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Silberband 098 - Die Glaswelt

Titel: Silberband 098 - Die Glaswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nächste Tag verstrich ereignislos. Es gab keine weiteren Zusam menstöße zwischen Menschen und Konzepten. Die Fröhlichkeit der Konzepte wuchs, je tiefer die Sonne sank.
    Für die einzige Überraschung sorgten die beiden Raumschiffe TIBOR und BLACK KNIGHT, die merkwürdigerweise Kurs auf die Erde nahmen. Sie näherten sich dem Planeten jedoch nur bis auf achtzigtausend Kilometer, dann drehten sie langsam ab und flogen in Richtung EDEN II davon.
    Die Hunderte birnenförmiger Geräte, die sie aus den Hangars ausschleusten, entgingen der Aufmerksamkeit der Beobachter in Imperium-Alpha. Da NATHAN Terra weiterhin nur mit einem Minimum an Dienstleistungsfunktionen belieferte, arbeiteten die Ortungen längst nicht mit ihrem vollen Auflösungsvermögen.
    Als der Abend kam, nahm die Spannung auch im Hauptquartier der TERRA-PATROUILLE zu. Jeder wartete auf den Beginn des großen Festes und hatte doch keine Ahnung, was er sich darunter vorstellen sollte.
    Um 22.30 Uhr gähnte Walik Kauk demonstrativ. »Von mir aus können die Konzepte feiern, wann sie wollen. Ich für meinen Fall brauche eine Runde Schlaf«, sagte er und zog sich in das Quartier zurück, das er gemeinsam mit Mara Bootes bewohnte. Marboo hatte noch Dienst im Kommunikationsraum.
    Walik schlief sehr schnell ein und hatte einen wirren Traum.
    Er befand sich auf EDEN II. Der Boden unter seinen Füßen war aus dunklem, glattem Fels. Er war allein, aber plötzlich materialisierten aus dem Nichts Menschen. Ihre Zahl wuchs stetig. Sie entstanden in einiger Entfernung von ihm, formierten sich und kamen auf ihn zu. An der Spitze der gewaltigen Kolonne schritten Leute, die mit ungeheuer langen Fanfaren ausgestattet waren. Etwa hundert Meter vor ihm blieben sie stehen. Die Fanfaren wirbelten in die Höhe, die Bläser setzten an und erzeugten einen Fanfarenstoß, wie ihn Walik Kauk so durchdringend nie gehört hatte.
    Er fuhr auf. Der Widerhall geisterte noch durch das Zimmer. Das war kein Traum gewesen – den Fanfarenstoß hatte es also wirklich gegeben. Von draußen hörte Walik wirren Lärm.
    Er schlüpfte in seine Montur. Im Aufenthaltsraum herrschte ein wahres Tohuwabohu. Alle drängten sich vor den Bildgeräten, die Szenen aus der Stadt zeigten. Walik glaubte, seinen Augen nicht mehr trauen zu dürfen.
    Die Stadt war taghell erleuchtet! Seit Jahren zum ersten Mal glänzte Terrania City wieder im Schein künstlicher Beleuchtung. Die Helligkeit schien aus mehreren Sonnenlampen zu kommen, die im Nachthimmel schwebten.
    Die Birnen!, schoss es ihm durch den Kopf. Das also war die Bedeutung der Geräte gewesen, die NATHAN in so großer Zahl hergestellt hatte.
    Ein mächtiger Klang erfüllte plötzlich die Luft. Eine Melodie legte sich über die Stadt. Zuversicht, Glücksempfinden und Selbstvertrauen wohnten ihr inne. Walik Kauk überlegte, wo er Ähnliches schon einmal gehört haben könnte, aber es fiel ihm nicht ein. Die Melodie war wie eine Hymne und vereinte Stilelemente aller bekannten irdischen Musikarten in sich.
    Auf den Straßen tanzten die Konzepte. Sie hatten sich bei den Händen gefasst, drehten sich im Kreis oder schwangen einfach hin und her. Gruppenweise fielen sie in die Hymne ein und sangen einen Text, den im Quartier der PATROUILLE keiner verstehen konnte.
    »Das Fest hat also tatsächlich begonnen«, sagte Jentho Kanthall. »Wir sollten hinausgehen und uns beteiligen.«
    Walik Kauk und Mara Bootes wanderten ziellos durch die Menge.
    Die Konzepte hatten ihren Groll vergessen. Wo sie beide hinkamen, wurden sie mit in den Reigen eingesponnen, und die Fröhlichkeit wirkte ansteckend. Walik stellte fest, dass er sich seit Jahren nicht mehr in so gelöster Stimmung befunden hatte. Marboo erging es ebenso.
    Die Zeit verstrich wie im Flug. Kurz nach Mitternacht war Walik durch den Fanfarenstoß aufgeschreckt worden, als sein Blick auf die Zeitanzeige an einem der Gebäude fiel, registrierte er ungläubig, dass bereits vier Stunden vergangen waren. Augenblicke später entsann er sich, dass die öffentlichen Uhren ebenso außer Betrieb waren wie vieles andere. Er sah auf sein Armbandchronometer und las dort ebenfalls vier Uhr.
    Die Musik verstummte, die Konzepte tanzten nicht mehr. Jedermann stand mit einem Mal still und erweckte den Anschein, als müsse sich in den nächsten Sekunden etwas ungeheuer Wichtiges ereignen.
    Eine Stimme erklang aus der Höhe. Es war Grukel Athosien, der da redete. Das erkannte Walik Kauk sofort.
    »Ich habe euch ein Feuerwerk

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