Silberband 097 - Rebell gegen ES
in den Raum bringen«, erklärte Karf. »Außerdem wäre ihr Einsatz vermutlich ohnehin wirkungslos. Machen wir uns nichts vor, diese Katastrophe werden wir nicht überstehen.«
Sie erreichten den Raumhafen. Blokker Ceyg flog in eine Schiffsschleuse ein, ohne vorher Verbindung mit den Kontrolleinrichtungen des Raumhafens aufzunehmen. Als der Gleiter aufsetzte, spürte Kad, dass sogar der Raumer schwankte.
Zwei Männer eilten ihnen entgegen.
»Länger hätten wir nicht warten können!«, rief einer von ihnen. »Wir müssen starten, bevor das Schiff auseinanderbricht. Außerdem drängen sich wenigstens zehntausend unserer Leute vor dem Raumhafen. Alle hoffen, sich in den Raum retten zu können.«
Kad verstand nicht, was er meinte. Wenn das Schwarze Nichts zusammenbrach und die Planeten in die Sonnen stürzten, bot auch ein Raumschiff keine Sicherheit mehr. Ratlos blickte er Sig an. Er empfand keine Furcht. Doch das änderte sich, als er ihr Gesicht sah.
»Ich möchte mit dir leben«, sagte sie. »Wir haben noch gar nicht richtig zu leben begonnen.«
Sie blieben im Gleiter sitzen, als das Raumschiff startete. Blokker Ceyg, Maccar Karf und die Uniformierten verließen den Hangar.
Die beiden Frühträumer folgten ihnen erst einige Zeit später. Da befand sich das Schiff schon im freien Raum. In der Zentrale standen Männer und Frauen vor den Datenholos und diskutierten erregt.
Kad sah einen kreisförmigen schwarzen Fleck auf den Schirmen. »Was ist das?«, fragte er.
Maccar Karf kam zu ihm. »Ein Schwarzes Loch – die Öffnung eines Dimensionstunnels«, erklärte er.
Damit wusste der Frühträumer nur wenig anzufangen. Jedoch spürte er die Energien, die sich in dem Schwarzen Loch vereinigten. Sig stand mit geschlossenen Augen neben ihm. Ihre silbern schimmernden Lippen bebten. Sie litt ebenfalls unter dem Energiedruck.
»Sollen wir dagegen kämpfen?«, fragte er leise.
»Das wäre sinnlos«, erwiderte Tat. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Dimensionstunnel stabilisiert und dass er bleibt. Etwas wird durch ihn zu uns kommen. Vermutlich wird er sich schließen, sobald es hier ist.«
»Etwas?«, fragte Kad. »Was meinst du damit?«
»Wenn wir Pech haben, eine Sonne oder Planeten, die unter dem Gravitationsdruck zertrümmert worden sind. Das würde das sichere Ende für uns alle bedeuten. Wenn wir Glück haben, kommen …«
»Laren!«, schrie jemand. »Larische Raumschiffe. Zehntausende!«
»Propaganda ist die Kunst, andere von etwas zu überzeugen, was man selber nicht glaubt«, sagte Julian Tifflor.
Kershyll Vanne, der sich bei ihm im Büro befand, erhob sich aus dem Sessel, weil die Zeit knapp geworden war. »Sie werden es schon schaffen«, sagte er. »Ich bin überzeugt davon, dass Sie mit den Mitteln der Propaganda die Massen für den Plan gewinnen werden, Terra neu zu besiedeln.«
Gemeinsam verließen sie das Büro, dann trennten sich ihre Wege. Tifflor eilte zu einer Konferenz. Mit den fähigsten Spezialisten für Öffentlichkeitsarbeit besprach er einen Werbefeldzug für das Unternehmen Pilgervater.
Als er nach vier Stunden zurückkehrte, rief er Vanne an. Doch der Sieben-D-Mann meldete sich nicht. Tifflor schickte einen seiner Mitarbeiter zu ihm.
»Ich habe versucht, mit dem Konzept zu sprechen, aber keines seiner Bewusstseine antwortet«, musste Tifflor sich wenig später anhören. »Vanne scheint sich in Trance zu befinden, er hat auf meine Fragen überhaupt nicht reagiert.«
»Lassen Sie ihn!«, befahl Tifflor. »Wir müssen eben warten.«
Einer seiner Sicherheitsoffiziere kam.
»Wir haben den Frachter mit einem Tender eingeholt«, berichtete er. »Die Mannschaft behauptet, sich nicht daran erinnern zu können, dass ihr Schiff die Dunkelwolke verlassen hat, um in die Hektikzone zu fliegen. Und der Kommandant erklärt, er habe nie die Absicht gehabt, die Laren vor dem Schwarzen Loch zu warnen.«
»Haben Sie Throynbee?«
»Wir haben das Schiff peinlich genau durchsucht. Der vermeintliche Mutant war nicht an Bord.«
»Sind Sie sicher?«
»Wir haben jeden Winkel in Augenschein genommen, Sir. Abgesehen davon kann sich keiner von der Besatzung an einen Passagier namens Volther Throynbee erinnern.«
Mit einem knappen Nicken gab Tifflor dem Sicherheitsoffizier zu verstehen, dass er gehen könne. Das spurlose Verschwinden des Mutanten war ihm ein Rätsel. Er hoffte jedoch, die Angelegenheit mit Hilfe der PEW-Mutanten bald aufklären zu können.
Ein Interkomholo baute sich
Weitere Kostenlose Bücher