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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sagte gar nichts. Als er wieder redete, klang seine Stimme anders als zuvor, ihr fehlte jener überhebliche Ton, mit dem er in der Vergangenheit viele Terraner vor den Kopf gestoßen hatte.
    »Fragen Sie mich nicht, warum ausgerechnet Goshmos Castle zur Heimat der Konzepte werden muss«, sagte er. »Viele unter uns haben sich dieselbe Frage gestellt, aber keine Antwort gefunden. ES schweigt. Trotzdem macht ES keinen Hehl daraus, dass es unbedingt diese Welt sein muss. Irgendetwas scheint ihr anzuhaften, was sie für ihre zukünftige Aufgabe besonders geeignet macht.
    Und nicht nur das. Die Heimat der Konzepte muss auch eine besondere Gestalt haben. Sie darf nicht wie irgendein Himmelskörper aussehen. Jeder muss von Weitem erkennen können, dass sie etwas Besonderes ist.«
    Er schaute Danton an.
    »Das ist Sarkasmus – geboren aus der Hilflosigkeit dessen, der sich nicht erklären kann, wozu die Dinge gut sein sollen, die er tut. Aber weiter: Da wir von ES abstammen, muss unsere neue Heimat dieselbe Form haben wie der Kunstplanet, auf dem die Terraner ES zum ersten Mal begegnet sind.«
    »Wanderer?«, fragte Danton überrascht.
    »Goshmos Castle wird zertrennt, es werden zwei Kugelhälften geschaffen. Auf der ebenen Schnittstelle der einen werden wir uns ansiedeln. Der Himmel mag wissen, was aus der anderen Hälfte werden soll. Wir nehmen an, dass ES uns als seine Nachkommen betrachtet. ES legt Wert darauf, dass man seiner Nachkommenschaft ihren Ursprung schon aus der Ferne ansieht. Das ist der einzige Reim, den wir uns haben machen können. Die Situationstransmitter, die Ihre Leute gesehen haben, dienen allein dem Zweck, den Zerteilungsprozess zu initialisieren. Die eigentliche Ablaufsteuerung erfolgt von unseren Raumschiffen aus. Nachdem die Transmitter den Vorgang initialisiert haben, lösen sie sich mitsamt der Materie des Planeten auf. Von diesem Prozess kann für die Erde keine Gefahr ausgehen.«
    Roi Danton war wie benommen. Er hörte die Worte, aber sein Verstand weigerte sich, sie zu verarbeiten.
    »Wie geht das vor sich?«, fragte er – nur weil in diesem Augenblick eine Äußerung von ihm erwartet wurde und das die sinnvollste zu sein schien, die er tun konnte.
    »Man spricht von einem degenerierten Transmissionsprozess«, antwortete Athosien bereitwillig. »Die Batterie der Situationstransmitter leitet den Transportvorgang ein. Der Planet wird entstofflicht. Seine Materie wird jedoch nicht, wie bei einem konventionellen Transmitterprozess, an einen anderen Ort versetzt, sondern in eine neue Form gegossen, wenn Sie so wollen. Wenn beide Planetenhälften wiedererstehen, dürfen sie keinen glühenden Magmakern enthalten. Die Oberfläche der Schnittstelle muss aus solidem, kaltem Gestein bestehen. Die Atmosphäre muss trotz der geringeren Masse der Planetenhälften gebunden bleiben. Sie verstehen, dass das ein ziemlich komplexer Vorgang ist.«
    Roi Danton nickte mechanisch.
    »Ja, ich verstehe«, sagte er.
    »Wir nennen unsere neue Heimat EDEN II«, fuhr Grukel Athosien fort. »Nach allem, was wir wissen, soll sie ein Paradies werden. Die ebene Fläche muss mit Gebäuden besetzt, der Stein in bepflanzbaren Boden verwandelt werden. Es gibt Hunderttausende von Dingen zu tun, bevor die Konzepte sich auf EDEN II ansiedeln können. Aber wir hoffen, dies alles in kürzester Zeit zu schaffen.«
    Danton schwieg. Ein Halbkreis von Konzepten und Terranern hatte sich um sie herum gebildet. Niemand sonst redete. Im Fokus des Halbkreises lag Mitsino, der Allerälteste der Iti-Iti – tot, aber mit einem Gesicht, das seinen letzten Gedanken widerspiegelte: Ich bin nicht umsonst gestorben!
    »Wir haben von Anfang an unter Zeitdruck gearbeitet«, fuhr Athosien fort. »Wir waren – und sind auch jetzt noch – unserer Sache völlig sicher. Deswegen empfanden wir nicht die Notwendigkeit, Sie über jeden unserer Schritte aufzuklären. Sie mögen das als Überheblichkeit empfunden haben, aber das war es nicht. Im Übrigen sind Ihre Nöte bald vorbei. Sobald EDEN II eingerichtet ist, wird NATHAN der Erde voll zur Verfügung stehen. Unsere Großraumschiffe gehen in Ihren Besitz über. Sie sollten sich Gedanken über eine angemessene Administration der Bevölkerung von Terra machen. Schließlich möchten wir die Fahrzeuge nicht einer Privatperson, sondern der zuständigen Regierung übergeben.«
    »NATHAN arbeitet wieder für Terra? Uneingeschränkt?«
    »Fast«, antwortete Athosien. »NATHAN wird alle Funktionen

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