, meldete Roctin-Par.
    »Was macht die Turbulenz?«, wollte Tifflor wissen.
    »Die Situation wird allmählich kritisch«, antwortete

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